Krieg in der Ukraine - Symbolfoto Imago

Die Nebel des Ukraine-Krieges haben sich gelichtet

Anmerkungen ein Jahr nach Kriegsbeginn
Von Wolfgang Hübner
Der Chefideologe aller deutschen Russenhasser und transatlantischen Vasallen, FAZ-Herausgeber Berthold Kohler, beschwört am heutigen ersten Jahrestag des Ukraine-Krieges in einem ellenlangen Leitartikel: „Putin muss scheitern“. Wie gerne hätte Kohler getextet: „Hurra, Putin ist gescheitert“. Doch dem ist nicht so. Gescheitert ist vielmehr der Versuch des amerikanisch dominierten Wertewestens, Putin und Russland wirtschaftlich und militärisch zu „ruinieren“ (Baerbock) und politisch zu isolieren. Um dieses Scheitern nicht eingestehen zu müssen, eskaliert die NATO mit Unterstützung der EU den Krieg in der Ukraine in immer bedrohlicherem Maße, dabei sogar einen Atomkrieg riskierend.
Konnte bei Kriegsbeginn am 24. Februar 2022 noch die Formulierung vom „russischen Angriffskrieg“ auf einen Nachbarstaat die Sprachregelung beherrschen, so haben sich ein Jahr später einige, wenngleich nicht alle Nebel über dem Geschehen gelichtet. Das Regime in Kiew existiert nur noch wegen massiver finanzieller und militärischer Hilfe aus dem Westen. Russland kämpft also nicht mehr gegen den US-Satelliten Ukraine, sondern gegen die USA und NATO. Der Vasall Deutschland spielt dabei nur eine erbärmliche und gedemütigte Rolle, unser Land ist der bislang größte Verlierer des Krieges. Daran ändert das Phrasengeklingel von der „Zeitenwende“ und „Kampf für Demokratie“ überhaupt nichts. Denn die negativen Folgen des Vasallentums spüren viele Millionen Deutsche finanziell empfindlich.
Von der anfänglichen, propagandistisch aufgeputschten Ukraine-Euphorie ist wenig geblieben. Denn zu deutlich ist im Laufe des vergangenen Jahres geworden, welcher weltpolitische Machtkampf tatsächlich in der Ukraine ausgetragen wird. Es ist das blutige Ringen darum, ob die USA unipolar die mächtigste Macht der Welt bleiben oder sich multipolare Kräfteverhältnisse durchsetzen, die das Ende des amerikanischen Imperiums bedeuten werden. Rechte, patriotische und konservative Kräfte in Deutschland, die diesen tatsächlichen Charakter des Kampfes zwischen Russland (China) und den USA nicht begreifen, arrangieren sich faktisch mit dem Vasallenstatus unseres Landes.
Wer das nicht will, muss Putin und Russland kein Scheitern wünschen, sondern für die Ukraine eine Lösung der Neutralität und des Wiederaufbaus ohne politische Erpressung und wirtschaftliche Ausbeutung durch den Wertewesten. Vernünftige deutsche Politik muss sich deshalb für Friedensverhandlungen, aber nicht für Waffenlieferungen einsetzen. Das hat nichts mit naivem Pazifismus oder gar „Putinismus“ zu tun, sondern mit der Wahrung deutscher Interessen. Solche allerdings von der Ampel-Regierung und der Scheinopposition CDU/CSU zu erwarten, lohnt keinen Gedanken.

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