Der Wendler mit seiner Laura: Mainstream-Comeback medial-politisch vereitelt (Foto:Imago)

Der Wendler zwischen allen Stühlen: RTL-II-Aus trotz Distanzeritis vom “Schwublermilieu”

Auch Michael Wendler muss dieser Tage eine Lektion lernen, die vor ihm schon zahllose andere Renegaten und Re-Renegaten des Systems machen mussten: Wer einmal den (zunehmend schmäler werdenden) Boden des tolerierten Meinungsfundaments verlassen hat und der Realopposition angeschlossen hat – sei es durch Engagement in der blauen Partei der Unaussprechlichen oder bei den alternativen und kritischen Medien -, für den gibt es keine Rückkehr mehr in den Schoß des Mainstreams. Das Meinungskartell der    Selbstgerechten (corona- und impfhörig, migrationsaffin, klimakatastrophengläubig, pro-ukrainisch und putenhassend, nazikeulenschwingend, transqueerdiversbejahend und antikapitalistisch-neosozialistisch) verzeiht niemals.
Was Querdenker, AfD, Klima- und Impfkritik, Eintreten für Volkssouveränität, Selbstbestimmung und liberal-konservative Werte anbelangt, so gilt im pseudomoralischen Shithole Buntland die Yoda-Weisheit aus “Star Wars”: “Folgst du einmal diesem dunklen Pfad, beherrschen wird die dunkle Seite auf ewig dein Geschick.” Das falsche gedacht und geäußert zu haben, kommt dem Anlegen des Nessushemdes aus der Herakles-Sage gleich: Es lässt sich nie mehr abstreifen.

Avatar seiner selbst

Als Wendler unter dem Eindruck der Corona-Schwindels “politisch” wurde, den Mund aufmachte auf Telegram zum Avatar seiner selbst wurde und dort vor zeitweise über 150.000 Follower maßnahmen- und impfkritische Inhalte teilte, bedeutete dies nicht nur sein Aus als Medienstar (RTL cancelte ihn aus der letzten DSDS-Staffel mit ihm als Juror direkt weg), sondern auch seine öffentliche und mediale Hinrichtung. Der Ostrazismus traf ihn von der Wucht her irgendwo zwischen Nena und Xavier Naidoo.
Zwar schoss Wendler teilweise übers Ziel hinaus, wenn er etwa geschichtsrevisionistische oder abstruse Inhalte (so etwa zuweilen auch von Paranoia-Papst Attila Hildmann) teilte – ABEER: Fast alle “Verschwörungstheorien” und Inhalte, die Wendler postete (es war fast immer Drittcontent kritischer Netzmedien), erwiesen sich später als völlig zutreffend. Doch sein Image konnte dies nicht mehr retten. Als Ex-Pat in Florida schien ihn dies gleichwohl nicht jucken.

Ausgerechnet die Geissens als moralische Nemesis

Spätestens als seine schöne Frau Laura dann schwanger wurde, begann seine schleichende Abkehr von der Gegenöffentlichkeit: Nach einem Imagefoto vor über einem Monat, das ihn neben Laura mit zwei Babyschuhen zeigte, blieb es seinem Telegram-Kanal stumm. Mancheiner witterte schon damals, dass Wendler womöglich beim Mainstream wiederanklopfen könnte. Und in der Tat:  Er und Laura handelten mit RTL II einen lukrativen Deal über eine eigene Doku aus. Teil der Vereinbarung war offenbar, dass sich Wendler auf Telegram verabschiedete – was er diese Woche vollzog; bereits zuvor waren seine Abonnentenzahlen massiv eingebrochen.
Allerdings hatte Wendler – und diese Naivität überrascht dann doch – die Rechnung ohne die linken Wadenbeißer des Konformistenmainstreams und die halbseidenen Kostgänger des “Empöriums” gemacht: Kaum war die geplante Realitysoap über “die Wendlers” bekanntgegeben worden, liefen Trash-Prominente und Moralwächter der Reichskulturkammer gegen RTL II Sturm, und forderten eine Absetzung der Doku, bevor diese überhaupt angelaufen war. Höhepunkt die Drohung eines anderen Reality-Doku-Paares, der “Geissens” (“eine schrecklich glamouröse Familie“), die mit ihrem Rücktritt vom laufenden Vertrag drohten, sollten die Wendlers auf Sendung gehen. Mit Erfolg: RTL II kündigte so rückgrat- wie charakterlos an, die Doku wieder einzustampfen. Dafür gab’s sogar geifernde Häme und Lob vom linksradikalen Oberhetzer der Nation, ZDF-Dreckschleuder Jan Böhmermann, der Gerüchten zufolge selbst im Hintergrund gegen Wendlers TV-Comeback intrigiert haben soll:
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(Screenshot:Twitter)
Dass es so kommen würde, hätte Wendler ebenso klar sein müssen wie dem Sender – denn mit nichts lässt sich mehr Medienaufmerksamkeit generieren als mit gratismutiger Entrüstung über angeblich skandalöse Kollegen. Wer irgendetwas auf seine politisch aufrichtige Gesinnung hält, kotzt sich in jeder hingehaltenen Kamera über die Aussätzigen der Stunde aus – so wie jetzt über den “Verschwörungstheoretiker” und “Schwurbler” aus. Dass vermutlich keiner von ihnen je Wendlers Telegram-Veröffentlichungen verfolgt hat, ist nachrangig: Was der “Spiegel” und andere Systemmedien schreiben, dass Wendler “rechtsextreme” Inhalte verbreitet habe, wird schon stimmen! Schließlich ist die Impfung ja auch sicher, Zuwanderung bringt Fachkräfte ins Land und die Erde erhitzt sich rein menschgemacht bis zum Untergang. Keine weiteren Fragen, Euer Ehren!

Dumm gelaufen ist die Sache für Wendler deshalb, weil er nun zwischen allen Stühlen sitzt: Der Mainstream will nichts mehr von ihm wissen, sein mutmaßliches Wiederanbierungsmanöver ist gescheitert. Gilt er fortan als “Michael Wendlerhals”? Seine irritierten Anhänger wittern Verrat und Unaufrichtigkeit.

Verglüht beim Wiedereintritt ins System

Waren etwa seine ganzen Verlautbarungen und Positionierungen als politischer Dissident und unangepasster Schlagerstar nur Show gewesen, die er prompt beendete, als sich ihm die erstbeste Gelegenheit zum Rückkehr auf die Systembühne bot? Ein zweites Mal das Vertrauen der “außerparlamentarischen Opposition” zu gewinnen, dürfte schwer bis sein; hier gilt dann leider die Weisheit semper aliquid haeret – irgendwas bleibt immer hängen.

Diesbezüglich hätte er bloß auf das Schicksal von Jörg Meuthen und anderen Ex-Außenseitern schauen müssen, die beim Versuch des Wiedereintritts in die Atmosphäre des “Planeten Gutmensch” verglüht sind. Wer einmal zum Nazi gestempelt ist, bleibt immer Nazi. Intelligenter ist es da allemal, mit diesen Anfeindungen zu leben, unbeugsam zu bleiben und abzuwarten, bis die “Stempler” nach und nach vom Baum der Erkenntnis naschen und ebenfalls ins Lager der Verstoßenen wechseln. Tröstlich ist das Wissen, dass dies definitiv geschehen wird – denn die Stimmung kippt. (DM)

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