Pfizer (Bild: shutterstock.com/Von Flowersandtraveling)
Pfizer (Bild: shutterstock.com/Von Flowersandtraveling)

Covid-«Impfstoffe» von Pfizer und Moderna können das Infektionsrisiko erhöhen

Laut einer neuen Studie bieten zwei Dosen eines der Präparate einen negativen Schutz gegen eine symptomatische SARS-CoV-2-Infektion, während eine frühere Infektion ohne Impfung für eine Immunität von etwa 50 Prozent sorgt.

Ein Beitrag von transition-news.org

In einer neuen, von Experten begutachteten Studie, wurde die Wirksamkeit der Covid-«Impfstoffe» von Pfizer und Moderna, die natürliche Immunität aus früheren Infektionen mit anderen Varianten und die hybride Immunität (eine Kombination aus Infektion und Impfung) gegen symptomatische Omikron-Infektionen und schwere, kritische und tödliche Erkrankungen analysiert. Auf die Studie aufmerksam machte The Defender.

Die Ergebnisse, die am 15. Juni im New England Journal of Medicine (NEJM) veröffentlicht wurden, beruhen auf den Daten von mehr als 100’000 Omikron-infizierten und nicht infizierten Einwohnern Katars vom 23. Dezember 2021 bis zum 21. Februar 2022.

Die Forscher fanden heraus, dass Personen, die eine frühere Infektion hatten, aber nicht geimpft worden waren, mehr als 300 Tage nach der früheren Infektion eine Immunität von 46,1 Prozent bzw. 50 Prozent gegen die Omikron-Untervarianten BA.1 und BA.2 aufwiesen.

Personen, die zwei Dosen der Impfstoffe von Pfizer und Moderna erhalten hatten, aber nicht zuvor infiziert worden waren, wiesen jedoch eine negative Immunität gegen diese Omikron-Subvarianten auf – ein Hinweis auf ein erhöhtes Infektionsrisiko im Vergleich zu Personen ohne vorherige Infektion und Impfung.

Sechs Monate nach der zweiten Dosis Pfizer sank die Immunität gegen jegliche Omikron-Infektion auf -3,4 Prozent gegenüber einer durchschnittlichen Person ohne Infektion und Impfung, die als Kontrolle auf 0 gesetzt wurde. Bei zwei Dosen Moderna sank die Immunität gegen eine Omikron-Infektion etwa sechs Monate nach der letzten Dosis auf -10,3 Prozent.

Die Autoren erklären, dass drei Dosen der Pfizer-Injektion die Immunität auf über 50 Prozent steigerten, aber die Immunität wurde im Median erst 42 Tage nach der dritten Dosis gemessen, was einen raschen Rückgang des Immunsystems in einem sehr kurzen Zeitraum zeigt. Im Vergleich dazu hatten die zuvor Infizierten selbst 300 Tage nach der Infektion noch eine Immunität von 50 Prozent.

Nach sechs Monaten zeigte die Studie, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs 270 Tage nach der zweiten Dosis auf negative Werte fiel, was auf eine schneller abnehmende Immunität bei Impfstoffen im Vergleich zur natürlichen Immunität hindeutet. Die Forscher schlossen daraus:

«Es wurden keine erkennbaren Unterschiede im Schutz vor symptomatischen BA.1- und BA.2-Infektionen bei vorheriger Infektion, Impfung und hybrider Immunität festgestellt. Die Impfung verstärkte den Schutz bei Personen, die bereits eine Infektion durchgemacht hatten. Die hybride Immunität, die aus einer früheren Infektion und einer kürzlich erfolgten Auffrischungsimpfung resultierte, verlieh den stärksten Schutz».

Diese Aussage ist jedoch zweideutig, so Dr. Madhava Setty, Anästhesist und leitender Wissenschaftsredakteur von The Defender, denn sie könnte die Leser zu dem falschen Schluss verleiten, dass eine frühere Infektion, eine Impfung oder eine Kombination aus Impfung und Infektion den gleichen Schutz gegen die Omikron-Varianten BA.1 oder BA.2 bietet.

Setty wies auch auf die fehlende statistische Signifikanz der Daten zu schweren, kritischen oder tödlichen Infektionen hin. Die Forscher hätten eine grosse Anzahl von Fällen aus ihrer Berechnung ausgeschlossen und nicht offengelegt, wie viele Menschen schwer, kritisch oder tödlich an «Covid» erkrankt sind. Setty erklärte gegenüber The Defender:

«Wie immer im Moment zählen sie nur die Fälle ab dem Zeitpunkt der maximalen Impfwirkung (>14 Tage nach der zweiten Impfung oder >7 Tage nach der Auffrischungsimpfung). Abbildung S3 zeigt, dass 116 Geimpfte zwischen der ersten und der zweiten Dosis an Covid-19 erkrankten, während drei Personen innerhalb von 14 Tagen nach der zweiten Dosis und 156 innerhalb einer Woche nach der dritten Dosis an Covid-19 erkrankten. Alle diese Fälle wurden aus ihrer Berechnung ausgeschlossen. Nirgendwo sagen sie uns, wie viele von ihnen schwere, kritische oder tödliche Covid-19-Fälle waren».

Setty wies auch darauf hin, dass die Forscher die Zeiträume, in denen sie die Wirksamkeit vergleichen, beschönigt haben. Er erläuterte:

«In Abbildung 3 haben die Forscher nur die Wirksamkeit der natürlichen Immunität berechnet, indem sie die Fälle nach vier Monaten addierten. Dies ist wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass die Forscher eine frühere Infektion als 90 Tage zuvor definieren. Aber selbst nach 120 Tagen bietet eine frühere Infektion immer noch einen grösseren Schutz als zwei oder drei Dosen in ihrem maximalen Schutzfenster. Selbst nach einem Jahr ist die natürliche Immunität noch genauso stark wie bei einer kürzlich geimpften Person.»

The Defender macht auch auf eine frühere NEJM-Studie aufmerksam, die ebenfalls zeigt, dass die natürliche Immunität besser ist als zwei Dosen der Pfizer-Impfung. Die am 9. Juni veröffentlichte Studie aus Israel ergab, dass sowohl die natürliche als auch die künstliche Immunität im Laufe der Zeit abnahm. Bei Personen, die zuvor infiziert waren, aber nicht geimpft wurden, war das Risiko einer erneuten Infektion jedoch nur halb so hoch wie bei Personen, die zwei Dosen des Pfizer-Impfstoffs erhalten hatten und nie infiziert worden waren.



Quelle:

The Defender: Pfizer, Moderna COVID Vaccines May Increase Risk of Infection, Study Shows – 23. Juni 2022

New England Journal of Medicine: Effects of Previous Infection and Vaccination on Symptomatic Omicron Infections – 15. Juni 2022

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