Hass! (Symbolbold:Shutterstock)

Westliche Werte: Der Hass und seine Züchter

Meinereiner hat es schon so oft gesagt und geschrieben: Der Mensch kann hassen und nichts wird jemals etwas daran ändern. Das Problem sind diejenigen, die den Hass säen. Die müssen sinnvollerweise identifiziert  und an ihrem hinterfotzigen Tun gehindert werden. Es wird höchste Zeit.

von Max Erdinger

In Frankreich geht es allerweil rund. Der deutsche Medien-Mainstream wird wissen, weshalb er so spärlich darüber berichtet. Der wird auch wissen, warum er so wenig über den Ausgang der Provinzwahlen in den Niederlanden berichtet. Vorhin  habe ich ein Video aus Dijon gesehen, in dem bekleidete Strohpuppen mit Benzin übergossen und angezündet worden sind. Man hatte diesen Strohpuppen zuvor maßstabsgetreue Fotografien von Politikerköpfen aufgesteckt. Ich habe nur das Gesicht von Macron erkannt. Das Entzünden dieser Puppen, die unter dem Gejohle einer Zuschauermenge verbrannten, war eine Ersatzhandlung. Ich bin mir nicht sicher, ob diese hasserfüllten Leute den leibhaftigen Macron ebenfalls angezündet hätten, wenn sie seiner habhaft geworden wären. Gleichwohl wird man es wohl für möglich halten müssen. In Deutschland wächst vermutlich der Hass derjenigen, die wissen, weshalb in Paris offene Feuer auf den innerstädtischen Straßen lodern. Der Präsident hatte im Alleingang am Parlament vorbei beschlossen, das Renteintrittsalter von 62 Jahren auf 64 Jahre zu erhöhen.  Der Hass in Deutschland wächst vermutlich bei denen, die wissen, daß hierzuande eine Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre debattiert wird.

Überall wächst der Hass auf Zustände und deren Verursacher. In den sozialen Netzwerken kursiert wenige Tage nach dem Mord an der zwöfjährigen Luise in Freudenberg durch zwei gleichaltrige “Freundinnen” ein Video, in dem zu sehen ist, wie ein deutsches Mädchen, 13 Jahre alt, von gleichaltrigen Mädchen mit “südländischem Aussehen” gedemütigt und geohrfeigt wird. Dem Kind sollen außerdem glimmende Zigaretten auf der Wange ausgedrückt worden sowie die Haare angezündet worden sein.  Es vergeht kein Tag mehr, an dem nicht irgendwo in Deutschland jemand niedergestochen wird, zuletzt ein 31-jähriger Familienvater vor einem Karussell auf einem Volksfest in Münster. Vor den Augen seiner Kinder. Der Täter war offenbar ein 21-jähriger, bereits polizeibekannter Kasache, der auf der Flucht ist. Man muß sich nicht wundern, wenn der Hass auf diejenigen wächst, die politisch für solche Zustände verantwortlich zu machen sind. Und erstrecht nicht braucht man sich zu wundern, wenn dieser Hass noch einmal dadurch einen enormen Schub bekommt, daß diejenigen, die diesen Hass gesät haben, jede Verantwortung ablehnen und sich stattdessen noch in der Pose des Guten gefallen, der mit größter Herablassung über diejenigen herzieht, die ihn dafür hassen, daß er diesen Hass gesät hat. Ich glaube, niemand hasst gern. Niemand läßt sich gern zerfressen. Man sagt ja, jemand sei vom Hass zerfressen. Das ist das, was er tut, der Hass: er zerfrisst die Seele und zerstört die Lebensfreude. Die findet sich dann kompensatorisch zunehmend in den Gewaltfantasien derjenigen wieder, die Erleichterung von jenem Hass suchen, der sie quält. Es würde mich nicht wundern, wenn weite Teile der deutschen Bevölkerung inzwischen derartige Gewaltfantasien der Ampelkoalition und gewissen Medienleuten gegenüber hätten, daß dann, wenn sie die verwirklichen könnten, Vlad der Pfähler neben ihnen vergleichsweise dastünde wie ein transsilvanischer Erasmus von Rotterdam.

