Foto: Derek Brumby/Shutterstock

Die Qatar-Heuchelei ist unerträglich!

Profifußball ist schon lange keine „Elf Freunde müsst ihr sein“-Idylle, sondern ein Multimilliardengeschäft der Unterhaltungsindustrie, Abteilung Sport.
Von Wolfgang Hübner
Der Höhepunkt des hochprofitablen Spektakels ist das alle vier Jahre stattfindende Turnier um die Fußballweltmeisterschaft. Noch in diesem Monat November findet mal wieder eines statt: Unter recht eigenartigen Bedingungen in der superreichen Gasmonarchie Qatar. Dieser Kleinstaat am Persischen Golf ist zwar noch nie durch Fußballkünste aufgefallen, hat aber mehr als genug Geld, um ein so großes Turnier zu veranstalten. Und damit ist die wichtigste Voraussetzung schon einmal erfüllt.
Dass westliche „Menschenrechte“, Arbeits- und Klimaschutzgesetze in Qatar wenig bis nichts gelten, sorgt gerade in der Fußball- und Gutmenschennation Deutschland für Aufregung, ja Empörung. Trotzdem schickt der Deutsche Fußballbund DFB selbstverständlich seine Truppe zum Turnier, schließlich winkt ja der fünfte Titelstern auf den Trikots sowie eine ganze Menge Geld. Und selbstverständlich werden die linksgrünlastigen Volkserzieher ARD und ZDF bis zum Anschlag die Spiele übertragen, gewiss immer mit kritischen Kommentaren zur ach so problematischen Situation in Qatar versehen.
Diese Kommentare, das sei vorausgesagt, werden umso kritischer sein, je schlechter die DFB-Truppe abschneiden dürfte. Die deutschen Reporter müssen zur Jobsicherung auf jeden Fall eine Krokodilsträne nach der anderen um die ausgebeuteten, tödlich verunglückten Bauarbeiter der Stadien vergießen, damit die schwarz-rot-goldene Heimatfront sich nicht ohne die gebotene Dosis Scham an eventuellen Fußballsiegen erfreuen kann. Es kommt also in den nächsten Wochen eine Orgie an Heuchelei und falschen Tönen auf uns zu.
Schon jetzt geloben allerlei Zeitgenossen auch in den alternativen Medien, keine Sekunde der WM-Übertragungen anzuschauen. Doch wer soll sie auch dazu zwingen? Den von der verlogenen Menschrechtsreligion besonders verseuchten Deutschen mit Qatar-Bauchschmerzen sei herzlich empfohlen: Lest bei den WM-Übertragungen einfach ein gutes Buch, macht 90- oder 120-minütige Spaziergänge oder treibt zur Abwechslung auch mal wieder Sex – aber lasst bitte endlich all jene in Ruhe, die sich darauf freuen, vier Wochen lang tätowierte Multimillionäre gegenseitig foulen zu sehen!

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