Zum Abschuss freigegeben: Die AfD (Foto: Collage)

Die Saat des Hasses geht auf: Parteiloser AfD-Bewerber zieht Landratskandidatur wegen Gefahr für seine Familie zurück

Dass politische Oppositionelle und Andersdenkende im besten Deutschland, das es jemals gegeben hat, um ihr Leben und die Sicherheit ihrer Familie fürchten müssen, wird von den “Musterdemokraten” nicht etwa als Problem betrachtet, sondern als Zeichen “lebendiger Demokratie”. Man muss einfach nur die passenden Leute zu Nazis erklären – und schon ist all das erlaubt, was es auf deutschem Boden angeblich niemals wieder hätte geben dürfen. Am Donnerstagabend gab der parteilose Matthias Beerbaum, von der AfD unterstützter Bewerber auf das Amt des Landrats im im Saale-Holzland-Kreis, bekannt, dass er  seine Kandidatur zurückgezogen habe. Als Grund nannte er eine anhaltende „Bedrohungs- und Gefahrenlage“ für seine Familie. Die Kampagne der letzten Wochen mache es zum existenziell gefährlichen Unterfangen, aktiv für oder mit der AfD zu kandidieren.

Von führenden Medien und Spitzenpolitikern ist dazu natürlich kein Wort zu hören, schon gar nicht des Unmuts – wieso auch? Für sie ist damit einmal mehr das Ziel ihre beispiellosen Anti-AfD-Verhetzungskampagne erfüllt worden. Einer weniger, der vor den Drohungen und Einschüchterungen einknickt. Mit den Anfeindungen gegen sich selbst hätte Beerbaum leben können, aber nicht gegen anonyme Drohungen und ein allgemeines Klima der Aggression, das sich auch gegen seine Familie im Alltag richtet.

Zur Zielscheibe gemacht

Eigentlich wollte der Geschäftsmann als AfD-Kandidat im Saale-Holzland-Kreis vor allem für eine bürgernahe, frische und sachbezogene Kommunalpolitik sorgen. Unterstützung durch die AfD nachte ihn selbst zur Zielscheibe. Der 40-Jährige Beerbaum gab in einer Pressekonferenz bekannt, er habe habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und gründlich überlegt, wie die “Ostthüringer Zeitung” schrieb. Seit Jahren war er für die AfD im Ausschuss für Bau, Wirtschaft und Infrastruktur und im Haushalts- und Finanzausschuss des Kreistages tätig.

Doch Kompetenz zählt nicht mehr: Keine zwei Wochen, nachdem ihn die AfD im Saale-Holzland-Kreis zum Kandidaten für die Landratswahl aufgestellt hatte, um gegen die Mitbewerber Johann Waschnewski (CDU), amtierender Vize-Landrat und Bürgermeister von Bürgel,  sowie den von Linken und SPD aufgestellten Landtagsabgeordneten Markus Gleichmann anzutreten, musste Beerbaum nun vor dem von der Bundesregierung gezielt verhetzten und vergifteten Meinungsklima kapitulieren. (TPL)

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