Tod (Bild: shutterstock.com/Skyward Kick Productions)
Verstorben an und mit irgendwas (shutterstock.com/Skyward Kick Productions)

Seit Beginn der Impfkampagne: Starker Anstieg an Erkrankungen

Klärende Anmerkungen zu den KBV-Daten von 72 Millionen Versicherten.

Von Hartmut Warm bei Transition.org

Viel ist in den letzten Tagen bereits zu diesem Thema geschrieben worden. Mit diesem Beitrag will ich zur Versachlichung der Diskussion beisteuern. Ich werde neue Gesichtspunkte zum Anstieg einiger Erkrankungen im 2021 beleuchten und auch einen Blick werfen auf die Rolle der Presse in dem sehr ernsten Spiel.

Zunächst ein kurzer Rückblick zum Thema. Wem es neu ist, dem empfehle ich zum Einstieg diesen MultipolarArtikel). Am 27. Oktober 2022 hatte der Bundestagsabgeordnete Martin Sichert bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) einen Antrag nach dem Informationsfreiheitsgesetz gestellt.

Er verlangte, die Anzahl sämtlicher gesammelter Krankheitsdiagnosen, geordnet nach Diagnosecodes, sogenannte ICD-Codes, zwischen 2016 und 2021 sowie auch für 2022 – soweit vorhanden – zu erhalten. Dem wurde überraschenderweise sehr schnell entsprochen.

Am 28. November ’22 erhielt er die geforderten Daten. Später wurden diese auch öffentlich zugänglich gemacht. Herr Sichert beauftragte den Datenanalysten Tom Lausen mit deren Auswertung. Am 12. Dezember 2022 wurde das Ergebnis dieser Analysen auf einer Pressekonferenz vorgestellt.

Das spektakuläre Hauptergebnis lautete: Die plötzlichen Todesfälle sind 2022 im Vergleich zu 2021 in der Summe von 24’000 auf 57’000 angestiegen; ein Plus von 236 Prozent. Es wurde der starke Verdacht geäussert, dass zwischen den circa 33’000 zusätzlichen plötzlichen Toten und den 2021 begonnenen «Impfungen» ein Zusammenhang bestehen könne – ein kausaler Zusammenhang wurde nicht behauptet.

Aufgrund des Verdachts äusserten sich zahlreiche Stimmen. Tenor: Nun sei ein umgehendes Handeln erforderlich: genaue Untersuchungen, Impfmoratorium. Auch wurde eine Plattform eingerichtet, in der jedermann in den veröffentlichten Daten recherchieren kann. Ein genialer Schachzug, kann man sagen.

Bereits am 13. Dezember 2022 erging eine Stellungnahme des mit der KBV verbundenen Zentralinstituts für Seelische Gesundheit (ZI). Dem ZI zufolge haben die gelieferten Daten für die Jahre 2016 bis 2020 nur Diagnosen von Menschen enthalten, die auch 2021 eine Diagnose bekamen, also noch ganz lebendig einen Arzt aufgesucht haben.

Deshalb können «logischerweise» in den Vorjahren keine diagnostizierten Toten auftauchen. «Bei dem sehr seltenen Auftreten einiger Kodierungen für Todesfälle in vorausgegangen Jahren» in den Daten müsse das ein Ergebnis von Eingabe- oder Übertragungsfehlern sein. Die Stellungnahme des ZI enthält zusätzlich eine eigene Graphik, die auf bisher nicht öffentlich zugänglichen Daten beruhen soll und keinen Anstieg der Fälle in den sechs betreffenden Diagnosecodes zeigt. «Die Aufregung um möglicherweise gestiegene Todesfälle 2021 entbehrt jeder Grundlage», schreibt das ZI.

Auch in der alternativen Szene werden durchaus beide Möglichkeiten erwogen; siehe zum Beispiel den MultipolarArtikel vom 20. Dezember 2022 von Paul Schreyer oder das Interview von Paul Brandenburg mit Tom Lausen vom 20. Dezember 2022.)

