Frieren (Bild: shutterstock.com/Von fizkes)
Zuhause frieren: Auf zum Erlebnisfrieren ins Berlin Event-Wärmestuben (Bild: shutterstock.com/Von fizkes)

Strom zu teuer: Menschen mit geringem Einkommen drohen Stromsperren

Für immer mehr Geringverdiener sind die stark gestiegenen Energiepreise eine extrem hohe Belastung. Sowohl die gestiegenen Heizkosten als auch die steigenden Strompreise führen bei vielen Haushalten mit geringem Einkommen zu einer finanziellen Belastung, die sie nicht mehr leisten können. Für Geringverdiener ist Strom zu teuer.

Ein Beitrag von Blackout News

Strom zu teuer – Immer mehr Haushalten drohen Stromsperren

Bei Haushalten mit geringen Einkünften nehmen die Energiekosten mittlerweile einen hohen Prozentsatz des zur Verfügung stehenden Budgets ein. Die auf Energieschulden spezialisierte Verbraucherberatungen in Berlin, Nordrhein-Westphalen und Rheinland-Pfalz fordern jetzt die Politik auf, darauf zu reagieren. Nach ihrer Analyse sind aber auch Wohnorte von sozial schwachen Haushalten stärker von Strompreisanstiegen betroffen. Die genannten Verbraucherzentralen beraten Menschen, die ihre Strom- und Heizkostenrechnung nicht mehr bezahlen können. Im Jahr 2020 wurden 230.000 Haushalten der Strom abgestellt, weil sie nicht mehr in der Lage waren, die Rechnung zu bezahlen. Die Zahlen sind gegenüber dem Vorjahr gesunken, weil die Energieversorger über die Corona-Lockdowns die Stromsperren ausgesetzt haben. Seither sind die Strompreise drastisch gestiegen, die Sozialleistungen aber nicht.

Die stark gestiegenen Energiepreise führen dazu, dass immer mehr Haushalten eine Energiesperre droht.

Menschen mit geringem Einkommen wohnen oft in Wohnungen mit hohem Energieverbrauch

Menschen mit geringen Einkommen wohnen in einfachen Wohnungen, die meist nicht energetisch saniert sind. Viele dieser Wohnungen sind mit Strom beheizt und auch das Wasser für die Warmwasserversorgung erfolgt elektrisch. „Mehr als jeder zehnte Betroffene, der in unsere Energieschuldenberatungen kommt, heizt mit Strom. Über die Hälfte der Haushalte nutzen Durchlauferhitzer oder Boiler für die Wassererwärmung“, stellt Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW fest. Betroffen sind hauptsächlich Familien mit Kindern und Alleinerziehende.

Verbraucherzentralen fordern Politik auf, Leistungen anzupassen

Die Verbraucherzentralen fordern jetzt von der Politik, kurzfristig die Regelsätze für Energie auf ein realistischen Niveau anzuheben und mittelfristig den energetischen Zustand von Wohnraum im unteren Preissegment zu verbessern. Ansonsten drohen vielen Verbrauchern die Abschaltung der Stromversorgung.

Viele Betroffe kennen Ansprüche nicht

Nach einer Untersuchung der Verbraucherzentralen erhalten lediglich 61 Prozent der Haushalte, die Sozialleistungen beziehen, von den Sozialbehörden einen Zuschuss für die elektrische Warmwasserversorgung. Nur bei 41 Prozent der betroffenen Haushalte übernehmen die Sozialbehörden die Kosten bei Elektroheizungen vollständig. Viele der Betroffenen kennen dabei ihre Ansprüche gar nicht oder wissen oft noch nicht einmal, dass ihr Warmwasser mit Strom erwärmt wird.

Mittlerweile hat sich auch der Städte- und Gemeindebund für eine finanzielle Unterstützung von Geringverdienern bei den Energiekosten ausgesprochen. In der Begründung dafür heißt es: „Energie dürfe nicht nur etwas für Reiche sein“.

Entdecke mehr von Journalistenwatch

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen