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Grüne wollen jetzt auch noch Nachtflüge verbieten

Berlin – Wenn die Grünen nicht jeden Tag irgendein neues Verbot raushauen können, sind sie auch nicht glücklich:

Flughäfen in Deutschland sollten sich nach Forderungen von Grünen und Linken das neue Nachtflug- und Privatjetverbot am Amsterdamer Flughafen zum Vorbild nehmen. “Das Fliegen mit Privat- und Firmenjets gehört zu den ganz großen Klima-Ungerechtigkeiten”, sagte die Luftverkehrsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Susanne Menge, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Donnerstagausgaben). Ein Verbot solcher Flüge sei eine vorstellbare Gegenmaßnahme.

“Es ist nicht mehr zu vermitteln, dass jetzt sehr viele Menschen der Erderhitzung entgegentreten, indem sie Häuser dämmen und Heizungen austauschen, während eine kleine Minderheit Kerosin raushaut, als gäbe es kein Morgen”, so Menge. Auch das Nachtflugverbot in Amsterdam hält die Grüne für vorbildlich: “Wir fordern schon lange ein Nachtflugverbot an stadtnahen Flughäfen von 22 bis 6 Uhr”, sagte sie. Dabei müsse die Zahl der Nachtflüge insgesamt reduziert werden.

Der verkehrspolitische Sprecher der Linken, Ralph Lenkert, plädierte ebenfalls für ein Privatjet-Verbot: “Kurzstreckenflüge unter 500 km sollten verboten werden – davon wären auch die meisten Privatjets betroffen”, sagte er. Zudem setze sich die Linke wie die Grünen für ein “allgemeines und flächendeckendes” Nachtflugverbot ein, so Lenkert. “Luftverkehr ist mit erheblichen Belastungen verbunden und in der Umgebung von Flughäfen leiden Zehntausende Menschen unter Fluglärm.”

Auch Luisa Neubauer von “Fridays For Future” forderte eine Nachahmung des Amsterdamer Verbots von Privatjets in Deutschland: “In der heutigen Zeit sind Privatjets nicht länger ein schlichtes Privileg, das sich wenige leisten können und die meisten nicht. In der Klimakrise sind Privatjets eine ökologische Rücksichtslosigkeit”, sagte die Klima-Aktivistin. 2022 seien in Deutschland so viele Privatjets gestartet wie nie zuvor.

“Da die Zeit drängt, reicht es nicht, auf das ökologische Gewissen der Superreichen zu setzen. Es braucht Maßnahmen”, so Neubauer. Die Frage sei nun, welcher Flugplatz nachziehe.

Der Großflughafen Schiphol in Amsterdam hatte am Mittwoch bekanntgegeben, Nachtflüge und Privatjets dort spätestens Ende 2025 zu untersagen. Auch besonders laute Maschinen sollen Schiphol bald nicht mehr anfliegen dürfen.

Die deutsche Luftverkehrsbranche sieht allerdings keinen Anlass dazu, Nachtflüge in Deutschland einzuschränken, nachdem der Amsterdamer Flughafen Schiphol angekündigt hatte, keine Flüge in der Nacht mehr zuzulassen. “In Deutschland gibt es nur noch sehr wenige Standorte, an denen Nachtflüge möglich sind”, sagte Matthias von Randow, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). “Damit gehört Deutschland zu den Ländern mit den weltweit weitreichendsten Beschränkungen.”

Die Betriebszeiten jedes Flughafens seien in der jeweiligen Betriebsgenehmigung klar geregelt. Damit bestehe Rechtssicherheit, so von Randow. “Diese gilt es zu erhalten.”

Auch Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen), sprach sich gegen weitere Einschränkungen aus. “Bei jeder Erweiterung eines Flughafens ist ein mehrjähriges Planfeststellungsverfahren mit umfangreichen Prüfungen zu durchlaufen”, sagte er. Dabei werde die künftige Verkehrsentwicklung mit den Belangen aller Betroffenen abgewogen.

“Flughäfen und Luftverkehrswirtschaft sind davon überzeugt, dass sie Lärm und CO2-Ausstoß wirksam verringern können”, sagte Beisel den Funke-Zeitungen. “Deshalb gibt es für die deutschen Flughäfen keinen Grund, von den genehmigten Betriebszeiten abzuweichen.” Der Amsterdamer Flughafen Schiphol hatte angekündigt, aus Umwelt- und Lärmschutzgründen bald keine Nacht- und Privatflüge mehr zuzulassen.

Ist das Leben mit den Grünen eigentlich noch irgendetwas wert? Bald dürfen wir alle nur noch in Kartons hausen und uns nicht mehr bewegen, denn schließlich ist alles irgendwie klimaschädlich. Inklusive die Grünen. (Mit Material von dts)

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