Mülldeponie in Brüssel; Bild: Collage
Mülldeponie in Brüssel; Bild: Collage

Europäer ohne Regierungen

Die Amerikaner haben keine Regierung. Sie haben nur die Illusion, daß sie eine hätten. Was sich da in den Ministerien und im US-Kongreß die Ärsche breitsitzt, ist überhaupt nur mit enormem finanziellen Aufwand da hingekommen, ist Unterstützern und Sponsoren verpflichtet und hat allerlei Rücksichten zu nehmen auf Geldgeber und Lobbyisten. “Gefährliche” Ausnahme: Donald Trump. Deshalb bleibt auch nichts unversucht, um ihn an einer neuen Präsidentschaft zu hindern. In der EU ist es ähnlich. Das wurde inzwischen sowohl in Russland als auch in China durchschaut. Die Folgen sind entsprechend.

von Max Erdinger

Es ist höchste Zeit für die Europäer, die Beziehungen zu den USA auf Eis zu legen. Die Position: Über eine enge Kooperation können wir wieder reden, wenn ihr den Augiasstall bei euch da drüben jenseits des Atlantiks ausgemistet habt. Außerdem ersetzt ihr die von euch zerstörte Pipeline auf eure Kosten. Problem: In der EU sieht es nicht wesentlich besser aus. Wie das eben so ist in den Filialen eines Augiasstalls.

Weil es ja noch nicht reicht, daß sich Deutsche ihre Energieversorgung mit billigem und sauberem Erdgas aus Russland vom “Verbündeten & Partner” jenseits des Atlantiks zerstören lassen, nun auch noch diese Unverschämtheit, wie “n-tv” meldete: “US-Finanzministerium schickt Vertreter nach Europa, um Druck auf Russland zu erhöhen. Beamte des US-Finanzministeriums, die für Sanktionen zuständig sind, wollen noch diesen Monat nach Europa zu reisen, um Druck auf Unternehmen und Länder auszuüben, die noch immer Geschäfte mit Russland machen, damit sie ihre Finanzbeziehungen einstellen, berichtet die AP. Die Spezialisten für Sanktionen und Terrorismusfinanzierung, Liz Rosenberg und Brian Nelson, werden im April nach Europa reisen, um sich mit den Leitern von Finanzinstituten in der Schweiz, Italien und Deutschland zu treffen. Die Vertreter des US-Finanzministeriums planen, nachrichtendienstliche Informationen über potenzielle Sanktionsverletzer auszutauschen und vor möglichen Strafen bei Nichteinhaltung zu warnen.

US Finanz Rosenberg
Brian Nelson und Liz Rosenberg – Screenshot Facebook

Bestünde Hoffnung, daß die Europäer wenigstens an Ostern ihre verloren gegangenen Eier wiederfinden, sollten diese beiden Individuen als Erkenntnis ihres Europatrips mit nach Hause nehmen, daß die Europäer “rude people” sind, äußerst ungehobelte Zeitgenossen. In jeder Bank, in der sie auftauchen, in jedem Ministerium und in jedem Konferenzraum sollten sie für Kaffee und Mineralwasser abkassiert werden. Leider besteht keine Hoffnung, daß die Europäer an Ostern ihre Eier wiederfinden. Sie müssten ja auch zuerst einmal bei sich daheim aufräumen. So lange das nicht geschehen ist, treffen die Abgesandten des amerikanischen Königs, Nelson und Rosenberg, in Europa auf die devoten Statthalter im Kolonialreich des widerwärtigen Deep-State-Monarchen.

Wolfowitz-Doktrin

Die wichtigsten Grundsätze, auf denen Amerikas Außenpolitik beruht, seien in der Wolfowitz-Doktrin skizziert worden, deren erster Entwurf 1992 in den Richtlinien für die Verteidgungs-Planung vorgestellt wurde, schreibt “uncut-news.ch“. “Unser erstes Ziel besteht darin, das Wiederauftauchen eines neuen Rivalen zu verhindern, der entweder auf dem Gebiet der ehemaligen Sowjetunion oder anderswo eine Bedrohung in der Größenordnung der früheren Sowjetunion darstellt. Dies ist eine der wichtigsten Überlegungen, die der neuen regionalen Verteidigungsstrategie zugrunde liegen, und erfordert, dass wir uns bemühen, jede feindliche Macht daran zu hindern, eine Region zu beherrschen, deren Ressourcen unter einer konsolidierten Kontrolle ausreichen würden, um eine globale Macht zu schaffen.” – Das ist es, worum es im Ukrainekrieg geht. Das ist es auch, warum die EU und Deutschland wirtschaftlich in Grund & Boden gefahren werden sollen. Es gibt Russland mit seinen schier unerschöpflichen Ressourcen an Rohstoffen und Erdgas, die Europa zu billiger Energie verhelfen und damit zu einer konkurrenzfähigen Industrieproduktion, mithin also um Ressourcen, welche die USA lieber für sich selbst nutzen würden, wenn sie denn Russland erst einmal so weit geschwächt hätten, daß die Russen gegen ihre Regierung aufstehen. Das ist gescheitert. Die Zustimmungswerte für Putin waren nie höher als heute. Lustigerweise sind sie auch in den USA wieder auf dem Niveau von 2020, also auf dem Niveau von vor dem Krieg, wie “newsweek” berichtete. Die Zeitung beruft sich dabei auf eine Erhebung von “YouGov”.