Ich kann nicht in Anspruch nehmen, zu wissen, welche der beiden Sichtweisen den Tatsachen entspricht. Sollte es die von Martin Sichert und Tom Lausen sein, kann man sich ihren Forderungen (genaue Untersuchungen, Impfmoratorium) nur anschliessen. Im anderen Fall ist Folgendes zu bedenken:

Von Tom Lausen wurde am 15. Dezember 2022 auf seinem Telegramkanal darauf hingewiesen, dass die Daten für die Jahre 2016 bis 2020 – was jeder nachprüfen kann – 101’000 plötzliche Todesfälle aufweisen. Das sind also rund 20’000 pro Jahr. Ich habe dies mit den 56’000 im Jahr 2021 ausgewiesenen unstrittigen plötzlichen Toten verglichen.

Es handelt sich also um etwa 36 Prozent der Diagnosen von 2021, die regelmässig fälschlicherweise auftauchen. Dies kann man wohl beim besten Willen nicht als «sehr seltenes Auftreten von Fehlern» bezeichnen. Sollte die Position der ZI trotzdem richtig sein, besteht dringender Aufklärungsbedarf, worauf die 100’000 Fehleinträge beruhen. Es bestünde dann der von verschiedener Seite geäusserte ernsthafte Verdacht, dass ein Abrechnungsbetrug in grossem Stil vorliegt.

Da, wie gesagt. gegenwärtig nicht eindeutig ist, welche Sichtweise korrekt ist, richten wir den Blick nun auf die diagnostizieren Erkrankungen. Denn bei Menschen, bei denen 2021 eine Krankheitsdiagnose erstellt wurde, ist es sehr wohl möglich, dass sie in den Vorjahren zum Arzt gegangen sind.

Entsprechend unstrittig ist hier die Datenlage. Zum richtigen Verständnis ist noch eine Vorbemerkung erforderlich. 2021 gab es zum Beispiel über 1,4 Millionen Diagnosen mit Schlaganfall (ICD-Code I64). Als ich das in der Corih-Auswertung sah, kam es mir doch etwas viel vor.

Eine Recherche ergab, dass es tatsächlich etwa 270’000 Fälle pro Jahr sind. Das bedeutet, die von der KBV veröffentlichen Zahlen sind abgerechnete Diagnosen und keine Fälle. Ein Kranker kann in einem Abrechnungszeitraum, zum Beispiel einem Jahr, mehrfach behandelt werden. Und dies kann bei verschiedenen Krankheiten unterschiedlich oft geschehen.

Wenn wir also eine bestimmte Zahlenangabe von Erkrankungen in den KBV-Daten bzw. deren Auswertungen sehen, müssen wir sagen, dass es aller Voraussicht nach weniger Fälle als Diagnosen waren. Um wieviel weniger Fälle es sich handelt, ist momentan (mir zumindest) unklar. Für plötzliche Todesfälle sollte hingegen, so sagt jedenfalls der gesunde Menschenverstand, nur jeweils eine Diagnose erstellt worden sein – sofern nicht auch dabei betrogen wird.

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Kommen wir nun zu ein paar Beispielen. Beginnen wir mit Myokarditis (ICD-Code I51.4). Ab dem dritten Quartal 2021 – seitdem wurden auch jüngere Menschen in grosser Zahl geimpft – ist ein deutlicher Anstieg zu beobachten. 2021 sind etwa 26’000 Diagnosen mehr als 2020 registriert worden. Wieviel Krankheitsfälle das nun tatsächlich sind, kann ich – wie ausgeführt – momentan nicht sagen. In jedem Fall ist ganz klar eine Zunahme festzustellen.

An dieser Stelle muss ich nun doch ganz kurz auf einen weiteren Hintergrund der Datenanfrage zu sprechen kommen. Es wurden zum einen die Daten derjenigen erfragt, die 2021 eine Impfnebenwirkung hatten, und zweitens derjenigen, bei denen das nicht der Fall war. Dies geschah, wenn ich das richtig sehe, um die beiden Gruppen vergleichen zu können. Eine diesbezügliche Auswertung habe ich bisher jedoch noch nirgendwo gesehen und daher für einige Beispiele selber vorgenommen.

