Ich weiß, was du letzte Nacht getrunken hast: Corona-App wird zum Party-Tracker

Praktisch im Tagesrhythmus werden den Deutschen neue Vorschläge oder bereits verbindliche Beschlüsse und Normen zu einer digitalen und gesundheitlichen Totalüberwachung präsentiert, die vor dieser sogenannten Pandemie nicht einmal in den kühnsten dystopischen Träumen für möglich gehalten wurden. Nun soll auch die digitale Corona-Warn-App um eine „Schnelltest-Funktion“ erweitert werden, die ab Mitte April die „Testinfrastruktur im Alltag“ unterstützen soll. „Nicht ohne meinen Schnelltest“, nie mehr ohne jederzeitige Abrufbarkeit des „Infektionsstatus“ in Echtzeit soll der gemeine Deutsche mehr vor die Haustür treten.

Wie üblich von den Hofmedien des Mainstreams unbehelligt, verkündete Regierungssprecher Steffen Seibert jetzt in der Bundespressekonferenz, man habe „bereits eine ganze Reihe von Partnern“ gewonnen, die sich an der Umsetzung der Funktion beteiligen – etwa den Deutschen Apothekerverband (DAV), die Drogerie DM sowie die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof. Weitere sollen noch folgen, so Seibert. Es handele sich durchweg um „wichtige Multiplikatoren„, stimmte CSU-„Digital-Staatsministerin“ Dorothee Bär in das hemmungslose Eigenlob ein: „Sie bieten eine Testinfrastruktur an, die für viele Menschen im Alltag gut zu erreichen ist.“ Gepaart mit der digitalen Erfassung dieser Tests sei das ein „sehr effektiver Schritt„.

Konkret sieht der Plan so aus: Die Ergebnisse von Schnelltests sollen in die App eingespeist werden und geben dann „zusätzliche Sicherheit bei unvermeidbaren Kontakten„, erklärt die Staatsministerin. Das „Handelsblatt“ hatte bereits berichtet, dass die Schnelltest-Partner über ein Web-Portal an die Warn-App angebunden werden sollen; in den jeweiligen Testzentren müssten Bürger, die sich testen lassen wollen, dann ihren Namen und ihr Geburtsdatum angeben. Die Schnelltest-Ergebnisse würden dann über einen QR-Code gescannt und an die App übermittelt. Voraussetzung sei, dass die Tests „nach dem Vier-Augen-Prinzip“ von geschulten und autorisierten Mitarbeitern durchgeführt würden. Nutzer der Corona-App sollen dann die Möglichkeit haben, die Bestätigung ihres Schnelltests „in der App abzuspeichern und im Kontakttagebuch hinzuzufügen.“ In Kombination mit den Bewegungsprofilen lassen sich so genau Infektionsstatus, Freizeitverhalten und Kontaktbegegnungen erfassen. Und am Ende weiß dann jeder Gesundheitsamtsmitarbeiter, jeder interessierte Politiker, jeder Hacker und natürlich Karl Lauterbach, wer negativ und positiv war, und wann er mit wem einen heben war.

Nur noch gläsern, „gesund“ und digitalüberwacht unterwegs

Dieses „innovative Konzept“ wird natürlich auch gleich wieder mit an denselben Stock mit der Karotte gebunden, dem die im Dauerlockdown panikverhetzten Deutschland seit Monaten doof hinterhertrotten: Nämlich der ewigen „Aussicht auf Lockerungen„, die dann Mal um Mal doch wieder nicht kommen (bzw. wenn, dann sogleich wegen immer neuer Scheinargumente von Klinikkollaps bis Supermutanten wieder zurückgenommen werden). „Wenn das Infektionsgeschehen sich etwas entspannt hat„, so Bär, dann sei das auch eine „Perspektive für schrittweise und kontrollierte Öffnungen.“ Außerdem werde es im Frühjahr digitale Impfnachweise geben, frohlockt die CSU-Politikerin laut „dts Nachrichtenagentur“.

Ein Treppenwitz: Noch vor keinem Jahr wurde alleine die Spekulation über solche Nachweise empört ins Reich der Legende und Fakenews zurückgewiesen, als datenschutzrechtlicher Alptraum und Einstieg in eine Zweiklassengesellschaft und Gesundheits-Apartheid mit immanenter Dauerdiskriminierung. Davon ist heute keine Rede mehr, inzwischen betteln die Bürger bei ihrer Regierung um diese „Neuerungen“, und diese verkauft ihnen den Schritt in die Totalkontrolle als Bonbons und Zugeständnisse.  „Der Weg hin zu mehr Normalität ist digital„, so Bär in unfreiwilligem Zynismus. Wie diese „digitale Normalität“ dann irgendwann aussieht, kann man heute schon in Chinas Mega-Cities bestaunen. (DM)