Bayerische Provinz geht auf die Barrikaden

Weiden in der Oberpfalz: Diese Region gehört zu den Hochburgen der CSU. Vor Jahren war es noch undenkbar, dass sich so viele Menschen zusammenfinden, um ihrem Unmut Luft zu machen. In solchen Regionen ist es verpönt, aufzubegehren. Man ist traditionell brav und anständig. Allerdings bleiben selbst die Oberpfälzer nicht von den “Hirnlosigkeiten” auf Bundes- und Landesebene verschont. Zwar sieht man bei Markus Söder erste Rückruderbewegungen, nur ist das wenig glaubhaft. Er bleibt ein Rosstäuscher und sein einziges Ziel ist es, an der Macht zu bleiben.

Selbstverständlich ist der Anteil der Braven und Anständigen hier immer noch bedeutend hoch. Die Corona-Politik bringt allerdings auch diese Region in Wallung. Es ist keineswegs so, dass die Bayern nichts mehr merken. Und so bebte am Sonnabend die Stadt, bei frischen Außentemperaturen um die 2 Grad Celsius, streckenweise von ein wenig Sonne begleitet. Nicht nur Betroffene des Gesundheitswesens machten ihren Unmut zur Impfpflicht Luft. Angesichts der noch schwelenden Debatte zur allgemeinen Impfpflicht fühlten sich erheblich mehr Menschen berufen, dem Wahnsinn entgegenzutreten.

Unter sicher gut 1.000 Protestierenden fanden sich neben den “Ungespritzten” viele (noch Geimpfte), die in wenigen Monaten ihren Impfstatus verlieren und abermals zur Spritze gedrängt werden sollen. Der Protestmarsch umkreiste einmal lautstark die Innenstadt und bewegte sich zum Weidener Arbeitsamt, dem Schlusspunkt der Veranstaltung. Auf der Straße, vor dem Arbeitsamt, warfen die von der bereits beschlossenen Impfpflicht für das Gesundheitswesen betroffenen (und solidarischen) Menschen demonstrativ ihre Einwegschutzkleidung zu Boden.

Die Polizei in Weiden erlangte eine gewisse Berühmtheit – für ihre Durchsetzungsfreudigkeit bei allen möglichen Protestaktionen, um für unverhältnismäßige Ruhe im Städtele zu sorgen. Die politische Führung in der CSU-Hochburg steht allerdings auf Grabesruhe. Und so war es dann sogar bei diesem Protestzug mal wieder obligatorisch, dass der Amtsschimmel zuletzt wiehert. Durch das nun etwas menschlichere Gedränge beim Abwurf der Hygienekittel sah die Staatsmacht die 1,5 Meter Virenschutzzone gefährdet und sich zum Einschreiten genötigt.

Die öffentliche Ordnung und Sicherheit war wieder einmal schwerst bedroht. Sogleich verlangte der amtliche Aufseher nach mehrmaliger Abmahnung – und ohne erkennbaren Distanzierungswillen der Menschen – nach einer Auflösung der Demo. Aufgrund der politischen Konstellation ist der Ermessensspielraum der Weidener Polizei in etwa so groß wie der einer Sardine in ihrer Dose. In den meisten umliegenden Orten hat die Polizei mehr Realitäts- als Papierbezug, aber Weiden ist eben ganz besonders.

Impf-Nebenwirkungen: Galerie des Grauens

Zeitgleich gab es auf dem Weidener Marktplatz eine thematisch belastende Ausstellung. Dort präsentierte Peter Ganz eine Galerie des Grauens. Er hat über die Zeit mehr als 4.000 Berichte von Impfschäden aus den Medien gesammelt, ausgedruckt, laminiert und auf vielen Leinen aufgespannt. Täglich werden es mehr von solchen Berichten. Allein dass es so viele dieser Meldungen gibt und diese den größeren Presseapparat nicht zu kümmern scheinen, ist Grund genug für eine solche Aktion.

Bei den Berichten handelt es sich um Todesopfer oder Menschen, die schwerwiegenden Impfnebenwirkungen erlitten. Oftmals sind sie den Rest ihres Lebens auf Medikamente angewiesen, um noch einigermaßen leben zu können, sofern sie nicht dauerhafte Behinderungen davongetragen haben. Aus Sicht der Pharma ist es bestimmt ein zukunftsträchtiges Geschäftfeld. Für die Betroffenen weniger erfreulich und für die Politik eher ein hinnehmbarer Kollateralschaden, zumal sich die Geschädigten am Ende selbst im Wege der Solidargmeinschaft entschädigen dürfen, da die Verursacher seitens der Politik von jedweder Haftung freigestellt sind.

Zum Schluss noch einige Impressionen aus dem an sich idyllischen Weiden, von der Demo als auch von der Galerie des Grauens. Eines ist gewiss, nicht nur in Weiden, der Druck im Kessel steigt und bewegt immer mehr Menschen … sogar in den konservativsten Ecken der Republik. Der Unmut über den offensichtlichen Blödsinn, den die Menschen in der Causa-Corona über sich ergehen lassen müssen, kommt nicht mehr gut an. Irgendwie gerät es zur Kärrnerarbeit, die Politik von ihren Fiktionen zu befreien und wieder an die harten Realitäten heranzuführen. Da haben nicht nur die Oberpfälzer in der nächsten Zeit noch alle Hände voll zu tun.

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