Nun muss man zum durchschnittlichen Verhältnis (keine Impf- versus Impfnebenwirkungen) wissen: Zwischen 2016 und 2020 wiesen rund 3 Prozent der Patienten Impfnebenwirkungen auf, ab 2021 waren es 3,5 Prozent. Heisst: Auf 100 Diagnosen bei Patienten ohne Impfnebenwirkung kamen im Mittel 3 bis 3,5 bei jenen mit Impfnebenwirkung.

Das Verhältnis liegt bei den verschiedenen Krankheitsbildern fast immer zwischen 1 und 5 Prozent. Myokarditis sticht jedoch deutlich hervor. Hier beträgt das Verhältnis 2021 9,3 Prozent, in den letzten drei Quartalen sogar 10,6 Prozent. Auch dies ist ein starkes Indiz dafür, dass die Mehrfälle zumindest zum Teil durch die «Impfungen» verursacht wurden. Schauen wir uns nun die Entwicklung bei Dysplasie der Cervix Uteri an (Zellveränderung am Gebärmutterhals, ICD-Code N87.9).

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Hier sieht man einen ähnlichen Anstieg wie bei Myokarditis. Das Verhältnis beträgt 5,3 Prozent in 2021. Auch dieser Anstieg könnte mit den «Impfungen» zu tun haben. Möglicherweise besteht auch ein Zusammenhang mit den ab Anfang 2022 festgestellten deutlichen Geburtenrückgängen.

Selbst dann, wenn es tatsächlich keine zusätzlichen plötzlichen Todesfälle gäbe, muss man sagen: Allein die Entwicklungen dieser beiden genannten Krankheitsbilder ist Alarmzeichen genug.

Insgesamt gibt es über 15’000 verschiedene Diagnosecodes in den gelieferten KBV-Daten, vom harmlosen Schnupfen bis zum meist tödlichen schwarzen Hautkrebs. Diese systematisch auszuwerten, ist nun Aufgabe von unabhängigen Experten. An dieser Stelle will ich als letztes Beispiel noch die Entwicklung des Hirntumors aufzeigen (ICD-Code C79.3, Tumore werden hier als Neubildung bezeichnet).

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Hier sehen wir einen kontinuierlichen Anstieg ab Beginn der Daten 2016. Inzwischen werden etwa siebenmal mehr Behandlungen als 2016 durchgeführt. 2021 sehen wir 143’000 Diagnosen. Es wurden demgegenüber 21’000 Menschen mit bösartigen Neubildungen im Gehirn in den Krankenhäusern behandelt, das heisst jeder Fall hat im Mittel etwa sieben Diagnosen (= Behandlungen) erfahren.

Ein alarmierender Zuwachs der Behandlungen und höchstwahrscheinlich auch der Fälle ist also auszumachen. Das gilt für viele Krebskrankheiten, wenn auch Hirntumor ein extremes Beispiel ist. Krebs-Sterbefälle haben wir 2021 rund 240’000. Hiervon nahm kaum jemand in der Öffentlichkeit Notiz, auch in den Jahren zuvor nicht.

Das sollte man einmal der Corona-Panikmache gegenüber stellen. Man kann sich seine Gedanken dazu machen. An den Krebsstatistiken sieht man unabhängig von Corona und «Impfungen», auf welchem Weg wir als moderne Menschengemeinschaft seit vielen Jahren sind, vermutlich weltweit. Auch dies öffentlich zugänglich gemacht und einmal wieder ins Bewusstsein gerückt zu haben, ist als Verdienst Martin Sichert und Tom Lausen zuzurechnen.

Damit komme ich zu meinem letzten Punkt. Wie wurde auf die Pressekonferenz vom 12. Dezember 2022 und die Auswertung der Daten in der Mainstream-Presse bzw. von Mainstream-Politikern» reagiert?

