Kampf um die Spritze: Bund reduziert massiv Impfstoff-Lieferungen an Hausärzte
Berlin – Und wieder heißt es: Zu früh gefreut: Das Bundesgesundheitsministerium hat die in zwei Wochen geplante Lieferung von Corona-Impfstoff an die Hausärzte auf Wunsch der Länder massiv reduziert. Das geht aus einem neuen Lieferplan hervor, den das Haus von Jens Spahn (CDU) an die Länder geschickt hat und über den das Wirtschaftsmagazin „Business Insider“ berichtet. Demnach sollen in der 16. Kalenderwoche (19.-25. April) 463.320 Biontech-Dosen und 568.000 Astrazeneca-Dosen in die Praxen kommen, insgesamt also 1.031.320. Als Bund und Länder vor knapp vier Wochen die Aufteilung der Impfstoffdosen im April beschlossen hatten, hätten laut der damaligen internen Unterlagen aber in der 16. Kalenderwoche rund 1,7 Millionen Dosen an die Praxen gehen müssen – also rund 700.000 mehr.
Und: Es sollten auch nur Dosen von Biontech sein. Entsprechend hatten die Praxen nach Informationen von „Business Insider“ auch bereits im Großhandel bestellt. Eine Woche später sieht die Lage noch düsterer aus: Dann sollen zwar 1.153.620 Dosen Biontech und 556.800 Dosen Astrazeneca an die Praxen gehen, also 1.716.270, doch eigentlich hätten es insgesamt 2,6 Millionen sein müssen.
Grund für die Reduzierung: In den Impfzentren drohen in beiden Wochen starke Liefer-Ausfälle. So gibt es in der 17. Kalenderwoche offenbar fast 1,7 Millionen Astrazeneca-Dosen weniger als bisher vom Gesundheitsministerium geplant. Zudem rechnen die Länder nach wie vor auch mit weniger Moderna-Dosen als gedacht.
Zum Ausgleich haben die Länder nun Gesundheitsminister Spahn gebeten, Impfstoff von den Praxen abzuzwacken. Doch selbst damit wird der Astrazeneca-Ausfall nicht vollständig kompensiert.
Von wegen: Im Herbst sind alle durchgeimpft. Wenn das so weitergeht, dauert das bis nächstes Jahr oder bis ein neues Virus die Runde macht. Und wir rufen alle „Lockdown forever!“ (Mit Material von dts)