Vor dem Komittee für die militärischen Dienste im US-Kongress fand dieser Tage eine Anhörung zum amerikanischen “Engagement” in der Ukraine statt. Befragt wurde u.a. der Ex-US-General Keith Kellog. Der ließ sich zu folgender Anmerkung hinreißen: “Die Beseitigung eines strategischen Gegners ohne Einsatz von US-Truppen ist der Gipfel der Professionalität.”  – Tatsächlich ist es Perfidie und der Gipfel absoluter Verkommenheit. Meinereiner fragt sich, wie ein Mensch mit einem Herzen im Leib ein derartig verkommenes Subjekt nicht hassen soll. Man kann sich schließlich nicht heraussuchen, wen oder was man hasst. Wenn es “westliche Werte” gibt und wenn man sie hochhalten will – wie könnte man dieses Monster namens Kellogg dann nicht hassen? Und der Mann ist beileibe nicht der erste, der kundtut, daß er so “denkt” wie er denkt. Man erinnere sich an die Iran-Contra-Affäre. Die USA bewaffneten beide Seiten eines militärischen Konflikts und rieben sich die Hände beim Zusehen dabei, wie sich die beiden “strategischen Gegner” gegenseitig zerfleischten. Ein Paradebeispiel für “Hass säen”.

Ich selbst komme auch nicht mehr darum herum, zuzugeben, daß meine “Sympathien” trotz aller Abneigung gegen den Krieg im Fall Ukraine eindeutig bei Russland liegen. Weil ich weiß, wer den Hass gesät hat, der sich dort austobt. Ich hasse niemanden, der hasst. Als Opfer des Sämanns hat er mein Mitgefühl. Ich leide mit ihm, fast physisch. Ich hasse diejenigen, die den Hass säen. Und zwar inbrünstig. Deswegen erfüllt es mich auch bei aller Ablehnung der Gesellschaftspolitik einer chinesischen KP mit großer Genugtuung, daß es zu einem engen Schulterschluß zwischen Russland und China kommt – und daß der Hass, der von den völlig verwahrlosten Neocons in den USA gesät worden ist, zunehmend den Anschein macht, als würde er auf diese verwahrlosten Individuen selbst zurückfallen. Aber zurück nach Deutschland …

In Deutschland arbeiteten mehrere Generationen daran, ihre Heimat zu einem wohlhabenden, friedlichen Land zu machen mit einer hohen Inneren Sicherheit. Sie arbeiteten u.a. auch daran, sich den Traum vom “Häuschen im Grünen” zu verwirklichen, haben Bausparverträge abgeschlossen, hier geknausert und dort gespart, um ans Ziel zu kommen. Im Alter haben sie nun das Haus, für das sie sich krumm gearbeitet hatten ihr Leben lang und für das sie auf so viel anderes verzichtet hatten. Keine teuren Fernreisen, kein dauerndes Essengehen, kein dickes Auto, sondern ein sparsames, ökonomisches. Sie haben das Haus. Es ist seit etlichen Jahren bereits schuldenfrei. Es ist ihr Vermögen, das sichtbare Resultat ihrer Lebensleistung. Sie wollen es einmal vererben. Sie sind stolz auf das, was sie “erreicht” haben. Sie haben auch Kinder großgezogen, aus denen “etwas Anständiges geworden” ist. Sie lieben ihre Enkelkinder und haben immer mehr Sorgen um deren Zukunft in Deutschland. Diese Generationen haben in umlagefinanzierte Sozialkassen einbezahlt, in die Rentenversicherung, die Krankenversicherung, die Arbeitslosenversicherung, sie haben u.U. an Berufsgenossenschaften gelatzt, an die Industrie- und Handelskammern, an Gebäude- und Brandschutzversicherungen. Und jetzt sollen sie sich von gewissenlosen Erzverbrechern durch die Hintertür enteignen lassen? Mit Sanierungsvorschriften, die sie abermals vor die Notwendigkeit stellen, sich zu verschulden, sogar dann, wenn sie ihres Alters wegen vielleicht gar keinen Kredit mehr bekommen würden? Bei einem Rentenniveau von ca. 50 Prozent? Sie sollen sich damit abfinden, ihren ganzen Stolz, ihr Lebenswerk evtl. verkaufen zu müssen? Sie sollen sich mit einer mangelhaften Gesundheitsversorgung begnügen? Sie sollen sich, alt und schwach wie sie heute sind, vor lauter Angst nicht mehr alleine auf die Straße trauen aus Angst vor dem Messerstecher, der hinter der nächsten Ecke lauern könnte? Sie sollen sich als gewissenlose Umweltsäue beschimpfen lassen, weil sie im Rentenalter zweimal jährlich nach Malle in den Urlaub fliegen?

