Die Ratten verlassen das sinkende Schiff: Drosten steigt aus Coronarat aus



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Drosten (l.) geht in Deckung, Lauterbach bleibt (Foto:Imago)

Hat da einer die Hosen voll, bevor es ans Eingemachte geht? Charité-Chefvirologe und „Pandemie”-Posterboy Christian Drosten hat seine Mitgliedschaft im Sachverständigenrat zur Evaluation des Infektionsschutzgesetzes aufgekündigt, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) gestern nachmittag mitteilte – natürlich wieder stilgerecht via Twitter, dem bevorzugten Nachrichtenmedium dieses coronaischen „Panik-Scharlatans”. Lauterbach twitterte: „Das ist ein schwerer Verlust, weil niemand könnte es besser.“ Was meint Lauterbach damit? Was könnte Drosten besser? Etwa die Tragweite der eigenen (und Lauterbachs) Fehleinschätzungen unter den Teppich kehren und vertuschen? Oder die Aufklärung über die Schadfolgen einer destruktiven „Pandemie“-Politik mit ihren überzogenen Maßnahmen sabotieren?

Jedenfalls deutet einiges darauf hin, dass Letzteres genau das war, was Lauterbach (und auch Drosten) wohl ursprünglich: Denn immer wieder versuchten sie, den Abschlussbericht des Evaluationsrates herauszuzögern. Ursprünglich sollte er am 31. Dezember erscheinen, dann am 30. Juni. Der hochkarätig besetzte Evaluierungs-Sachverständigenrat soll bewerten, welchen Nutzen und Schaden die Maßnahmen des geänderten Infektionsschutzgesetzes zur Eindämmung der sogenannten „Pandemie“ hatten. Kritiker wunderten sich in diesem Zusammenhang bereits, was eigentlich Drosten in dem Gremium verloren hatte – waren doch auf seine unseligen (und, wie sich später herausstellte, fragwürdigen bis falschen) Vorhersagen hin ja erst etliche Regierungsmaßnahmen ergriffen worden – etwa die frühen Schulschließungen im ersten Lockdown 2020. Objektivität und Unabhängigkeit des Berichts waren diesbezüglich also ohnehin zweifelhaft.

Bei der Videositzung der Expertenrunde am letzten Freitag versuchte Lauterbach dann, die Erstellung des Abschlussberichtes abermals zu behindern. Der Vorsitzende des Gremiums,  der Bochumer Verfassungsrechtler Stefan Huster, berichtete nach der Konferenz in einer eMail sinngemäß empört, dass Lauterbach die Arbeit des Gremiums praktisch unterlaufen habe: Der Minister habe ihm ohne Angabe von Gründen erklärt, für die Aufgabe der Maßnahmenevaluation werde es in Kürze „eine Verlängerung oder sogar eine neue Ausschreibung” geben.

Vertuschung gefloppt?

Darin erkannte Huster (und nicht nur er) den eindeutigen Versuch des Ministers, die Arbeit des Sachverständigenrates auszubremsen. Zuvor hatte, welche Überraschung, auch Drosten quergeschossen: Bereits im März hatte er, als Mitglied des eben hierfür berufenen Rates, gefordert, die Maßnahmen „nicht einzeln zu evaluieren”. Offenbar befürchtete der selbstgefällige Medienstar schon damals, dass er andernfalls selbst sein Fett wegbekäme.

Bemerkenswert: Nachdem nun – Lauterbachs und Drostens offenkundigen Blockadeversuchen zum Trotz – sowohl vom Gesundheitsausschuss des Bundestages als auch von Vertretern des Gremiums klargestellt wurde, dass es keinen weiteren Aufschub mehr geben wird und der Abschlussbericht nun wie geplant am 30. Juni der Bundesregierung übergeben werden muss (der ihn dann mit eigener Stellungnahme an den Bundestag weiterreicht), schmeißt Drosten nun aus heiterem Himmel hin. Offiziell wird als Grund „Arbeitsüberlastung“ vermutet, wie etwa der „Tagesspiegel” spekuliert (der Virologe bleibt jedoch weiterhin Mitglied im Corona-Beratungsgremium der Bundesregierung). Tatsächlich fürchtete Drosten wohl eher Kritik an den von ihn maßgeblich mitverantworteten Maßnahmen durch einen Bericht, den er mitunterzeichnen müsste.

Dabei konnte wenigstens Lauterbach noch einen Triumph für sich verbuchen: Angeblich „auf Drängen der Kommission”, vermutlich aber wohl eher auf sein eigenes Betreiben hin wurde ein wesentlicher Zweck der Evaluierung – nämlich die Beurteilung der „Wirksamkeit der Corona-Maßnahmen” – zurückgenommen. Wäre dieser Aspekt objektiv beleuchtet worden, wäre die nächste Blamage für Karl Lauterbach (und Drosten) vorprogrammiert gewesen. Der Erkenntnisgewinn durch den Evaluierungsbericht wird damit zwar am Ende vermutlich der einer Papierserviette sein – aber Hauptsache, die Politik kann ihren Kopf aus der Schlinge ziehen und sich unbehelligt voll auf die nächste „Pandemie“ konzentrieren.

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