Atomkraftwerk Frankreich (Bild: shutterstock.com/TTstudio)
Atomkraftwerk Frankreich (Bild: shutterstock.com/TTstudio)

Frankreich vor Blackout -mehrere französische Atomkraftwerke vom Netz

Die französische Atomaufsichtsbehörde hat schon wieder Sicherheitsprobleme an einem Atomkraftwerk festgestellt. Der Defekt, der bei den vier Reaktoren in Chooz und Civaux aufgetreten sind, zeigt sich nun im AKW Penly 1. Überalterte französische Atomkraftwerke werden immer reparaturanfälliger.

Ein Beitrag von Blackout News

Frankreich erzeugt rund 70 Prozent seines Stroms über Atomkraft. Zur Zeit fallen aber fast ein Drittel der Reaktoren aus Sicherheitsgründen aus.

Französischer Netzbetreiber warnt vor Stromausfällen

Durch die Abschaltung der Reaktoren seigt Risiko eines Blackout mittlerweile dramatisch an. Der französische Netzbetreiber RTE hat bereits angekündigt, dass im Fall einer Kältewelle Industriebetriebe herunterfahren müssen oder es in Privathaushalten vermehrt zu stundenweisen Stromausfällen kommen könnte. Entsprechend kontrollierte Netzabwürfe nennt man auch Brownouts.

Die Atomkraftwerke in Frankreich liefern zur Zeit noch zwischen 43 und 51 Gigawatt, statt der üblichen 60 GW. In Frankreich heizen viele Haushalte mit Elektroheizungen. Diese benötigen bei Kälte aufgrund der schlechten Dämmung rund 30 Gigawatt.

Französische Atomkraftwerke immer mehr reparaturanfällig

Die Atomkraftwerke in Frankreich sind alt und mittlerweile immer öfter reparaturbedürftig. Mit dem Ausfall weiterer Reaktoren droht mittlerweile ein landesweiter Blackout, der letztendlich den gesamten europäischen Stromverbund kollabieren lassen könnte.

Kältewelle könnte zu Blackout führen

Auch im vergangenen Jahr kam es Anfang Januar aufgrund einer Kältewelle fast zu einem Zusammenbruch der französischen Stromversorgung. Wie wir in unserem Artikel „Frankreich kurz vor Blackout“ geschrieben haben, riefen RTE und die Regierung die Bevölkerung auch damals bereits auf, Strom zu sparen. Das kommt alle Jahre in Frankreich wieder vor, wenn die Temperaturen sinken und bis nach Südfrankreich unter Null Grad fallen.

Netzbetreiber holt Kohlekraftwerke zurück ans Netz

Deshalb hat der staatliche Netzbetreiber RTE jetzt auch wieder alte Kohlekraftwerke ans Netz zurückgeholt. Die Leistung der Steinkohlekraftwerke reicht aber nicht aus, um das entstandene Defizit durch die abgeschalteten Atomkraftwerke zu ersetzen.

Fallen die Temperaturen in den nächsten Wochen landesweit unter Null Grad, ist Frankreich auf große Mengen Importstrom angewiesen. Allerdings ist Strom gerade in ganz Europa knapp und die Preise steigen von einem Rekord zum nächsten. Dazu hat auch die Abschaltung von weiteren drei Atomkraftwerken in Deutschland geführt. Diese sollten eigentlich durch Gaskraftwerke ersetzt werden. Allerdings sind mittlerweile die Gasspeicher in ganz Europa auf einem Tiefststand. RWE hat bereits gewarnt, dass nicht genügend Gas zur Stromerzeugung zur Verfügung steht. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation weiter entwickelt.

Die Stromversorgung in ganz Europa wird immer kritischer. Bereiten Sie sich rechtzeitig auf einen längeren Stromausfall vor.

Tipp dazu finden Sie in folgenden Ratgebern auf unserer Website:

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