Peter Priskil: “Zwölf Humanisten” – Der verdrängte Humanismus, Band 2.

Buchvorstellung:

Oberflächliche Geister verstehen unter “Humanismus” menschenfreundliche Gefühlsduselei oder hehre moralisch-ethische Maximen, hohe Ideale, die so edel sind, daß kein Mensch sie umzusetzen vermag. Aber von wegen – der Autor, Historiker und Literaturwissenschaftler, weist überzeugend nach, daß es sich um eine Kampflosung des frühneuzeitlichen Städtebürgertums handelt, der Handwerker und Kaufleute, die sich in handfesten Auseinandersetzungen aus den Fesseln der Feudalität – Adel und Kirche – zu befreien versuchten und mit ihren befestigten Städten Inseln der Freiheit im Meer der Leibeigenschaft schufen. Ihre Kampflosung lautete: Der Mensch, seine Interessen, Bedürfnisse, Wünsche, sind das Maß aller Dinge (und damit nicht der jähzornige gasförmige Oberaffe, Gott genannt). Das mußte natürlich die Inquisition und sämtliche Dunkelmänner der Zeit auf den Plan rufen…

Priskils “Zwölf Humanisten” ist ein spannender, unterhaltsam und spannend geschriebener und doch anspruchsvoller Streifzug durch mehr als zwei Jahrhunderte europäischer Geschichte, von 1400 bis ca. 1650. Noch – und noch lange – flackerten im Hintergrund die Scheiter­haufen, waren die Juden ihres Lebens nicht sicher und stöhnten die Opfer in den Folterkellern, als das totalitäre System des Mittelalters erste Risse bekam und der Geist nach fast tausend­­jähriger Pause kraftvoll nach Europa zurückkehrte.

Das Buch präsentiert zwölf Vorkämpfer – und Märtyrer! – der Freiheit, die das Prinzip “Geist gegen Gewalt” verfochten. Man kennt sie heute kaum noch (allenfalls, in akademischer Verfälschung, als “Schöngeister”):

Johannes von Tepl, Giovanni Pico della Mirandola, Johannes Reuchlin, Ulrich von Hutten, Sebald Beham, Barthel Beham, Georg Pencz, Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, Pietro Aretino, Bonaventure Des Périers, Giordano Bruno, Johannes Kepler.

Nach der Lektüre dieses Buches ist man einfach klüger.

Peter Priskil: “Zwölf Humanisten”. Der verdrängte Humanismus, Band 2: 616 S., € 24,80 / ISBN 978-3-89484-844-6. Band 1:  224 S., € 17,80 / ISBN 978-3-89484-836-1.

Beide Bände im Schmuckschuber: € 41,50 / ISBN 978-3-89484-845-3

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