Irrweg E-Mobilität? – Ansage



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E-Auto nach nicht CO2-neutralem Ausbrennen (Foto:Imago)

Die mit ungeheurem medialem Hype als Beförderungstechnologie der Zukunft ausgerufene Elektro-Mobilität erweist sich zunehmend als Rohrkrepierer. Über in Tiefgaragen, Carports oder mitten im Straßenverkehr in Flammen aufgehende (und aufgrund der extremen Brandlast und -temperaturen dann oft stundenlang unlöschbare) E-Fahrzeuge wird mit derselben schmallippigen Verdruckstheit berichtet wie über „Einzelfälle“ von Migrantengewalt, obwohl beides unvermeidliche und zwingend logische, aber politisch ignorierte Tatsachen sind. Und ob es den Verfechtern der Batterietechnologie nun behagt oder nicht: Die Häufung entsprechender Zwischenfälle stellt den wirtschaftlichen, ökologischen und auch gesellschaftlichen Nutzen der E-Zukunft in Frage.

Auch anderswo in Europa wachsen die Zweifel, ob Elektromobilität für eine strukturelle Wende der Verkehrspolitik wirklich der geeignete Ansatz ist; zum Beispiel in Frankreich: In Paris müssen nun 149 der dort betriebenen fast 500 Elektrobusse buchstäblich aus dem Verkehr gezogen werden, nachdem vergangene Woche erneut einer davon in Flammen aufgegangen war. Es handelte sich bereits um den zweiten Vorfall dieser Art binnen eines Monats. Doch nicht nur bei öffentlichen Verkehrsmitteln, auch im Individualverkehr ist die E-Offenbarung anscheinend nicht so hip und ausgereift, wie die grüne Propaganda dies gerne hätte: Wie der ADAC mitteilte, blieben 2021 in Deutschland über 25.000 E-Autos liegen.

Unkalkulierbare Risiken

Für Unternehmen, die auf einen reibungslos funktionierenden Fuhrpark angewiesen sind – nicht nur in der Personenbeförderung, sondern auch im Logistiksektor -, sind solche Ausfallzahlen ein unkalkulierbares und untragbares Risiko. Das hat Konsequenzen: Anfang des Jahres kündigte die Deutsche Post im Raum Berchtesgaden an, auf Elektro-Transporter zu verzichten und „zumindest vorübergehend” wieder auf Verbrenner-Modelle zurückzugreifen, weil die dort eingesetzten E-Transporter bei Kälte zu schwach und unsicher seien.

Auch die Konzerne scheinen von der anfänglichen Euphorie etwas abgekommen zu sein. So warnte der BMW-Vorstandsvorsitzende Oliver Zipse in New York kürzlich davor, auf eine reine Elektro-Strategie zu setzen. „Wenn jemand aus irgendeinem Grund kein Elektrofahrzeug kaufen kann, aber ein Auto braucht, würden Sie ihm dann lieber vorschlagen, sein altes Auto für immer weiter zu fahren? Wenn Sie keine Verbrennungsmotoren mehr verkaufen, wird es jemand anderes tun“, so Zipse – der zudem auch auf den problematischen Umstand hinwies, dass die Versorgung mit Batterie-Rohstoffen derzeit hauptsächlich von China kontrolliert würde. In ähnlicher Weise wie bei der bisherigen russischen Gasversorgung läuft Deutschland daher mit zunehmendem Ausbau der E-Mobilität absehbar Gefahr, sich bei einer weiteren  kritischen und absolut „systemrelevanten“ Ressource abermals in einseitige Abhängigkeit von einem diktatorischen und unberechenbaren Regime zu begeben.

Verhängnis für den Mittelstand

BMW-Chef Zipse machte des weiteren auf Lücken in der Ladeinfrastruktur und den hohen Preis von Elektrofahrzeugen aufmerksam und verwies darauf, dass das Angebot sparsamer Autos mit Verbrennungsmotor sowohl aus Gewinn- als auch aus Umweltsicht weiterhin von entscheidender Bedeutung sei. Auch Carlos Tavares, der Chef des Automobilkonzern Stellantis, zu dem unter anderem Opel und Peugeot gehören, sagte vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges: „Wir müssen uns vor dem Moment fürchten, ab dem sich die Mittelschicht kein Auto mehr leisten kann. Wenn ein 25.000-Euro-Auto morgen zu einem 45.000-Euro-Auto wird, dann tut das der Mittelschicht weh.“ Die Kosten für die Herstellung eines E-Autos seien derzeit rund 50 Prozent höher als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.

Zudem verwies Tavares auf die massiven Steuerausfälle durch die E-Autos: „Die Steuereinnahmen auf Diesel und Benzin in Europa betragen 450 Milliarden Euro pro Jahr. Woher sollen die in Zukunft kommen?“ Dies könne nur durch den Wegfall von Subventionen und durch höhere Steuern ausgeglichen werden – was dann jedoch wiederum auf die Mittelschicht zurückfalle, die sich aus den genannten Gründen keine E-Autos leisten könne. Im März hatte bereits Renault-Geschäftsführer Luca De Meo gewarnt: „Wenn Sie keine Möglichkeit haben, zu Hause zu laden, kaufen Sie sich kein Elektroauto!

Anfällig auch für Cyber-Attacken

Dass die regierenden grüngetriebenen Ampel-Ideologen in ihrer Verbohrtheit, Realitäsverweigerung und Missachtung jeder Folgenabschätzung solche praktischen Probleme nicht nur negieren, sondern auch keine Lösungsansätze dafür kennen (es sei denn, diese bedeuteten noch mehr Dirigismus und Umverteilung), verwundert nicht. Dabei sind die ohnehin bestehenden Schwächen der gesamten „grünen Energiewende” durch den Ukraine-Krieg gerade überdeutlich geworden. Eine von der Öffentlichkeit fast unbemerkte Randnotiz wies auf die dramatischen Folgen der Abhängigkeit hin, die unsere Versorgungssicherheit zunehmend gefährdet: Durch eine Störung der Satellitenverbindung war der Betrieb der Windkraftanlagen europaweit zeitweise erheblich behindert; insgesamt waren, möglicherweise durch einen russischen Hackerangriff, 30.000 Satellitenterminals betroffen.

Auch die Ladestationen für E-Autos sind ein leichtes Ziel für solche Hacker-Angriffe. Neben den Problemen überteuerter Produktionskosten, Rohstoffknappheit und potentiell lebensgefährdender Betriebssicherheitsrisiken werden wir durch die E-Mobilität also auch verwundbarer für Cyberterror und Destabilisierungsversuche von außen. Nach alledem gehört die „E-Wende“ dringend auf den Prüfstand – bevor es zu spät ist.

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