Irgendwie könnte es sein, dass die Ukraine langsam, aber sicher ihren Forderungsbogen überspannt hat. Die Geberstimmung – hört man sich in Kommentarspalten um – scheint abgeflaut zu sein.
Die anfänglichen “Bitten” aus der Ukraine wichen – schneller als man “Putin” buchstabieren konnte – knallharten Forderungen. Werden diesen nicht nachgekommen, hagelt es stehenden Fußes massive Kritik.
So warnte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba Deutschland gleich in der ersten Woche des Konflikts davor, durch unzureichende Hilfen für sein Land neue historische Schuld auf sich zu laden. Bislang habe die Bundesregierung „zu wenig getan“, meckerte Kuleba in einem Gastbeitrag für die Zeitung „Die Welt“ und forderte unter anderem weitere Waffenlieferungen aus Deutschland, darunter Kampfflugzeuge.
Obwohl man dem ukrainischen Kultusministerium für seine Weitsicht bzgl. der Absage an das kaputte deutsche Bildungssystem und den ideolgiebeladenen Multi-Kulti-Tanz in Form von Integrations- und Willkommensklassen Hochachtung zollen muss, stieß die Forderung, ukrainische Kinder durch ukrainische Lehrkräfte beschulen zu lassen, auf Unverständnis.
Die Bevorzugung von pflegebedürftigen Ukrainern, die den Vorzug bei der Vergabe von Pflegeplätzen in Einrichtungen vor bereits auf Wartelisten stehende Deutsche bekommen sollen, wird ebenfalls immer leiser bejubelt.
Vielen scheint auch der ukrainische Diplomat Andrij Melnyk unangenehm aufgefallen zu sein. So sprach er in einer Twitter-Nachricht an die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) davon, dass die Bundesregierung das „Morden von Hundertausenden einfach in Kauf“ nehme. Auch zu der unternehmerischen Entscheidung des Schoko-Herstellers Ritter Sport, seine Produkte weiterhin nach Russland liefern zu wollen, um sich nicht finanziell den Todesstoß zu geben, meldete sich Melnyk und sein Forderungskumpel, Außenminister Kuleba, zu Wort: „Quadratisch. Praktisch. Blut“, so die Twitter-Hetze der beiden.
Aktuell missfällt es, dass eine Forderung an das Auswärtige Amt nicht stante pede nachgekommen wurde. Denn dieses weigerte sich, angeforderte Hilfsgüter zu bezahlen und zu liefern.
Im Kommentarbereich zeigt sich, dass der “Wir geben der Ukraine unser letztes Hemd”-Hype nachzulassen scheint:
“Warum fordert die Ukraine eigentlich ständig von Deutschland? Es wurden bereits Millionen gespendet. Die Regierung wurde von einem Oligarchen installiert. Es herrschte eine Riesenkorruption. Geld muss also vorhanden sein.”
“Ich habe den Eindruck, die UA betrachtet D als Selbstbedienungsladen.”
“Sind wir jetzt so eine Art Amazon für die Ukraine ? Jeder kann dezentral bestellen und der deutsche Steuerzahler liefert binnen 24 Std. an den gewünschten Ort ? Zumindest kann man doch erwarten, dass die Spielregeln eingehalten werden.(UHNCR)”
“Ich will weder frieren, noch hungern für die Ukraine. Bis vor 6 Wochen wußte ich nicht mal genau, wo die Ukraine liegt. Allerdings war mir bekannt, dass dort Korruption und Oligarchenwirtschaft an der Tagesordnung sind. Sollen sie ihre Forderungen an die Oligarchen richten. Freiwillige Spenden finde ich auch okay, aber dass die Ukraine jetzt Teil unseres Staatshaushaltes zu sein scheint und Bestellungen ohne Bezahlung aufgeben kann, finde ich nicht in Ordnung. Meine Meinung.”
“Werden eigentlich nur wir gefragt oder auch andere Länder?”
“Habe bei Plus Minus diese Woche eine junge Frau gesehen die mit Impfnebenwirkungen zu kämpfen hat. Die Behandlungskosten belaufen sich auf 15.000 € die Übernahme wurden von der Kasse abgelehnt. Wir geben lieber die Milliarden in die Ukraine.”
“Fragen sie doch mal den Ukrainischen Präsidenten wo die ganzen Milliarden hin sind, die die EU und Deutschland die letzten Jahre “gespendet” hat und von denen das Ukrainische Volk nichts zu sehen/spüren bekam?”
“Kann sein, dass ich einen Denkfehler habe. Die 20 reichsten Oligarchen der Ukraine, unter ihnen die Gebrüder Klitschko und Herr Selenskij haben 100 Mrd. im westlichen Ausland gebunkert. Warum kaufen die ihren darbenden Landsleuten nicht einfach auf dem freien Markt ganz patriotisch paar Pflaster und Binden? Schließlich verbreiten sie ja täglich Durchhalteparolen, statt endlich mal zu verhandeln. Stattdessen wird hier gebettelt, teils aggessiv wie ein ein bekannter Diplomat, und um Spenden gebeten, während uns gerade die Inflation alles wegfrisst. Wie gesagt – kann sein, dass ich das nur vom falschen Ende her denke.”
“Tja, diese Art “unbürokratischer Hilfe” wird wohl den meisten Ahrtal-Bewohnern bekannt vorkommen…”
“Was bezweckt dieser Vorwurf seitens der WELT-Redaktion? Haben nicht weltweit fast alle demokratischen Länder Milliardensummen an Geld für die Ukraine gespendet? Mit welchem Recht werden hier die weitere Finanzierung und Lieferungen medizinischer Hilfsgüter in die Ukraine gefordert? Für so kleine Summen kann die Ukraine doch locker selbst aufkommen. Andere Länder wollen sich doch sicher auch hervortun mit Lieferungen medizinischer Hilfsgüter in die Ukraine? Oder darf sich Deutschland diese Samariterrolle von niemanden streitig machen lassen?” (SB)