Jeder, der das verfolgt hat, und sich auch nur Reste eines klaren eigenen Denkens und menschlichen Empfindens bewahrt hat, wird wohl wieder einmal empört gewesen sein. Oder aber er hat eine solche Abgeklärtheit und einen solchen Humor wie Tom Lausen der in dem genannten Video-Interview diesbezüglich lächelnd von «Kindereien» sprach.

Als Beispiel will ich hier nur kurz auf den Tagesschau-Artikel «Tote Menschen gehen nicht zum Arzt» vom 15. Dezember 2022 eingehen. Unkritisch übernommen wurde das «sehr seltene Auftreten einiger Kodierungen für Todesfälle in vorausgegangen Jahren».

Es wird also nachgeplappert, was eine vermeintliche staatliche Autorität (die KBV untersteht jedenfalls der Aufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit) von sich gibt, ohne sich die Mühe zu machen, selbst zu recherchieren.

Dabei hätte ein etwas genauerer Blick auf die bei der Pressekonferenz gezeigte Hauptgraphik genügt. Diese ist auch in dem am 22. Dezember 2022 im veröffentlichten Interview von Transition News mit Tom Lausen zu sehen, also nach Schreiben meines Artikels.

Denn in den fünf Vorjahren (2016 bis 2020) ist für jedes Quartal eine Säule von durchschnittlich etwa 5000 Todesfällen zu erkennen, zusammen also rund 100’000. Eigentlich müsste ja jede Säule Null anzeigen. 100’000 «Fehleintragstote» sind schon etwas mehr als «sehr seltene» Ereignisse, meine Damen und Herren von der Tagesschau.

Niemand käme wohl von sich aus auf die Idee, dass das alles Fehleinträge sein könnten. Falls es denn tatsächlich so sein sollte, kann daraus einfach kein Vorwurf an denjenigen abgeleitet werden, der die zugänglich gemachten Daten ausgewertet hat. Aber genau dies ist auf eine hochmütige und diffamierende Art und Weise geschehen.

Also nicht selber nachdenken, noch nicht einmal genau hinschauen, aber einen prachtvollen Menschen wie Tom Lausen abqualifizieren mit einem Verweis auf einen früheren Artikel unter der Überschrift: «Analyst steht ‹Querdenkern› nahe».

Da kann ich nur sagen: Lieber Querdenker als «Einbahnstrassendenker» oder gar «Nicht-Denker». Man kann sich als Deutscher für diesen «öffentlich-rechtlichen Rundfunk» nur schämen. Man muss sich auch selber schämen, dass man ihn – wenn auch durch Zwangsbeiträge – mitfinanziert. Tagesschau.de wird, nebenbei bemerkt, diesen Artikel als öffentlichen Brief von mir erhalten.

Das skandalöse Verhalten des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), das in diesem Zusammenhang einmal mehr sehr deutlich geworden ist, wurde in dem Tagesschau-Artikel «natürlich» nicht hinterfragt. Hier den Finger in die Wunde zu legen, wäre die Aufgabe eines Journalismus, der diesen Namen verdient.

Das PEI ist nämlich seit November 2020 nach Beschluss der Bundesregierung verpflichtet, die – nun von anderen durchgeführte – Auswertung der Krankenkassen-Daten selber vorzunehmen. Es hat bis jetzt jedoch, ausser im März 2022 den vollmundigen Satz von sich zu geben, dass es «die Ansprache der Kassenärztlichen Vereinigungen derzeit vorbereite», nicht den Finger gerührt. Oh, ihr Schlafmützen, kann man da nur sagen.

Abschliessen möchte ich meinen Beitrag mit dem Vorschlag, den beiden mutigen und doch um Lichtjahre wacheren Männern Martin Sichert und Paul Lausen das CUAV-Kreuz zu verleihen, das Corona-Ungereimtheiten-Aufklärungs-Verdienstkreuz. Da es dieses – soweit ich weiss – noch nicht gibt, frage ich hier die finanzkräftigen unter den Lesern und Leserinnen, ob sie nicht ein solches stiften wollen.


Bilder: Corih (Corona Impfschaden Hilfe)/

https://corih.de/KBV-Daten