Amtsärzte wollen mehr Personal für Gesundheitsämter
Berlin – Wenn in Deutschland eins reibungslos funktioniert, dann bei der Aufstockung des Personals in den Ämtern und Behörden. Corona war und bleibt dabei eine hervorragende Gelegenheit, noch mehr Staatsdiener zu produzieren:
Die Vorsitzende des Bundesverbandes der Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, hat nun erwartungsgemäß wieder vor einer Überforderung der Gesundheitsämter in der aktuellen Phase der Pandemie gewarnt. „In den großen Städten spitzt sie sich aufgrund der hohen Inzidenz wieder zu“, sagte sie der „Rheinischen Post“ (Samstagausgabe). Viele Gesundheitsämter gerieten durch die zunehmenden Inzidenzen an in ihre Belastungsgrenze.
„Ich glaube nicht, dass wir über den Berg sind. Im Gegenteil: Weil die Kontaktbeschränkungen aufgehoben wurden, hat das Virus doch wieder deutlich mehr Möglichkeiten, sich ungebremst zu verbreiten. Die Tendenz geht eindeutig nach oben.“
Teichert begrüßte die Pläne, nur noch positiv getestete Schüler in Quarantäne zu schicken: „Wenn die Anzahl der Quarantänefälle sinkt, wird das auch die Gesundheitsämter entlasten.“ Wichtig seien einheitliche Regeln für die Quarantäne an Schulen. „Alles andere führt zu einer extremen Verunsicherung von Schülern und Eltern.“
Auf die Frage, ob PCR-Lollitests auch sinnvoll für die Kindergärten seien, sagte die Amtsärztechefin: „Auf jeden Fall. Studien belegen ja den hohen Nutzen solcher PCR-Lollitests.“
Wann hört eigentlich dieses Gejammer auf? Wenn 120 Prozent der Bürger 6 mal geimpft sind?
Hier weitere aktuelle Meldungen aus der Coronahölle:
Laschet für rasches Ende der Corona-Wirtschaftshilfen
Unionskanzlerkandidat Armin Laschet hat sich für ein zügiges Ende der Corona-Hilfen für Unternehmen ausgesprochen. „Ziel muss die schnelle Rückkehr zur normalen Wirtschaft sein. Der Staat kann nicht auf Jahre diese großen Leistungen erbringen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).
Die Wirtschaft beginne gerade sich zu berappeln. „Wenn das gelingt, werden auch die pandemisch bedingten Wirtschaftshilfen enden.“ Umso mehr dürfe man jetzt keine Steuern erhöhen, fügte Laschet hinzu.
„Die Pläne der SPD würgen den zarten Aufschwung ab.“ Auf die Frage, ob er den Verzicht auf Steuererhöhungen zur Koalitionsbedingung mache, sagte Laschet: „Die künftige Koalition muss ökonomisch sinnvoll handeln.“ Deshalb dürfe sie keine Steuern erhöhen.
„Das wäre Gift für alle. Wir müssen vielmehr erreichen, dass jede und jeder arbeiten kann, dass die Kurzarbeit beendet ist, Menschen aus der Arbeitslosigkeit herauskommen und dann alle am Wohlstand teilhaben.“ Der Kanzlerkandidat verteidigte die Pläne der Union, den Solidaritätszuschlag auch für Gutverdiener abzuschaffen.
„Der Solidaritätszuschlag wurde für einen bestimmten Zweck eingeführt und wenn dieser Zweck erfüllt ist, kann die Politik nicht einfach sagen: Ist uns egal“, sagte er. „Das hat etwas mit Glaubwürdigkeit zu tun und ist verfassungsrechtlich geboten. Daher wollen wir den Soli für alle abschaffen.“ Aus Gründen der sozialen Gerechtigkeit wolle die Union dann für kleine und mittlere Einkommen die Steuern senken. Zugleich pochte Laschet auf eine Einhaltung der Schuldenbremse. „In der Pandemie gibt es Ausnahmen. Aber nachhaltig zu sein, wie es das Grundgesetz vorgibt, muss unsere Finanzpolitik prägen. Insofern müssen wir sehr schnell zur Schuldenbremse zurückkehren“, sagte er. Einen Dissens zu CSU-Chef Markus Söder wollte er darin nicht erkennen: „In den Steuer- und Finanzfragen sind sich Markus Söder und ich einig. Wir stehen zur Schuldenbremse.“
RKI: Hospitalisierungs-Inzidenz bei Ungeimpften vielfach höher
Die Zahl der Corona-Krankenhausfälle nimmt seit Wochen wieder deutlich zu – doch offenbar so gut wie nur unter Ungeimpften. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach liegt die Hospitalisierungs-Inzidenz bei den vollständig Geimpften im Alter zwischen 18 und 59 Jahren bei etwas unter 0,5 und bei den Geimpften über 60 Jahren bei etwa einem Fall je Woche und 100.000 Einwohner.
Ganz anders bei den Ungeimpften: Hier kommen in der Gruppe der 18- bis 59-Jährigen pro Woche etwa sechs von 100.000 Einwohner wegen Corona ins Krankenhaus, bei den ungeimpften Über-60-Jährigen sind es nochmal etwa 50 Prozent mehr. Auf den Intensivstationen liegen unterdessen insgesamt Stand Freitagnachmittag 1.208 Personen mit Covid-19, und damit vier Prozent mehr als am Vortag. Rund 18.000 Betten sind mit anderen Intensivpatienten belegt, etwa 14.000 Intensivbetten sind derzeit frei oder innerhalb von sieben Tagen als Notfallreserve aufstellbar.
Schulleiterverband begrüßt Impfabfrage bei Lehrern
Die deutschen Schulleiter haben den Beschluss der Bundesregierung, eine Impfabfrage für bestimmte Berufsgruppen einzuführen, begrüßt. „Ich halte die geplante Neuregelung insbesondere für Schulen für äußerst sinnvoll“, sagte die Vorsitzende des Allgemeinen Schulleitungsverbandes, Gudrun Wolters-Vogeler, den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). „Lehrkräfte haben in ihrem Beruf viele persönliche Kontakte und ständig wechselnde Schülergruppen. Es geht darum, diese Schüler vor Corona-Ansteckungen zu schützen.“ Das gelte besonders für die Jüngeren, die sich nicht gegen Covid-19 impfen lassen können. Es werde sich für die Schulleiter dadurch allerdings wenig ändern.
„Ein Recht der Schulleitung auf eine Impfabfrage bei den Lehrkräften verändert unseren bisherigen Arbeitsalltag kaum“, so Wolters-Vogeler. Es habe bereits von April bis Ende Juli eine Testpflicht für Lehrkräfte bestanden. Nur wer geimpft ist, sei davon ausgenommen gewesen.
„Damit haben die Schulleitungen schon jetzt einen Überblick, wer ungeimpft ist.“ Der Hauptunterschied sei, dass die Schulleitungen bisher nicht direkt nach dem Impfstatus fragen durften. Ein generelles Recht für alle Arbeitgeber, den Impfstatus ihrer Mitarbeiter abzufragen, sei aber falsch.
„Es sollte auf die Berufe beschränkt sein, die besonders viele persönliche Kontakte haben.“(Mit Material von dts)