Der nächste Fake-„Ausbruch“: 70 Prozent falsch-positive Schnelltests in Ludwigsburg

Noch niemals in der Geschichte wurden so weitreichende Einschnitte für die Gesamtbevölkerung auf einer derart wackligen, nebulösen und unseriösen Datenbasis verhängt wie in dieser sogenannten Pandemie. Die Schnelltests, die nun zur „conditio sine qua non“, zur indiskutablen Grundlage der Wiedergewährung jeglicher Freiheiten und Grundrechte erklärt werden, machen da keine Ausnahme. Zu welch abnormen Fehlern und Schlampereien es hier kommt, beweist der Fall Ludwigsburg – der wohl nur die Spitze eines Eisbergs darstellt.

In der baden-württembergischen Stadt hatte sich vorgestern herausgestellt, dass bis zu 70 Prozent der bei den Corona-Massenschnelltests an Schulen positiv getesteten Kinder überhaupt nicht mit dem Virus infiziert waren, wie das zuständige Landratsamt gestern kleinlaut einräumen musste. Grund für die „große Unregelmäßigkeit„, über die die „Ludwigsburger Kreiszeitung“ berichtet, sei ein „privater Anbieter„, der von der Stadt mit den Testungen beauftragt wurde. „Es läuft was schief in der Stadt„, kommentiert die Zeitung die Tatsache, dass sich insgesamt mehr als die Hälfte aller positiven Tests bei angeordneten Nachtestungen als falsch herausgestellt hatte.

Nun ist die Verunsicherung im Ländle und weit darüber hinaus riesig – denn die nicht in nur in Ludwigsburg kostenlos und „freiwillig“ angebotenen Tests für Schüler und Kitakinder wurden von Eltern, Lehrern, Erziehern und Politiker bislang stets unkritisch als aussagekräftig betrachtet. Sie sind unhinterfragt der „seidene Faden“, an dem zumindest minimale Lebensfreiheiten derzeit hängen. Wie diese Freiwilligkeit übrigens praktisch aussieht, erleben derzeit gerade zahllose Absolventen des zweiten Corona-Abiturjahrgangs – die ihrer Zeugnisausgabe nur dann persönlich beiwohnen dürfen, wenn sie einen negativen Schnelltest absolvieren. Vom Gruppenzwang und „kreativen“ Durchsetzungsmethoden (etwa faktischen Widerspruchslösungen) seitens der Schulleitungen einmal ganz abgesehen. Im Kinderbetreuungs- und Schulsektor wird seit Wochen auf Teufel komm raus genau die Inzidenzlast herbeigetestet, die dann von Hysterikern und „Experten“ à la Karl Lauterbach als Beweis für die angeblich „besonders unter den jüngeren aktiven“ Mutanten angeführt wird.

Der gerade bei den – überhaupt nicht von Covid betroffenen – Kindern und Jugendlichen obsessiv betriebene Testkult ist jedoch in seiner Gründlichkeit umgekehrt proportional zu der Fahrlässigkeit, die offensichtlich bei der Testauswertung an den Tag gelegt wird. Hinter die Scheingewissheit der Schnelltestergebnisse zur Überwachung des angeblichen Infektionsgeschehens (und als Freibrief-„Ticket“ für Freiheitsrechte) muss fortan ein großes Fragezeichen gesetzt werden – so wie auch hinter die PCR-Tests, wo es ebenfalls zu atemberaubenden Schindluder kam, wie der Fall getürkter Testergebnisse eines Lübecker Labors letzte Woche zeigte).

Pannen eher die Regel als die Ausnahme

Da in der Mehrzahl der deutschen Kommunen ebenfalls private Testdienstleister an Schulen und Kitas mit den Tests betraut werden (oder zumindest die Behörden entlastend unterstützen), stellt sich die drängende Frage: Wie wird eigentlich überhaupt hier sichergestellt, dass solche „Pannen“ nicht auch anderswo die Regel sind? Die ernüchternde Antwort lautet: Gar nicht. Niemand testet die Tester; allenfalls „Kommissar Zufall“ vermag hier Aufklärung zu schaffen – wenn ein hinreichender Verdacht besteht oder, wie im Fall Ludwigsburg, einzelne Nachtests den Verdacht reihenweiser Falschresultate nahelegen. Überall sonst werden läuft die Maschinerie automatisch ab: positive Tests werden unhinterfragt als solche herangezogen, Quarantäneanordnungen verhängt, Kinder und Jugendliche zuhause isoliert und PCR-Nachtests angeordnet. Und die Behörden kommen auf ihre „Ausbrüche“ und „Fallzahlen“.

Nun geben sich die blamierten Offiziellen in Ludwigsburg bedripst – und spekulieren über die Ursache der Panne: Denkbar sei laut Landratsamt, dass die Tests „schlicht bei zu niedrigen Temperaturen durchgeführt“ wurden. Denn laut Testhersteller sollte es „mindestens 15 Grad warm sein und das Testinstrument ebenfalls eine halbe Stunde auf Zimmertemperatur liegen“, so die Kreiszeitung. Wer überwacht solche Bedingungen bislang überhaupt, auch anderswo in Deutschland? Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Fehlerquote anderswo bei nur einem Zehntel der Größenordnung von Ludwigsburg läge, ergibt sich eine gigantische Verzerrung des pandemischen Lagebildes. Da aktuell – Stand heute – nur knapp 0,23 Prozent aller Deutschen positiv getestet (nicht erkrankt) sind und wegen dieser marginalen Zahlen ein historischer, destruktiver Ausnahmezustand aufrechterhalten wird, ist jede noch so geringe Fehlerquote von gravierender Bedeutung. (DM)