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Sofortiger Schluss mit den Sanktionen!

Im Fußball sind Eigentore in aller Regel das Ergebnis missglückter Abwehraktionen. Eigentore als Folge einer verunglückten Offensivaktion hat es meiner Kenntnis nach noch nie gegeben. Dieses Kunststück hat nun aber der Wertewesten mit seinen maßlosen Sanktionen gegen Russland vollbracht.

Von WOLFGANG HÜBNER

Vier Monate nach den Sanktionsbeschlüssen kann bilanziert werden: Die Russische Föderation wird diese feindlichen Maßnahmen mit Schäden, doch ganz sicher ohne Totalschaden überstehen; Putin wird so nicht ruiniert, sondern sitzt fest im Sattel des flächengrößten und rohstoffreichsten Staates der Welt. Riesige, derzeit noch gar nicht absehbare Schäden fügen sich hingegen die meisten derjenigen Staaten zu, die diese Kriegserklärung gegenüber Moskau mittragen, allen voran Deutschland.

Ja, es muss klargestellt werden: Sanktionengeführte Wirtschaftskriege sind ebenfalls Kriege. Und oft genug nur die Vorstufe zu blutigen militärischen Auseinandersetzungen. Und auch das ist Tatsache: Russland hat trotz seiner völkerrechtswidrigen Intervention in der vom Westen stark militarisierten Ukraine keinerlei wirtschaftsschädigende oder gar militärische Handlung gegen die EU, die NATO oder einen der an den Sanktionen beteiligten Einzelstaaten begangen. Hingegen haben die westlichen Länder nicht nur eine ökonomische Aggression gegen Russland gestartet, konfiszieren (stehlen) sogar russisches Eigentum oder das von russischen Staatsangehörigen, sondern liefern auch im großen Stil todbringende Waffen an die Ukraine.

Wer all das leugnet oder beschönigt, ist bestenfalls erstaunlich desinformiert, meist aber der Meinung, das sei alles recht so. Diese Meinung können viele Millionen Menschen nicht teilen, wenn sie genauer hinsehen, was das für sie und ihre Familien bedeutet: Preisexplosion bei Energie, nochmalige Verschärfung der Inflationsentwicklung, Rezessionsgefahr mit Verlusten von Existenzen und Arbeitsplätzen, Anstieg der Rüstungsausgaben auf Kosten von Schulden oder Einbußen bzw. Streichung sozialer Aufwendungen und so weiter. Die 80.000 Menschen, die am Montag in Brüssel dagegen demonstriert haben, müssen Vorbild und Initialzündung für eine Bewegung sein, die spätestens nach Beendigung der Sommerpause auch Deutschland erfassen muss.

Dazu ist es notwendig, dass alle politischen Parteien und Organisationen, alle gesellschaftlichen Institutionen wie Gewerkschaften, Kirchen oder Verbände Farbe bekennen müssen: Für die Sanktionen mit allen Konsequenzen – oder umgehend Schluss mit der asozialen Selbstschädigung und Kriegstreiberei! Es kann und darf, auch in Anbetracht des völligen Fehlschlags der Sanktionsorgie, keine Zwischenposition mehr geben. Und sage keiner, es sei unrealistisch oder von vornherein vergeblich, ohne Wenn und Aber eine Beendigung der Beteiligung Deutschlands an den Sanktionen und der Kriegstreiberei zu fordern: Wer sich als Patriot versteht, muss das tun. Und das müssen auch alle tun, die nicht unter den negativen Folgen der Sanktionen leiden wollen.

Alle anderen können weiterhin blaugelbe Fähnchen schwenken – sie können sich das offenbar leisten. Mal sehen, wie viele es davon im kommenden Herbst und Winter noch geben wird. Dass die Politiker, die dieses Desaster zu verantworten haben, keinen Rückzieher machen werden, ist wohl überflüssig zu erwähnen. Diese Sache müssen deshalb nun diejenigen selbst in die Hand nehmen, die ihr Schicksal nicht mehr länger Leuten überlassen wollen, die Millionen Menschen mit Propaganda und Durchhalteparolen wie „Frieren für Kiew“ hinters Licht führen und am Ende sogar noch in einen schrecklichen Krieg treiben könnten!

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