Dank Engergiewende: Sieht so bald ganz Europa aus? (Foto: Von neenawat khenyothaa/Shutterstock)

Umweltrisiko Energiewende: Windkraftanlagen würgen den Wind ab

f4a8efc38c5a4ca2b94ffdaf1fecaa6f

Wer sich mit physikalischen Grundsätzen nur rudimentär beschäftigt hat, hat irgendwann schon einmal von Energieerhaltungssatz gehört: Energie geht nicht verloren, sie wird nur umgewandelt. So wandeln regenerativen Energien natürliche Wärmestrahlung (Sonne, Geothermie) oder Bewegungsenergie in Strömungen (Wasser, Wind) um. Während die Strahlungsenergie für den Menschen schier unendlich ist, ist es die kinetische Energie der strömenden Medien nicht – doch auf den Gedanken, dass vor allem die exzessive Nutzung der Windkraft ab einer bestimmten Größenordnung zu einer Abschwächung der Strömung selbst führen könnte, kam bislang kaum ein grüner Nachhaltigkeitsapostel.

Doch genau dies scheint sich zunehmend zu bewahrheiten: Die oberflächennahen Westwinde, die in Mitteleuropa seit jeher für Niederschläge und damit Flora, Fauna und auch Landwirtschaft überlebenswichtig sind, werden durch die riesige Dichte an Windkraftanlagen zunehmend künstlich abgebremst, verlangsamt und transportieren entsprechend weniger Feuchtigkeit. Weniger die durch die WKAs entnommene Energie, sondern vor allem durch sie verursachte Turbulenzen und auch die damit bewirkten Änderungen der Strömungsrichtung führen zu eine allmählichen Abschwächung des Winds. Auf dieses Problem macht die Historikerin und Publizistin Dagmar Jestrzemski in einem Artikel für das regionale Portal „Eifel.online“ aufmerksam; sie gelangt darin zu dem Schluss: „Die Westwind-Wetterlage ist künstlich abgeschaltet worden.

Wissenschaftliche Grundlage für diese Erkenntnis ist eine im Oktober vergangenen Jahres veröffentlichte Studie der „Deutschen WindGuard“ im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie e.V., die den Titel trägt „Volllaststunden von Windenergieanlagen an Land – Entwicklung, Einflüsse, Auswirkungen„. Dieser zufolge hat sich die mittlere spezifische Nennleistung der Windenergieanlagen, die das Verhältnis von WKA-Nennleistung zu ihren Rotorkreisflächen angibt, in Deutschland von 2012 bis 2019 beständig verschlechtert – „und dies„, schreibt Jestrzemski, „obwohl Windenergie seit 20 Jahren immer effektiver und inzwischen aus Höhen deutlich über 200 Metern abgeschöpft wird„. Statt mehr Energieausbeute durch immer effizientere WKA-Technologie und Standortwahl sank die Nennleistung überall in Deutschland ab – im besonders windkraftreichen Schleswig-Holstein um fast ein Drittel, in Norddeutschland insgesamt um 25 Prozent, in der Mitte des Landes um 23 Prozent und in Süddeutschland um 26 Prozent.

Dürren und Temperaturanstieg als Folge intensiver Windkraftnutzung

Die Folgen sind gravierend: So könnten die zunehmenden Dürren der vergangene Jahre eine direkte Folge der ausufernden und immer rücksichtsloseren Windkraftausbeutung sein – weil immer weniger Niederschläge verteilt werden. „Die Windparks werden zum Opfer einer atmosphärischen Windberuhigung, die sie selbst erzeugt haben“, so die Autorin. Da es in Deutschland inzwischen 30.000 WKAs an Land und 1.600 offshore gibt, kann sich die atmosphärische Strömung kaum mehr normalisieren. Und noch einen weiteren direkten nachteiligen Effekt haben die Windparks: Sie verhindern eine nächtliche Absenkung der erdnahen Lufttemperatur, wie Erhebungen aus den ähnlich windkraftintensiven Niederlanden zeigen. Alles deutet also darauf hin, als ob die Verschandelung der Landschaft, Flächenversiegelung und ungeklärte Entsorgungsprobleme der Kohlenstofffaserstoffe, aus denen die Rotoren gefertigt sind, nicht die einzigen Ärgernis dieser angeblichen Zukunftstechnologie darstellt; ausgerechnet ihrem eigentlichen Zweck, den Klimawandel zustoppen, scheint sie kontraproduktiv entgegenzuwirken.

Doch unverdrossen geht der ideologische Ausbau in diese offensichtliche Sackgasse weiter. Die heilige Kuh Energiewende darf nicht hinterfragt werden – selbst wenn in Deutschland mittlerweile die Stromkosten auf ein aberwitziges Niveau gestiegen sind: Die privaten Verbraucher zahlten hierzulande im vergangenen Jahr unfassbare 37,8 Milliarden Euro für Strom, 900 Millionen Euro mehr als im Jahr davor – und für 2021 wird ein weiterer Anstieg erwartet. Andere Staaten, die im Gegensatz zu Deutschland die Atomkraft nicht verteufelt haben, sondern weiterentwickeln und sicherer machen, tragen derweil nicht nur zu einer sauberen Klimabilanz bei (noch immer sind die CO2-Emissionen der AKW-Technik unschlagbar niedrig). Sie produzieren auch günstigeren und stabileren Strom für Haushalte und Industrie – und sind dabei nicht von Stromlieferungen aus dem Ausland abhängig. (DM)

image_printGerne ausdrucken
[hyvor-talk-comments]