Es ging nie in erster Linie darum, das Territorium der Ukraine zu verteidigen, sondern um die Schwächung Russlands und um einen Regimechange dort. Als ob sich die USA schon jemals dafür interessiert hätten, wer außer ihnen selbst noch eine “souveräne Nation” ist. Militärisch schwach, in den politischen und den medialen Top-Positionen mit Transatlantikern “gesegnet”, beteiligen sich die Europäer nolens volens an dem sichtlich zum Scheitern verurteilten Versuch, Russland in handliche Regionen zu zerlegen, die sich dann nach bewährter Manier gegeneinander aufhetzen lassen würden zum Wohl & Frommen der egozentrischen Verbrecher in der Neuen Welt. Mit dem Krieg in der Ukraine wollten die USA gleich zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen: Westeuropa und Russland. Die Ukrainer dienten ihnen dazu lediglich als Klappe.

Russland filettiert
USA: “So stellen wir uns das vor” – Screenshot uncut-news.ch

Welche Rolle die EU-Kommission in dem ganzen Schmierentheater hinter der Fassade von “Völkerrecht”, “souveräner Nation”, “westlichen Werten”, Freiheit”, “Demokratie” und “Menschenrechten” spielt, die sie den Europäern scheinheilig vor Augen hält, haben die Chinesen sehr gut erkannt. Sie halten nichts von einem Bedeutungsverlust der Nationalstaaten, ebensowenig wie die Russen. Das bekam Ursula v.d. Leyen zu spüren, die sich dem französischen Präsidenten Macron bei dessen Chinabesuch als Gouvernante aufpropfte.

Die “Berliner Zeitung” beobachtete Folgendes:  “Die Besuche von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Peking folgten gegensätzlichen Protokollen. Das Magazin Politico analysiert: „Macron erhielt diese Woche in Peking das volle Ritual des roten Teppichs, wurde bei einem Staatsbankett gefeiert und mit Militärparaden und Kanonenschüssen auf dem Platz des Himmlischen Friedens begrüßt. Als Macrons Flugzeug landete, begrüßte ihn Chinas Außenminister persönlich. Als EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ankam, holte sie der Umweltminister ab – am regulären Passagierausgang.” – Die Chinesen haben eine herrliche Art, jemandem zu zeigen, was sie von ihm halten.

v.d.Leyen China
China: Kein VIP-Status für Ursula v.d. Leyen – Screenshot “B.Z.”

Das Ukraineabenteur des kollektiven Westens wird desaströs enden, sowohl für die Ukraine als auch für die Unterstützer der völlig verwahrlosten Korruptokratie in Kiew. Nicht nur wird sich für die Europäer nichts verbessert haben – ganz im Gegenteil – , es wird auch noch Unsummen gekostet haben, und zwar für nichts und wieder nichts. Ebenfalls für nichts und wieder nichts ist das Land zerstört worden, Hunderttausende haben ihr Leben verloren. Und europäische Regierungen, die mitnichten die Interessen ihrer jeweiligen Nationen vertreten haben, sondern feige vor den Amerikanern kuschten, haben sich entpuppt als das, was sie in Wahrheit sind: Keine Regierungen für den demokratischen Souverän, sondern dessen Verräter und Ausverkäufer.

Aus den USA und den NATO-Ländern wurde Steuergeld in gigantischem Ausmaß in die Ukraine verschoben. Die USA haben inzwischen 115 Milliarden US-Dollar Steuergeld für den sinnlosen Krieg in der Ukraine verplempert. Das ist fast doppelt so viel wie das russische Verteidigungsbudget für ein Jahr (65 Mrd.). Und trotz dieser gigantischen Summe kann die ganze Welt sehen, daß es nichts genützt haben wird. Währenddessen träumen die Wertewestler kollektiv ihren Traum weiter, sie hätten Regierungen. Sie haben keine.

Was sie stattdessen haben, zeigt sich eben auch darin, daß die Herrschaften Nelson und Rosenberg vom US-Finanzministerium noch immer und trotz der erwiesenen Ineffizienz der Sanktionen gegen Russland ungehindert ihrem Auftrag in der EU nachgehen können, ohne daß sie jemand davon abhält. Effizient waren die “Sanktionen gegen Russland” nämlich gegen die EU, besonders gegen Deutschland. So war das wohl auch von allem Anfang an gedacht. Noch eine Woche bis zur Abschaltung der letzten drei AKW in Deutschland. Merkt hier allmählich mal jemand etwas?

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