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Absetzbewegungen der Corona-Jünger: Ranga Yogeshwar zeigt Reue

Nachdem die Corona-Hysterie ihren Schrecken verloren hat, meldet sich bei einigen, die sich daran besonders rege beteiligt haben, offenbar doch noch das Gewissen. Dazu gehört auch ARD-Moderator und Physiker Ranga Yogeshwar, der aus unerfindlichen Gründen Mitglied des „Corona-Expertenrates” geworden war: Jetzt geht er auf Distanz zu seiner Rolle in der „Pandemie“ und zeigt Reue – wie viele, die ihre Verluste im sich drehenden Wind begrenzen wollen…

Von Daniel Matissek für Auf1.info

Yogeshwar wirft sich nun auf einmal vor, die Tragweite der Pandemie anfangs nicht begriffen zu haben. Dies wäre als Wissenschaftsjournalist und Moderator, der Sendungen über das Thema gemacht hat, jedoch eigentlich seine Pflicht gewesen. Als Mitglied des Expertenrats habe er häufig nicht energisch genug nachgehakt, bekannte er weiter. Überhaupt habe der gesamte Rat sehr wenig darüber gewusst, ob Menschen an oder mit dem Corona-Virus starben. Dieser von als „Corona-Leugner“ und „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkten Kritikern immer wieder erhobene Vorwurf hätte vor nicht allzu langer Zeit noch einen medialen Aufschrei hervorgerufen.

Bedauern über Beteiligung an Impfkampagne

Dies gilt auch für Yogeshwars nächste Selbstkritik: Im Nachhinein frage er sich, „war die Statistik so unklar, weil Kliniken in einem Fall mehr abrechnen konnten als im anderen? Hätte ich dem energisch nachgehen müssen?“ Selbst dass er sich für Lauterbachs Impfpropaganda einspannen ließ, bedauert er im Rückblick, da er „mehr kritische Distanz zu einem Medizinsystem hätte wahren sollen, das sich in der Pandemie an einigen Stellen als antiquiert und überfordert erwiesen hat“.

Yogeshwars Beichte ist Teil eines Beitrages in der „Zeit”, in dem auch andere vormalige Unterstützer der Corona-Maßnahmen, darunter auch mehrere Politiker, Fehler während der Corona-Krise eingestehen. Manuela Schwesig (SPD), Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, räumt da etwa wohlfeil ein, dass sie heute keine Spielplätze mehr schließen lassen würde. Zudem bereue sie die strengen Besuchsverbote in Pflegeheimen: „Die Vorstellung, dass Menschen einsam gestorben sind, finde ich schlimm“, bekannte sie – ausgerechnet die Ministerpräsidentin, die mit das härteste Regime gefahren hatte und alle nicht Ortsansässigen ihres Landes hatte verweisen lassen.

„Waren zu unkritisch”

Mehr noch: Auch der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) und die Vorsitzende des Deutschen Ethikrats, Alena Buyx, erklären auf einmal scheinheilig, Schulen und Kindergärten hätten offen bleiben beziehungsweise, so Buyx, „die komplexen Krisenerfahrungen von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie stärker ins Zentrum der Debatten und der Aufmerksamkeit rücken“ müssen. Der gescheiterte CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet und Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) werfen sich vor, den Maßnahmen gegenüber „zu unkritisch” gewesen zu sein.

Immerhin – und bezeichnenderweise – war Yogeshwar übrigens der einzige Journalist, der Fehler einräumte. Wenn auch schwer festzustellen ist, was von seinen Reuebekenntnissen wirklich ehrlich gemeint und was bloßer Opportunismus ist, unterscheidet sich seine Bereitschaft, Fehler einzugestehen, doch wohltuend von dem selbstgerechten Geschwätz, das etwa der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann von sich gab (AUF1info berichtete), der diese Woche bezüglich seiner Corona-Politik nur ein verbohrtes „Je ne regrette rien – ich bereue nichts“ zu vermelden hatte.

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