Bismarck menstruiert: Rot besudelte BIsmarck-Statue in Frankfurt-Höchst, 2020 - Foto: Imago

Dicker Hund: Otto von Bismarck und die Baerbocksrepublik Deutschland (BRD)

Die Familie derer von Bismarck umfasst heute noch etwa 340 Mitglieder. Die feministische Außenministernde Baerbock sieht man dort nicht gerade mit Wohlgefallen, seit sie den Bismarcksaal im Auswärtigen Amt in einen “Saal der Deutschen Einheit” umbenannt hat. Aber da lachen die Hühner. Die Deutsche Einheit ist von der Realität nämlich noch weiter entfernt als Bismarck. Unter Baerbock ist das Außenministerium endgültig gar zu einem Amt für die Auswärtigen geworden. Otto von Bismarck und die Deutsche Einheit hin oder her.

von Max Erdinger

Die Familie derer von Bismarck wirft der Außenministernden nun “mangelndes Geschichtsbewußtsein” vor, weiß das Relotiusblättchen zu berichten. Der Adel war schon immer recht vornehm und drückte sich gewählt aus. Es ist ja auch nicht falsch. Wenn etwas inexistent ist, dann mangelt es an seiner Existenz. Meinereiner, der alte Bauernfünfer, hätte einfach geschrieben, Baerbock habe kein Geschichtsbewußtsein. Wenn einer pleite ist, dann mangelt es ihm schließlich auch nicht nur an einem Euro, sondern ebenso an 100 Millionen. Oder an einer Milliarde. Der Mangel kennt nach oben keine Grenze.

Dafür hat die Außenministernde aber auch ein Selbstbewußtsein, das keine Grenze nach oben kennt. Und das, obwohl es Videoaufzeichnungen von ihr gibt, die sie sich so oft anschauen könnte, wie sie will, um zu einer realistischen Selbsteinschätzung zu gelangen. Das unterläßt sie aber wahrscheinlich. Sonst würde sich ihr Selbstbewußtsein nicht umgekehrt proportional zu ihrem Geschichtsbewußtsein verhalten. Um einmal beim Adel zu bleiben: Es gab Friedrich den Großen und August den Starken. Die hatten ein grenzenloses Selbstbewußtsein. Der neudeutsche Adel ist grün. Annalena die Ahnungslose könnte durchaus noch in die deutsche Geschichtsschreibung eingehen. Zwar nicht so positiv konnotiert wie Otto von Bismarck, Friedrich der Große und August der Starke, aber immerhin. Sie ist ja auch eine Frau. Da muß man schon ein bißchen Rücksicht nehmen als geläuterter Patriarch. Mit mehr Frauenförderung wäre vielleicht mehr aus ihr herauszuholen gewesen für die Auswärtigen. Wenn nicht stimmen würde, daß man Frauen bis zur Bewußtlosigkeit fördern muß, damit etwas aus ihnen wird, hätte man es schließlich von vornherein bleiben lassen. Je größer der Mangel an Frauenförderung, desto größer der Frauenbonus, den man ihnen zugestehen muß. So verhält sich das wahrscheinlich. Im Grunde jammert die Familie derer von Bismarck auf hohem Niveau. Die feministische Außenministernde hätte den Bismarcksaal im Amt für die Auswärtigen schließlich auch anders umbenennen können, als ausgerechnet in “Saal der Deutschen Einheit”. Mich würde es fast wundern, wenn sie sich nicht überlegt hätte, den entsprechenden Raum künftig als “Saal der evangelischen Vaginapinsler:innen” zu bezeichnen.

Aber egal. Mit der feministischen Außenministernden gibt es viel größere Probleme als ausgerechnet das mit ihrem “mangelnden Geschichtsbewußtsein”. Und allesamt hängen sie mit ihrem enormen Selbstbewußtsein zusammen. Woher hat sie das? Das ist die Frage. Und wenn man schon dabei ist: Woher hat der Wirtschaftsministernde sein Selbstbewußtsein? Die grüne Parteivorsitzende? Wo haben die alle ihr Selbstbewußtsein her? Und wie groß muß es tatsächlich sein, wenn eine Ahnungslose sich für berufen hält, einem Saal, der Bismarck heißt, seinen Namen zu klauen? Da muß es doch irgendwo eine Quelle geben, die nach faulen Eiern stinkt, oder?

Deutsche Moraldeppenrepublik?

Es wird ja kolportiert, daß es in Deutschland ein Moralistenproblem gibt, welches sich so darstellt, daß Moralisten die Macht gekapert hätten, während die Kenntnisreichen verblüfft in die Röhre schauen. Da lohnt sich aber, daß man einmal genauer hinschaut. Könnten es tatsächlich moralische Gründe gewesen sein, derentwegen die feministische Außenministernde dem Saal im Amte für die Auswärtigen seinen Namen geklaut hat? – Um es vorweg zu nehmen: Nein.

Das erste Merkmal für das Vorhandensein von Moral wäre ja, daß der vermeintliche Moralist diejenigen, die er gern als “die Menschen” bezeichnet, weder belügt noch betrügt. Wegen der Menschlichkeit in der menschlichen Gesellschaft. Ist das bei der feministischen Außenministernden so? Lügt und betrügt sie nicht? Um diese Frage zu beantworten, reicht es völlig, sich einmal die Wahlplakate mit ihrem Konterfei aus dem Bundestagswahlkampf 2021 anzuschauen und das dann zu vergleichen mit dem, was Annalena die Ahnungslose seither wirklich propagiert und getan hat. Conclusio: Sie hat die Moral nicht, derentwegen sie den Saal im Amt für die Auswärtigen eventuell hätte umbenennen können. Die Geschichtskenntnisse hat sie aber ebenfalls nicht. Was hat sie dann? Weshalb heißt der Bismarcksaal nicht länger mehr Bismarcksaal? Was würde der Psychologe antworten? Der Psychologe ist ja immerhin ein Experte. Und einem Experten muß man immer alles glauben. Weswegen ich mir mal einen vorgestellt habe.

