Bespitzeln und ausspähen: So will es die Politik (Bild: shutterstock.com/Koldunov)

Deutsche Stadt bildet Stromspar-Schnüffler aus und verteilt Sanduhren für sparsames Duschen

Die Stadtverwaltung im nordrhein-westfälischen Wermelskirchen wird seinen Bürgern demnächst – wenn sie dann ausgebildet sind- Stromspar-Schnüffler auf den Hals hetzten. Formal sollen „Energie-Scouts“ als „Multiplikatoren“ dem Nachbarn beim Stromsparen helfen oder im Büro die Kollegen auf Energieverschwendung “aufmerksam” machen. Der staatlich zertifizierte Stromspar-Schnüffler wird mit einem offiziellen Energie-Scout-Ausweis ausgestattet. Das Rathaus hat noch weitere “Ideen” parat. Darunter Decken für die städtischen Mitarbeiter oder Sanduhren, welche die umtriebige Bürgermeisterin an die Bürger verteilt, damit diese ihre Duschzeit leichter kontrollieren können.

Dass es im staatlich verordneten Selbstvernichtungsfeldzug immer noch irrer, immer noch wahnsinniger geht und sich einmal mehr jede Menge williger Gesellen bei der Ausführung finden lassen, dass zeigt eine nordrhein-westfälische Stadt unter dem Motto: „Wermelskirchen dreht ab.“ So heißt das dort durch die parteilose Bürgermeisterin Marion Lück ausgerufene Energiesparprogramm.

Damit die Wermelskirchen Bürger dem ausgerufenen Energiespardiktat Folge leisten, bildet die Stadt sogenannte “Energie-Scouts” aus. Die Stromspar-Schnüffler werden nach erfolgreicher “Ausbildung” und ausgestattet mit einem “Energie-Scout-Ausweis” dem Bürger auf den Hals gehetzt um ihn formal als „Multiplikatoren“ nachbarschaftlich beim Stromsparen zu helfen oder im Büro den einen oder anderen Kollegen auf seine Energieverschwendung “aufmerksam” zumachen. „Scout“ bedeutet: auskundschaften oder aufklären. Und genau darum geht es beim Programm „Wermelskirchen dreht ab.“Die Bürgermeisterin lässt Menschen ausbilden, die sich auf die Spurensuche von Wärme- und Energiefressern begeben und jede Energieverschwendung genau auskundschaften, aufklären oder – ansonsten wäre die Schnüffelei obsolet – melden.

„Die Idee ist dabei, dass sich die Bürgerinnen und Bürger gegenseitig unterstützen und helfen, damit wir alle gemeinsam besser durch den Herbst und Winter kommen.“ so die Erklärung der umtriebigen Bürgermeisterin Marion Lück. Fatal erinnert dieses “Sich-gegenseitig-unterstützen”-Programm und die „Gemeinsam- besser-durch-den -Herbst-und-Winter-kommen“-Parole an den Corona-Terror, als Nachbarn sich als Spitzeln angedient haben um dem Lockdown-brechenden Nachbarn die Polizei auf den Hals zu schicken.

Die “Stromspar-Schnüffler” sind jedoch nur die jüngste Ausgeburt staatlich betriebener Kontrolle und Bevormundung im kleinen, beschaulichen Wermelskirchen. Bürgermeisterin Lück verteilte laut dem Portal pleiteticker kürzlich höchst persönlich auf der Dorfkirmes neben Postkarten mit Lebensweisheiten wie „Sparduschköpfe verbrauchen weniger Wasser“ oder „Abschalten ist in, Stand-by-Modus ist out“ liebevoll verpackte 3-Minuten-Dusch-Uhren, damit der Bürger – wie ein kleines Kind – seine Duschzeit kontrollieren kann. „Jede Kilowattstunde, die jetzt nicht verbraucht wird, hilft allen in der Stadt dabei, besser durch den Herbst und Winter zu kommen! Außerdem sparen wir alle dabei Geld”, so die Bürgermeisterin Lück als mahnende Bürger-Mama, die die Dusch-Zeit genau im Blick hat.

Ganz ähnliche Führsorge lässt Lück aber auch ihren Stadtangestellten angedeihen. Mitte September hatte sich  Bürgermeisterin Lück bereits ein “besonderes Konzept überlegt, um ihre Mitarbeiter warm zu halten”: Mama-Lück ließ im Bürgerzentrum Decken verteilt. Dies gibt es in drei verschiedenen Farben, rosa, grün und grau. Jeder Mitarbeiter konnte sich, auf Kosten des Steuerzahlers, eine solche bestellen. „Die sind sehr flauschig“, stellte Lück laut der rp-Jubelpresse fest und legte sich ihre Deckchen über die Beine. Jil Heidemeyer, Sachberaterin im Haupt- und Personalamt, wickelte sich sogar am Schreibtisch gleich komplett in ihre ein. „Unsere Heizungen sind eh sehr sportlich eingestellt, die vorgeschriebenen 19 Grad erreichen wir hier nicht“, stellt darüber hinaus Kathrin Kellermann, Pressesprecherin der Bürgermeisterin fest und freut sich wie bekloppt: „Da helfen die großen Decken gut!“

Sicher ist: An Bürgern, die sich diesen Bevormundungswahnsinn gefallen lassen, die wieder einmal willig und mit Eifer ihre Mitbürger bevormunden, bespitzeln und mehr als nur bereit ans Messer liefern, wird es auch dieses Mal nicht fehlen. Wermelskirchen zeigt wie´s geht. (SB)

 

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