Das alles sollen sie sich bieten lassen, obwohl sie wissen, daß das Klima-Narrativ, mit dem das scheinbegründet wird, eine einzige Lüge von vorn bis hinten ist, lediglich in die Welt gesetzt, um sie als Tarnung für ganz andere Absichten zu verwenden? Weil sie wissen, daß es kein Weltklima zu retten gibt und daß es dann, wenn es eines zu retten gäbe, völlig egal wäre, was Deutsche in ihrem Land machen, weil dieser kleine Klecks Land auf dem Globus das Kraut garantiert nicht fett macht? Sie sollen sich alles nehmen lassen, ihren Besitz, ihren Stolz und ihren Glauben an die Gerechtigkeit? Ihr Land, ihre Sprache, ihre Freiheit und ihre Ideale? Von dekadenten Hypermoralisten, die sich auch noch von ihren Steuergeldern den Wanst fett fressen? Von absoluten Despoten, die einen enormen Druck auf ihre eigenen Kinder ausgeübt hatten, sich mit einer giftigen Plörre “impfen” zu lassen, an der sie u.U. bereits verstorben sind? Todesanzeigen sollen sie lesen noch und nöcher, ohne dabei einen Has zu entwickeln? Bevormunden sollen sie sich lassen von ahnungslosen Idioten, die über russische Gasmoleküle daherschwadronieren als wären sie Spione des Großdeppen? Sie sollen sich den verkommenen und verwahrlosten Saustall, in dem zu leben sie in ihrer eigenen Heimat inzwischen gezwungen sind – u.a. im Ahrtal zum Beispiel – , auch noch als die besonders “werthaltige” Alternative zum “bösen und finsteren Russland” andienen lassen und dabei “Heil Selenskyj!” schreien? In Mariupol sind binnen acht Monaten nagelneue Wohnblocks bezugsfertig geworden. Putin hat sie gestern besichtigt. Sie sollen brave Christenmenschen bleiben, während die Ratsvorsitzende der maximaldegenerierten Protestanten dekretiert, Waffenlieferungen an den Despoten in Kiew seien eine christliche Pflicht?

Das alles sollen sie tun, ohne einen enormen Hass zu entwickeln? Und nur, um sich dann, wenn sie ihrem unvermeidlichen Hass Ausdruck verleihen, anpöbeln zu lassen von denjenigen, die ihren Hass gesät haben? Weil sie im “Wertewesten” leben, vielleicht? Diese Leute sollen nicht einen enormen Hass entwickeln auf solche ungezogenen Jungbratzen im Bundestag, die ihnen, den lebenserfahrenen und weise gewordenen Alten, den Erbauern jenes Landes, an dem die Jungbratzenschaft schmarotzt wie die Made im Speck, ernsthaft erzählen wollen, sie seien dumm – und das Jungvolk ganz allein habe die Weisheit mit der Baggerschaufel gefressen?

Keinen Hass sollen sie zu erkennen geben, obwohl eine Hiobsbotschaft nach der nächsten über sie hereinbricht, von denen nicht eine irgendeiner unabänderlichen Notwendigkeit geschuldet ist? Daß die roten Socken in der Landesregierung von Thüringen jahrelang und systematisch linientreue Beamte eingestellt haben, denen jede fachliche Qualifikation für eine Einstellung fehlte?

Nach vielen Jahrzehnten in einer Bundesrepublik, die als Gegenentwurf zu den Diktaturen des 20. Jahrhunderts begriffen werden sollte, sollen sie ohne jeden Hass schlucken, daß alles für die Katz gewesen ist, und daß sie gefälligst ihr weißdeutsches Maul zu halten haben im Angesichte der heutigen ökofaschistischen Diktatur? Wovon träumt diese Bande in Washington, in Brüssel und in Berlin eigentlich? Daß sie einen Anspruch darauf hätte, nicht gehasst zu werden? Glauben ein Scholz, eine v.d. Leyen, ein Joe Biden und so viele andere eigentlich, sie hätten einen Anspruch darauf, unter allen Umständen als ehrenhafte Mitmenschen begriffen zu werden? Wie kommen die auf ein derartig schmales Brett? Glauben die noch immer allen Ernstes, daß alles, was sie eventuell zu verlieren hätten, eine Wahl ist?

Mein tiefes Mitgefühl mit allen, die in ihrem eigenen Heimatland gezwungen worden sind, mit jenem Hass zu leben, der ihnen die Freude am Leben vergällt. Mit ihren inneren Hass und mit dem, der ihnen entgegengebracht wird. Niemand hasst gern. Daß er es trotzdem tut, ist das sicherste Indiz dafür, daß es den vielbeschworenen “Wertewesten” längst nicht mehr gibt.

 

 

 

 

 

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