Wer noch immer glaubte, die CDU würde unter Friedrich Merz zu einem eigenen, konservativen Profil zurückkehren, braucht nur die jüngsten Ausführungen von Johannes Winkel, dem neuen Vorsitzenden der Jungen Union, zur Kenntnis zu nehmen, um endgültig zu erkennen, dass diese Partei nur noch ein Wurmfortsatz der Grünen ist. Gegenüber dem “Spiegel” sagte Winkel, Deutschland brauche “permanente Migration”, weil ohne Menschen mit Migrationshintergrund “nichts mehr funktionieren” würde.
Deshalb sei eine Dauerzuwanderung nicht nur wegen des Fachkräftemangels erforderlich, sondern auch, „um mit dem demografischen Wandel klarzukommen“. Mit dieser angeblichen Realität habe die Union sich lange sehr schwergetan. Winkel verstieg sich gar zu der Aussage: „Generell sollte die Politik Menschen, die nach Deutschland kommen und hier für ihre Familie und unser Land hart arbeiten öfter auch einfach mal Danke sagen“.
Linkspopulistisches Blasen-Gefasel
Vielleicht hätte sich Winkel statt seines linkspopulistischen Blasen-Gefasels besser einmal den Beitrag des “Wall Street Journal” aus der vergangenen Woche zu Gemüte führen sollen, der für die Leser in den USA ein erschütterndes Bild des völligen Scheitern der deutschen Migrationspolitik zeichnete. In dem Bericht wurde auch aufgezeigt, dass die große Mehrheit der Migranten in Deutschland in den Sozialsystemen landet und nur ein Bruchteil je den Weg in die Erwerbstätigkeit findet. Dazu haben sie mit der Einführung des Bürgergeldes durch die Ampel-Regierung nun auch endgültig keinen Grund mehr. Es gibt also nur einen Bruchteil an Migranten, die „hier für unser Land hart arbeiten“, wie Winkel schwafelte: Die übergroße Mehrheit lebt ihr Leben lang von der Arbeit anderer.
Damit ist zumindest der Wunsch der heutigen grünen Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckhardt erfüllt, die bereits 2013 im Fernsehen gestammelt hatte: „Es geht einerseits darum, sind wir ein Land, was für Migrantinnen und Migranten offen ist, was Leute anzieht. Die wir übrigens dringend brauchen. Nicht nur die Fachkräfte, sondern weil wir, weil wir auch Menschen hier brauchen, äh… die… äh… in unseren Sozialsystemen zu Hause sind und sich auch zu Hause fühlen können“.
Alibi-Kritik und Widersprüchlichkeiten
Als Feigenblatt rang Winkel sich noch etwas Alibi-Kritik an der rot-grünen Einwanderungspolitik ab: Derzeit sei es nämlich so, wie selbst er notgedrungen doch zugeben musste, dass Einwanderung zu einem großen Teil direkt in die Sozialsysteme führe. Auf Dauer sei das nicht zu stemmen. Deshalb müsse man „den Mut haben zu definieren, dass Ziel dieses Zuzugs der Arbeitsmarkt ist“. Damit gibt er also indirekt zu, dass seine eigenen, gerade kurz zuvor getätigten Ausführungen nicht der Wahrheit entsprechen. Alle erfolgreichen Einwanderungsländer würden, so Winkel, „in einem ersten Schritt klar ihre Bedürfnisse“ definieren. Dies müsse auch Deutschland tun.
Dafür ist es nach mehr als sieben Jahren millionenfacher Armutseinwanderung, die Deutschland nicht nur nicht die versprochenen Fachkräfte, sondern den bevorstehenden Kollaps der Sozialsysteme eingebracht hat, jedoch viel zu spät. Letztlich ist Winkels Interview nur eine weitere Bewerbung bei den Grünen, um zu zeigen, dass die Union bereit für Schwarz-Grün auf Bundesebene ist. (DM)