Berlins hauptamtlicher Antisemitismusbeauftragter hat sich jetzt ans Werk gemacht und Weltbewegendes herausgefunden: 290 Straßen und Plätze haben antisemitische Bezüge. Während Goethe, Wagner oder Luther aus dem öffentlichen Namensgedächtnis getilgt werden sollen, bleibt der Vordenker millionenfachen Mordens und Leid, der Säulenheilige der Linken, Karl Marx, unbehelligt.
Die woke Gesellschaft Berlins von Antisemiten zu befreien, dieser Aufgabe hat sich Samuel Salzborn, der Antisemitismusbeauftragte des Landes Berlin, gestellt. Mit dem Geld des Steuerzahlers hat der “Wissenschaftler” – Salzborns Forschungsschwerpunkte liegen bei der politischen Theorie und Ideengeschichte, Demokratie- und Rechtsextremismusforschung, politische Soziologie und Methodenvermittlung – eine Studie in Auftrag gegeben, die nun die Frage aufwirft, ob Straßen im – ach so nach allen Seiten offene Berlin – noch die Namen Richard Wagner, Marin Luther oder Johann Wolfgang von Goethe tragen sollen. Denn: diese “Gestalten” waren ja alles samt gottverdammte Antisemiten. Mit der Studie habe er- Salzborn – „eine systematische Grundlage für eine wichtige gesellschaftliche Diskussion geschaffen“ und das werfe sogleich die Frage in den öffentlichen Raum: “Was macht das mit anderen Menschen, was macht das zum Beispiel mit Jüdinnen und Juden, wenn sie in einer Straße leben, die nach einem prominenten Antisemiten benannt ist oder nach einer Person, die sehr viele antisemitische Äußerungen formuliert hat?“
Während sich der Bürger mit der immens wichtigen Frage beschäftigt, in welchem Umfang Goethe in seinen Schriften „antijüdische Stereotype” bediente und er sich von selbsternannten Bilderstürmern wie Salzborn die Kulturgeschichte seines Landes zertrümmern lässt, hat der Historiker Michael Wolffsohn, selbst ein Jude, klare Worte. Er fühlt sich an die Stalin-Ära erinnert, in der Fotos, auf denen ursprünglich Trotzki zu sehen war, retuschiert wurden. „Ja meine Güte, was ist denn das für eine Geschichtssicht? Im Namen des Fortschritts die Dummheit und die Lüge propagieren? Also ich bin nicht dabei.“
Ach ja- unter den 290 “Judenhassern”, die Salzborn ausgemacht haben will, findet sich indes der Name eines der übelsten Rassisten- und Judenhasser offensichtlich nicht: Der linke Säulenheilige Karl Marx. (SB)