Was bei uns der Fußball ist, ist in extremerer Form in den USA das sogenannte Football. Die Sportart gilt als Vollkontakt-Sport, weil es dabei regelmäßig richtig kracht. Und es bleibt wohl nicht nur bei Knochenbrüchen, Prellungen, Muskelrissen und vielen mechanischen Beschädigungen mehr. Inzwischen wird gerätselt, ob die vielen, in diesem Sport üblichen Zusammenstöße, trotz Helm und voller Schutzmontur, langfristige Hirnschäden bei den Protagonisten auslösen. Das Phänomen nennt sich Chronisch-traumatische Enzephalopathie … [Wikipedia] oder kurz CTE und deutet auf langfristige Hirnschäden hin, wie beim Boxen.
Vielleicht macht das „brutale Etwas“ auf der anderen Seite den Reiz dieser Sportart für die Betrachter aus. Zu der Thematik wären jetzt allerdings nicht die „Knochenflicker“, sondern zuvorderst die Psychologen aus der Weißkittel-Kaste gefordert. Die Lust auf indirekte Gewalt ist nicht neu. Das Fernsehen serviert es uns tagtäglich. Von der massenhaften Schlägerei bis hin zum skrupellosen Mord dürfen wir uns von der Glotze mit Gewaltphantasien nur so zum Spaß zuschütten lassen. Dagegen ist dann Football eher noch die entschärfte Live-Variante von Gewalt, der selbstverständlich noch als Sport zu deklarieren ist.
Die NFL hat aktuell noch mehr Probleme, wie es scheint.
Und weil die Leute so heiß darauf sind, ist Football über die Jahrzehnte zum „Big Business“ avanciert. Es ist nicht so genau zu bestimmen, ob es heute zuerst Geschäft und dann Sport, oder umgekehrt ist. Über die NFL Wettquoten lässt sich vielleicht erahnen, dass inzwischen womöglich das Geschäft obsiegt hat. Aus Sicht des Sport durchaus bedauerlich. Dementsprechend nervös gibt sich die NFL (National Football League), wenn sie die Zahlen mit Blick auf den Zuschauerrückgang betrachten muss.
An dieser misslichen Situation in den Letzten Jahren ist sicherlich nicht nur Corona Schuld, obschon das ebenfalls einen heftigen Einbruch bei Zuschauern und Umsatz bedeutete. Dann wurde es mit einem mal „woke“ beim Abspulen der Nationalhymne aus Protest gegen die Diskriminierung von Schwarzen in die Knie zu gehen oder gleich ganz sitzen zu bleiben. Wer sich allerdings nur für den rauen Sport interessiert, muss sich nicht zwangsläufig auch noch politisieren lassen. Diese Erscheinung hat zwar dem Football keineswegs den Rest gegeben, aber ebenso eine deutliche Schneise bei den Zuschauerzahlen hinterlassen.
Vielleicht ist auch das System krank
Dann begann die NFL sich von „National“ auf „International“ zu verlegen. Sehr viele Spiele wurden jetzt im Ausland ausgetragen. Immer ein wenig in der Hoffnung neue Märkte erschließen zu können. Dem ureigenen Sport der USA hat auch das nicht gut getan. All dies, nachdem die ewige Umzieherei der großen „Football-Firmen“ innerhalb der USA schon abstruse Formen annahm. Man wollte immer gern am größten und zahlungskräftigsten Publikum sein und hat dabei scheinbar seine Wurzeln vergessen. Auch das hat sich nicht in jedem Fall ausgezahlt.
Und final landen wir wieder beim Thema Gesundheit. In einer größeren Aufzählung toter oder kaputter Sportler kam diese Notiz vor: Trauer in der NFL … [Jouwatch]. Davon ist aber nicht nur der Football betroffen. Seit den massenhaften Corona-Spritzungen, ab 2021, häuften sich die Ausfallerscheinungen. Immer mehr Profi- als auch Amateursportler brechen seither öffentlichkeitswirksam auf dem Spielfeld vor Publikum zusammen. Vielleicht ist aber auch nur die Zeit des Football langsam vorüber, wer kann das schon so genau wissen.