Hoffnungsfunke aus den USA?

Der neue Bericht „Avoiding a Long War“ von der RAND Corporation fordert Friedensverhandlungen mit Russland.

Während sowohl Moskau als auch Kiew glauben, dass sie von fortgesetzten Kämpfen profitieren werden, dient eine solche Wendung der Ereignisse nicht den besten Interessen Washingtons, argumentiert die Denkfabrik RAND Corporation des Pentagon in einem neuen Bericht, der am Freitag veröffentlicht wurde. Diese Töne der RAND Corporation sind völlig neu und nicht zu unterschätzen. RAND wurde 1948 vom militärisch-industriellen Komplex der USA gegründet und hat das Pentagon jahrzehntelang politisch beraten. Im Jahr 2019 lieferte die Denkfabrik eine Blaupause für die „Überdehnung und das Ungleichgewicht” Russlands, die Wirtschaftssanktionen und den Versand von Waffen in die Ukraine.

Keine Deeskalation durch die Nato

Während der niederländische Admiral Rob Bauer im TV erklärt, die NATO sei bereit für eine direkte Konfrontation mit Russland und somit kein Beitrag zur Deeskalation leistet, die Medien Panzerlieferungen bejubeln und Annalena Baerbock Russland aus Versehen den Krieg erklärt, werden wichtige Entscheidungen im Hintergrund beschlossen.

Der neue Randbericht „Avoiding a Long War“, verfasst von Samuel Charap und Miranda Priebe, kommt zum Schluss, dass die US-Interessen häufig mit den ukrainischen Interessen übereinstimmen, aber nicht gleichbedeutend seien. Den Autoren zufolge hat der Konflikt Russland bereits erheblichen wirtschaftlichen, militärischen und Reputationsschaden zugefügt, sodass eine weitere Schwächung keinen großen Vorteil mehr für die Interessen der USA darstellt.

Weiter erklärten sie, der Preis für den Westen sei ebenfalls nicht unwesentlich gewesen, von der Unterbrechung der Energie-, Lebensmittel- und Düngemittelmärkte bis hin zu den Kosten, um den ukrainischen Staat wirtschaftlich zahlungsfähig zu halten, die sich im Laufe der Zeit noch vervielfachen werden.
Die militärische Hilfe der NATO für die Ukraine könne nach einer gewissen Zeit nicht mehr tragbar sein, während Russland die Errungenschaften der Ukraine auf dem Schlachtfeld rückgängig machen könnte, so die Autoren weiter.

Der Konflikt verbrauche zudem die Zeit hochrangiger Politiker und die Ressourcen des US-Militärs, lenke Washington von anderen globalen Prioritäten wie China ab und dränge Moskau näher an Peking.
Als „optimistisch“ und „unwahrscheinlich“ bezeichnet die Studie die Siegesvision von Präsident Wladimir Selenskyj, wonach die Ukraine alle von ihr beanspruchten Gebiete zurückerobern und Russland dazu zwingen könnte, sich Kriegsverbrecherprozessen und Reparationen zu unterwerfen. Moskau sehe diesen Krieg als nahezu existenziell an und zeige ein hohes Maß an Entschlossenheit, welches die Wahrscheinlichkeit eines Atomkonflikts erhöhe.

Als Lösung schlugen die Autoren vor, die USA könnten „zukünftige Militärhilfe von einer ukrainischen Verpflichtung zu Verhandlungen abhängig machen“, während sie Kiew Sicherheitsverpflichtungen geben, aber nicht so bindend wie ein US-Verteidigungsabkommen oder die NATO-Mitgliedschaft. Washington solle Moskau auch Zusicherungen bezüglich der Neutralität der Ukraine geben und „Bedingungen für die Aufhebung der Sanktionen“ festlegen.

Eine völlig neue Ansicht auf den Krieg

Diese völlig neue Ansicht auf den Krieg, die eine neutrale Ukraine, ohne Nato-Mitgliedschaft in Betracht zieht, ist durchaus erstaunlich, wenn man die Aussagen und Berichte der Rand Corporation über längere Zeit verfolgt hat. Worauf diese Kehrtwendung zurückzuführen ist, lässt sich nur vermuten und nicht belegen. Die zeitliche Abfolge bietet den Gedanken allerdings an. Das Randpapier wurde kurzfristig nach den Computersimulationsübungen mit der Zirkon-Hyperschallrakete veröffentlicht.

Das russische Schiff Admiral Gorshkov führte Anfang der Woche einen Hyperschallraketenstart im Atlantik vor der amerikanischen Westküste durch. Erstmals veröffentlichte das russische Verteidigungsministerium am 25. Januar ein Videomaterial, das die Fregatte bei einem elektronischen Start der Rakete zeigte, berichtete die russische Nachrichtenagentur Tass. Im Video sagte der Kommandeur von Admiral Gorshkov, Kapitän 1. Rang, Igor Krokhmal: „Heute wurde eine Schiffskampfübung abgehalten, um einen Raketenangriff gegen ein feindliches Oberflächenziel zu üben. Die Zirkon-Hyperschallwaffe wurde bis zu einer Entfernung von über 900 km eingesetzt. Alle Ziele der elektronischen Raketen seien vollständig erreicht worden, so der Kommandant.

Wir können sicher sein, dass die Öffentlichkeit niemals erfahren wird, wo diese Raketen eingeschlagen wären, aber auch darüber, dass die USA diese Simulation millimetergenau verfolgt hat.

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