Im englischsprachigen “Spiegel” heißt es: “Die Deutschen wurden im Sommer von der CIA vor einem möglichen Angriffsszenario auf die Nord Stream-Pipelines gewarnt. Der US-Geheimdienst behauptete, russische Nachrichten abgefangen zu haben, in denen Bedenken über mögliche ukrainische Angriffe auf westliche Infrastrukturen geäußert wurden. Die Ukrainer sollen versucht haben, zu diesem Zweck ein Boot in Schweden zu mieten. Die CIA hielt das Szenario eines ukrainischen Angriffs nicht für sehr glaubwürdig, aber allein die Tatsache, dass die Möglichkeit eines Angriffs auf westliche Infrastrukturen von russischer Seite erwähnt wurde, veranlasste die Amerikaner, die Deutschen vor dem Szenario zu warnen.”

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Spiegel-Bericht

Die Möglichkeit, die Ukraine könnte hinter dem Sabotageakt steht, wirft weitere Fragen auf. Kiew verfügt “nicht über die nötige Marinetechnik” für eine solche Operation, so die Einschätzung des EX-CIA-Mitarbeiter und Experte für Terrorismus- und Spionageabwehr Kevin Shipp. Auf Twitter stellt Shipp fest, dass es demzufolge nicht auszuschließen sei, dass ein anderes Land die Ukraine bei dieser Aktion unterstützt oder sie am Ende sogar ausgeführt hat.

 

Der “Spiegel”-Artikel indes – insbesondere in der deutschen Version – lenkt den Verdacht auf die Russen. So erwähnt er etwa russische Unterwasserroboter, die auf dem Meeresgrund operieren können. Sie wären auch in der Lage gewesen, von Russland aus entlang der Pipeline zu Angriffsorten zu reisen, um dort Sprengladungen anzubringen. Hinweise auf einen möglichen Sabotageakt der Ukrainer indes fehlen in der deutschen Übersetzung. (SB)

 

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