Stromnetz am Limit – Erneuerbare müssen immer öfter abgeregelt werden
Wirtschaftsminister Habeck will den Ausbau der erneuerbaren Energien massiv vorantreiben. Die Kapazität von Windkraft- und Solaranlagen soll in kürzester Zeit verdoppelt werden. Dabei gibt es allerdings ein erhebliches Problem. Der Netzausbau kann dem Ausbau nicht folgen. Deshalb müssen immer mehr Wind- und Solaranlagen abgeregelt werden. Das Stromnetz ist am Limit.
Ein Beitrag von Blackout News
Gemeindetag schlägt Alarm – müssen immer mehr Anlagen genehmigen, die dann nicht einspeisen können
Der Vorsitzende des Gemeindetages bezeichnet die aktuelle Situation als volkswirtschaftlicher Wahnsinn (Abendzeitung-Muenchen: 17.06.22). Die Gemeinden müssten aufgrund der Vorgaben aus Berlin Anlagen genehmigten, die immer öfter gar nicht voll einspeisen könnten, weil die vorhandene Netzkapazität dazu gar nicht in der Lage ist.
N-Ergie hat im 1. Quartal 2022 mehr Leistung abgeregelt als im gesamten Vorjahr
Der Netzbetreiber N-Ergie Netz GmbH, hat bestätigt, dass sich die Abschaltungen von 2020 bis 2021 mittlerweile bereits fast vervierfacht haben. Alleine im ersten Quartal 2022 musste N-Ergie bereits mehr Kapazität aus erneuerbaren Energien abregeln als im gesamten Jahr 2021. Am größten seien nach Angaben von N-Ergie die Abregelungen um die Mittagszeit, wenn die Sonne am intensivsten auf die Solaranlagen scheint. Dann könne in vielen Teilen des Netzes der produzierte Strom nicht mehr übertragen werden, da die vorhandene Leitungskapazität schlicht nicht mehr ausreicht.
Stromnetz am Limit – Netzausbau kann nicht Schritt halten
Durch den schnellen Ausbau der PV-Anlagen werden die Abschaltungen in den kommenden Jahren noch zunehmen, da der Netzausbau diesem Tempo nicht folgen kann. Deshalb werde auch eine Vielzahl bereits projektierter Anlagen durchaus über mehrere Jahre keine Chance auf vollständige Einspeisung haben. Bei den Netzbetreibern kursiert bereits der Begriff „Geister PV-Anlagen“. Das größte Problem läge darin, dass die PV-Anlagen nicht lastnah, also dort wo der Strom auch verbraucht wird, gebaut würden. Dies gelte insbesondere für die stark zunehmenden Freiflächenanlagen mit hoher Kapazität.
Aus dem Wirtschaftsministerium lautet es auf die Kritik des Gemeindetages: „Die vom Gemeindetag vorgebrachten Argumente sind bekannt und werden vom Wirtschaftsministerium bereits bearbeitet.“