Vorstellung des vorgestellten Experten

Der Experte in meiner Vorstellung behauptet, daß Fürst Otto von Bismarck eine ständige Anfechtung für die feministische Außenministernde ist, weil ihr jedesmal, wenn sie an ihn denkt, klar wird, was für ein kleines Lichtlein sie im Vergleich zu ihm ist. Wahrscheinlich sei es sogar so, daß sie sich fragt, ob sie überhaupt ein Lichtlein ist und ob man eine trübe Talgfunzel als Lichtlein bezeichnen kann. Wenn sie an einem Porträt von ihm vorbeikommt, würde sie dem übergroßen Bismarck am liebsten eine reinhauen oder das Gemälde mit Tomatensuppe übergießen, so hasst sie es, wie dieser Bismarck an jenem Selbstbewußtsein kratzt, von dem keiner weiß, wo sie es herhat.

Der Experte sagt aber auch, daß man zur Klärung der Frage, woher Annalena die Ahnungslose dieses enorme Selbstbewußtsein hat, bedenken müsse, welcher Generation sie angehört. Das sei immerhin eine Generation, der schon erzählt wurde, sie sei klüger als Einstein, als sie zum ersten Mal ins Töpfchen gemacht hatte, und daß sie mit dem Wegfall der Windeln jenes Erwachsenenalter erreicht habe, in welchem sie als gleichberechtigt zu betrachten sei.

Annalena die Ahnungslose habe am 15. September 1980 das Licht der Welt erblickt, auch wenn heute niemand mehr wisse, wozu. Er selbst, der Experte also, habe sich bereits Mitte der Achtziger Jahre, als Annalena noch vier Jahre alt gewesen ist, mit einem sozialdemokratistischen Erziehungsberater und dessen grüner Lebensgefährtin geprügelt, weil die in völliger Verkennung der Realität behauptet hatten, die Kindererziehung habe partnerschaftlich zu erfolgen. Ausfällig seien sie geworden, als er sie für unzurechnungsfähig erklärte. Leider habe es Mitte der Achtziger Jahre nicht nur diese beiden vollkommen Verpeilten in der Pädagogik gegeben, sondern jede Menge davon. Annalena die Ahnungslose sei ein Exemplar jener Generation, der fahrlässig eine verantwortungsvolle Erziehung vorenthalten worden sei. Von früh auf sei dieser Generation eingetrichtert worden, daß es sich bei ihr um die genialste und die größte aller Zeiten handelt. Wenn nun ein solches, schaumartiges Selbstbewußtsein mit der Realität kollidiert, entstehe Hass auf die Ursache der Irritation. Annalena die Ahnungslose könne einen Bismarck nicht zulassen, weil er ihr ständig schlechte Laune macht. Und nachdem sich das mit der Umbenennung von allem möglichen bereits eingebürgert habe, sei jetzt eben auch Otto von Bismarck drangewesen. So, wie der ganze Haß auf die alten weißen Männer generell. Die Heutigen wüssten instinktiv, daß ihnen alles fehlt, um jemals so groß zu werden wie die alten weißen Männer.

Moral gegen alles

Nun sei es außerdem so, meint der Experte, daß sich der Besitz einer Moral leichter behaupten läßt als der von Wissen. In Bezug auf die Gleichberechtigung äußere sich das so, daß die knallharten, starr faktenbasierten Studiengänge an den Universitäten nach wie vor hauptsächlich von jungen Männern frequentiert werden, während in den sogenannten Geschwätzwissenschaften ein weiblicher Überhang zu verzeichnen sei. Das sei verständlich, weil Frauen heutzutage ausreicht, auf der Universität gewesen zu sein, um gleichberechtigt mitschnacken zu dürfen – und zwar ganz egal, was sie studiert hatten. In Fragen der Kernkraft z.B. muß sich ein studierter Nuklearfreak, der mit sämtlichen Isotopen auf Du & Du steht, gleichberechtigt auseinandersetzen mit einer Moralistin, die noch nicht einmal einen Studienabschluß in irgendetwas hat und zum Beispiel Ricarda heißt. Das alles laufe völlig an der Realität vorbei. Realiter sei nämlich völlig egal, auf welche Thesen man sich einigt. Es sei alles so, wie es eben ist. Länge mal Breite ergibt Fläche, so, wie sich die Baerbocksrepublik aus der Gründung des Deutschen Reiches unter Bismarck ergeben habe.

Die Umbennung des Bismarcksaals in “Saal der Deutschen Einheit” ist aber noch nicht das Ärgste, was sich die Generation der ahnungslosen Klugscheißer in ihrem Wahn vom Missionierungsauftrag kraft nie zuvor gesehener Genialität einbildet. Und auf Deutschland beschränkt ist das auch nicht. In Österreich sollen die Begriffe “Bauer” und “Bäuerin” wegfallen. Stattdessen soll künftig von “Landwirtschaftlich Beschäftigten” die Rede sein. Solches berichtete die Seite “Topagrar”. Und daß der Bauernverband in Kärnten auf die Barrikaden geht. Irgendwann – sehr bald –  werden die Traumtänzer der Generation Baerbock voll gegen die Wand laufen. Die Umbennung der “Bauernschläue” in “Landwirtschaftlich Beschäftigtenschläue” macht endgültig keiner mehr mit. Übrigens: Glückwunsch Argentinien!

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