Foto: Drop of Light/Shutterstock

Lehrervertreter warnen vor Migrations-Crash im Bildungssystem

Jahrzehntelang sollte der Fachkräftemangel mit noch mehr Einwanderung gelöst werden – ausgerechnet aus Staaten mit geringem Ausbildungsniveau. Doch nun schlägt die fatale Fehlentwicklung massiv durch. Erste Lehrervertreter finden deutliche Worte.

Von Hans-Peter Hörner

Der Fachkräftemangel belegt in jeder Hinsicht, dass einerseits offenbar jahrzehntelang an den Bedürfnissen der deutschen Wirtschaft vorbei ausgebildet oder besser: nicht ausgebildet wurde und dass andererseits seit 2015 massiv Migranten in unser Land gekommen sind, die den Mangel erhöhen, anstatt ihn abzubauen.  Man kann nämlich mittlerweile feststellen, dass dieses Land – abgesehen von seinem hausgemachten Notstand im Bildungswesen – einer pseudo-humanistischen Multikulti-Ideologie folgend bewusst Migranten anlockt, die bildungsfernen Milieus entstammen. Sie kommen zuallermeist weder aus unserem Kulturkreis, was auf lange Sicht möglicherweise reparabel wäre, nein, sie hatten und haben schlicht mit Bildung nichts am Hut.

2019 stellten Burkhard Jungkamp und Martin Pfafferott auf dem Blog der Friedrich-Ebert-Stiftung (fes.de, Friedrichs Bildungsblog) fest: „Wenn die sozioökonomische Lage von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund der ihrer Klassenkamerad_innen entspricht und auch der Bildungshintergrund des Elternhauses vergleichbar ist, schneiden sie in der Schule keineswegs schlechter ab. Anders gesagt: Viele Kinder und Jugendliche haben Schulprobleme, ja, aber nicht, weil sie, ihre Eltern oder Großeltern in Berlin, Istanbul oder wo auch immer geboren sind, sondern weil sie in prekären Lagen aufwachsen und weil ihre Eltern weniger kulturelles Kapital aufweisen. […] [E]s ist gerade dieses wenig greifbare, wenig „lernbare“, sondern eher habituelle Rüstzeug, das über Bildungs- und nachher Arbeitserfolg entscheidet. Nur: Dafür ist der ethnische oder sprachliche Hintergrund nicht entscheidend. In wessen Elternhäusern die Bücherschränke voll sind, hat einen Vorteil. Ganz gleich, ob die Titel auf den Buchrücken deutsch, persisch oder russisch sind. Andersherum: Wenn Lernen und die Welt der Bildung nicht wertgeschätzt werden oder überhaupt Gegenstand am familiären Küchentisch sind, ist es auch egal, in welcher Sprache nicht darüber gesprochen wird. Das Stumme klingt im Deutschen und Türkischen exakt gleich.“

Wohltuend offen hat sich nun vor kurzem auch der amtierende Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, in die Debatte um den Leistungsabfall an Grundschulen eingemischt: „Eine entscheidende Ursache für den Leistungsabfall an Grundschulen ist der in den letzten 10 Jahren um über 50 Prozent gestiegene Anteil von Schülern mit Migrationshintergrund.“ Je höher deren Anteil, so Meidinger am 24. November gegenüber BILD-online, „desto niedriger, zumindest tendenziell, das Leistungsniveau – das haben PISA-Begleituntersuchungen gezeigt.“

Im Umkehrschluss zu den obigen Aussagen von Jungkamp und Pfafferott bedeutet dies, dass der Leistungsabfall vor allem auch darin zu suchen ist, dass bildungsferne und bildungsunwillige Menschen ins Land geholt werden.

Diese katastrophale „Personalpolitik“ wird zusammen mit der sozialistischen Öko-Planwirtschaft den Wirtschaftsstandort Deutschland über Jahrzehnte hinaus entscheidend schwächen. Zumal kein Ende abzusehen ist. Die Bundeszentrale für Politische Bildung schreibt auf ihrer Homepage „Soziale Situation in Deutschland – Migration“, dass 1961 knapp 700.000 Ausländer in Westdeutschland lebten, 1974 waren es schon vier Millionen und „[z]wischen 2011 und 2020 stieg die Zahl der Ausländer in Deutschland von 6,3 auf 10,6 Millionen. […] Ende 2020 lebten gut 11,4 Millionen Ausländer in Deutschland.“ Dieser gigantische Zuzug stellt natürlich auch für das deutsche Bildungssystem ein enormes Problem dar. Denn das Portal news4teachers.de berichtete Anfang September, dass an den Schulen in Deutschland nach Berechnungen der Bundesländer Mitte der 2030er Jahre voraussichtlich knapp eine Million Schüler mehr unterrichtet werden als heute: „Die Zahl der Schülerinnen und Schüler könnte demnach von derzeit etwa 10,8 Millionen auf 11,7 Millionen im Jahr 2035 ansteigen. […] Begründet wird die Entwicklung mit „zuletzt stetig angestiegenen Geburtenzahlen“ und der Zuwanderung. Der [Verband Bildung und Erziehung] VBE warnt vor einem „Jahrzehnt der Notversorgung“.“

Ganz neu ist das Problem nicht, denn schon 2017 zeigte eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, dass die Schülerzahlen in Deutschland bis zum Jahr 2030 viel stärker steigen würden als bis dahin angenommen. Laut Studienautor Dirk Zorn beruhte die seinerzeitige weniger dramatische offizielle Schülerprognose der Kultusministerkonferenz noch auf Zahlen von 2012, doch seitdem „sind aber zwei Dinge passiert: Fünfmal in Folge ist die Zahl der Geburten gestiegen, und wir hatten deutlich höhere Zuwanderungszahlen als erwartet.“ Diese Entwicklung korrespondiert auf besonders ungute Weise mit dem akuten Lehrermangel. Der quantitative Zuzug nützt Deutschland allerdings gar nichts, wenn er sich nicht auch in eine Qualitätssteigerung umwandelt. Bildungsfähigkeit und Bildungswilligkeit müssen das entscheidende Kriterium werden, wonach bemessen wird, wer nach Deutschland auf Dauer einwandern und bei uns bleiben darf. Falls dieses Kriterium außer acht gelassen wird, werden unsere Sozialsysteme langfristig kollabieren. Die weltweite Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands wird bei Vernachlässigung der „Ressource“ Mensch nur noch in Nischen gegeben sein.