David Egger (Copyright: Parlamentsdirektion/PHOTO SIMONIS)

Was tut man nicht alles, wenn Wahlen sind: Salzburger SPÖ-Chef will Covid-Strafen zurückzahlen

Die roten Genossen in Österreich zeichnen sich durch die allergleiche Rückgratlosigkeit aus wie hierzulande. Nachdem in Salzburg demnächst Wahlen anstehen, hat der dortige SPÖ-Chef angekündigt, Covid-Strafen zurückzahlen zu wollen.

Während Niederösterreich – getrieben von der neuen Koalition von ÖVP und FPÖ – ankündigte, als erstes Bundesland einen Teil der in den vergangenen drei Jahren erhobenen Corona-Strafen an die Betroffenen zurückzahlen, sprach sich der Salzburger Landeshauptmann und ÖVP-Chef Wilfried Haslauer in der sogenannte Elefantenrunde der „SN“ gegen eine Rückzahlung von Coronastrafen aus.

Nun zieht zur “großen Überraschung” Salzburgs SPÖ-Chef David Egger nach und beantwortete auf die Frage, ob zurückgezahlt werden müsste, mit einem „Ja“.  „Dort, wo es überbordend war, sollten auf jeden Fall die Strafen zurückgezahlt werden“, so Egger, dessen Partei mehrheitlich beim Corona-Terror in Österreich mitspielte.

Die “Überraschung” hält sich jedoch in Grenzen, wenn man einbezieht, dass hier jemand eine Landtagswahl am 23. April gewinnen will und offensichtlich bereit ist, Rückgratlosigkeit zu demonstrieren. Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage zur Salzburger Landtagswahl  sieht die ÖVP mit 33 bis 37 Prozent der Stimmen klar vorn (2018: 37,8 Prozent). SPÖ und FPÖ liefern sich der Umfrage zufolge ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz zwei. Beide Parteien kämen auf 19 bis 23 Prozent der Stimmen. Bei der Landtagswahl 2018 lagen die Sozialdemokraten mit 20 Prozent knapp vor den Freiheitlichen (18,8 Prozent).

Die Grünen kommen laut Sonntagsfrage auf 8 bis 10 Prozent und würden damit ihr Niveau von vor fünf Jahren halten (2018: 9,3 Prozent). Größte Überraschung der aktuellen Umfrage: Die Kommunisten kämen demnach auf 5 bis 7 Prozent (2018: 0,4 Prozent), die Neos auf 4 bis 6 Prozent (2018: 7,3 Prozent) der Stimmen. Den Einzug in den Landtag versäumen würden hingegen die zwei Parteien aus dem Lager der Impfkritiker und Coronamaßnahmengegner, “Wir sind Salzburg” (WIRS) und “Menschen Freiheit Grundrechte” (MFG). Beide kommen laut Erhebung auf 1 bis 3 bzw. 0 bis 1 Prozent. Auch in Salzburg scheint man an einem, für Deutschland typischen Kurzzeitgedächtnisschwund zu leiden. (SB)

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