Berlin – Wie bringt man die Inflation, die unser aller Ende bedeutet – auf Trab? Genau, man denkt und handelt wie ein Sozialist, wie die SPD-Vorsitzende Saskia Esken. Sie hat jetzt die Tarifpartner in Deutschland angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten dazu aufgerufen, bei ihren nächsten Verhandlungen die Löhne entscheidend anzuheben. “Gerade für Familien mit kleineren Einkommen ist es zur Bewältigung der Inflation wichtig, dass die Löhne steigen”, sagte Esken dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben). Familien seien von Preissteigerungen für Lebensmittel und Energie besonders betroffen.
“Bei den Entlastungspaketen hatten wir deshalb die Situation von Familien besonders im Blick. Dennoch können wir weiter steigende Preise für den Grundbedarf nicht durch immer neue Einzelmaßnahmen abfedern”, sagte Esken. In allen Branchen müssten jetzt in Tarifverhandlungen vor allem die niedrigen Einkommen in den Blick genommen werden.
Arbeitnehmer bräuchten mehr Geld, um das teurer gewordene Leben bestreiten zu können. “Es ist nicht die Zeit für Lohnzurückhaltung”, so Esken. Familien hätten für das gesunde Aufwachsen und die gute Entwicklung von Kindern und Jugendlichen eine zentrale Bedeutung.
“Gleichzeitig gehören sie zu den Gruppen in unserer Gesellschaft mit der geringsten Lobby.” Sie bräuchten besonderes Augenmerk. Die jüngste Tarifeinigung über eine Gehaltszulage für Erzieher und Sozialarbeiter sei ein Schritt in die richtige Richtung.
Die Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro zum 1. Oktober sei wichtiger denn je.
Man könnte auch mal bei den Steuern sparen, oder den Bundestag verkleinern. Oder weniger “politische” Stellen schaffen. Oder nicht immer die ganze Welt retten wollen – mehr für die Eigenen, weniger für die Anderen ausgeben.
Aber auf so eine Idee kommt jemand wie Esken natürlich nicht. (Mit Material von dts)