Über die Corona-App ständig unter Kontrolle - und nichtmal das kriegt die Regierung hin (Foto:Von Robert Wei/shutterstock)

Anonym, aber gläsern: Die neue „Event-Registrierung“ der Corona-App

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Gelegenheit macht (Daten-)Diebe: Dass die bei jeder erdenklichen sich bietenden Gelegenheit vorzuzeigenden Gesundheits- und Personendaten künftig via Smartphone digital verwaltet werden soll, weckt die Begehrlichkeiten der staatlichen Datensauger: Die Corona-Warn-App des Bundes soll nun um eine Event-Funktion erweitert werden, die die Kontaktverfolgung deutlich „verbessern“ soll. Auch wenn die Anonymität angeblich gewahrt ist, bleiben offene Fragen.

Denn das neue Feature, das die Aufspürung der Infektionsketten etwaiger Infizierter nach Restaurant-, Konzert- oder Theaterbesuch verbessern und erleichtern soll (als sogenannte „Event-Registrierung“), nutzt –  wie auch die bisherige Kontaktnachverfolgung der Corona-App – die kommunizierenden Endgeräte – und diese haben bekanntlich eine individuelle IMEI-Nummer, die in jedem Smartphone herstellerseitig und unveränderlich hinterlegt ist und eindeutig dem Handynutzer zuzuordnen ist. Dass der Staat diese Möglichkeit nicht auszunutzen wird, wenn er die entsprechenden Notwendigkeiten dafür künstlich konstruiert – etwa „Terrorabwehr“ oder den „Kampf gegen Rechts“ – ist schwer zu glauben.

In Restaurants oder bei Veranstaltungen können App-Nutzende dazu einen vom Veranstalter erstellten QR-Code scannen und sich damit an- und abmelden; eventuell hinterlegte Testresultate und Kontaktdaten werden so abgeglichen. Auch wenn ein Sprecher des Ministeriums erklärt, es würden dabei keine persönlichen Daten ausgetauscht, so ermöglicht jedoch die IMEI-Nummer sehr wohl eine Identifizierung.

Einfallstor Smartphone per IMEI-Nummer?

Ziel ist offiziell die „anonyme“ Warnung aller Kontakte, sobald ein positiv Getesteter, der diesen Umstand auch in der App eingegeben hat, mit anderen in Verbindung stand. Die Event-Registrierung solle „zeitnah nach Ostern“ den Weg in die App finden, so der Sprecher. Eine Funktion dieser Art gibt es bereits in der Smudo-App Luca, wie „dts Nachrichtenagentur“ berichtet . Das Programm hatte deshalb zuletzt viel Zulauf erfahren.

Der Sprecher sagte, dass prinzipiell jedes Bundesland bereits heute die Luca-App oder ein ähnliches Angebot zur digitalisierten Kontaktdatenerfassung nutzen könnte. Dass allerdings die Anonymität durch die Funktion gefährdet ist, wurde dabei anscheinend nicht beachtet. (DM)

 

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