Abt. Reisebüro: Flau Bellbock leist nach China

Wenn sich nichts geändert hat an den Ankündigungen von Ende März, wird die feministische Außenminister:in, Frau Annalena Baerbock, noch diese Woche nach China fliegen, um Haltung zu zeigen, ein Signal zu senden oder ein Zeichen zu setzen. Geändert haben könnte sich insofern etwas, als daß inzwischen der Reisebericht von Frau von der Leyen vorliegt. Entweder Baerbock fliegt nicht, oder sie hat sich von Köpfen, welche sie für klug hält, eine Strategie ausarbeiten lassen, vermittels welcher sie einer vonderleyenschen Demütigung durch die Chinesen zu entkommen gedenkt.  Aber ist das alles überhaupt noch von Bedeutung?

von Max Erdinger

Die Sache mit der Neuen Weltordnung machen Russland, China, die BRICS-Staaten und deren Sympathisanten unter sich aus, während sich der mutmaßlich falsche, mindestens aber umstrittene US-Präsident weiterhin in der Rolle des verwirrten Verbal-Rambos gefällt, als ob er damit noch jemanden beeindrucken könnte. Alle Welt weiß, daß es dem US-Dollar als einer Welt-Leitwährung an den Kragen geht – und was das hinsichtlich der Frage bedeutet, ob die US-Administration ihre großmäuligen Ankündigungen noch wird finanzieren können.

Der weitaus größere Teil der Menschheit hat die Nase gestrichen voll von der zynischen Flegelhaftigkeit amerikanischer Regierungen. Obwohl der jahrzehntealte US-saudische Öldeal seinem Grundsatz nach geplatzt ist, was so viel heißt, daß es den militärischen Schutz Saudiarabiens durch die Amerikaner nicht mehr gibt im Gegenzug für den saudischen Ölhandel in US-Dollar, weigert sich der US-Kongreß mehrheitlich, die geopolitische Realität anzuerkennen. Anstatt den Benzinkanister zur Seite zu stellen, gießt der immer noch mehr seines Inhalts ins ohnehin schon lodernde Feuer. Die EU – und damit auch Deutschland – sitzt zwischen allen Stühlen.

Einerseits sind die Europäer nicht zuletzt über die NATO US-Vasallen, andererseits besteht eine enorme wirtschaftliche Abhängigkeit von China, dem neuen Lieblingsfeind ihres Kolonialherren aus Übersee. Wer dieser Tage nach China reist, bräuchte wahrscheinlich mehr Fingerspitzengefühl, als sich ein Normalsterblicher überhaupt vorstellen kann. Ursula von der Leyen hat es vergangene Woche auf jeden Fall gewaltig verbockt. Daß es die deutsche Außenministerin im Rahmen des Wettbewerbs um den größten feministisch geschossenen Bock verbaerbocken wird, kann man wohl heute schon unterstellen. Frau Baerbock hat es nicht so mit der Diplomatie, mit dem erhobenen Zeigefinger dafür umso mehr. Das goutiert in China niemand.

Frappierend ist allerdings die Hartnäckigkeit, mit welcher die politische Klasse in Deutschland ignoriert, daß es mit der internationalen Bedeutsamkeit so rapide bergab geht wie mit der heimischen Wirtschaft. Wer nach den Erfahrungen, die er – in dem Fall: sie – beim G-20-Außenministertreffen in Indien Anfang März machen musste, noch immer dem Wahn frönt, es handele sich bei seiner deutschen Person international um eine, die mit ihren missionarischen Belehrungen und Forderungen noch immer willkommen sei, ist völlig schief gewickelt. Die meisten Regierungen der Welt haben die Nase gestrichen voll von den Belehrungen und den Drohungen eines zum Erbrechen bigotten „Wertewestens“ samt dessen Doppelstandards. Lediglich die deutsche Penunze wird nach wie vor gern genommen.

Da sich also heute schon prognostizieren läßt, daß sich der deutsche Widerstand gegen die ignoranten Impertinenzler an den Schalthebeln einer selbst fabrizierten Zwickmühle kommende Woche wieder den Bauch halten wird vor Lachen angesichts der hilflosen Medienversuche, ihm Annalenas Diplomatieverbaerbockung in China als moralischen Sieg bei vernachlässigenswerten materiellen Verlusten anzudienen, läßt sich ihr Staatsbesuch heute schon persiflieren. Vielleicht rät ihr ein wirklich kluger Mensch noch von der Reise ab. Wenn nicht, dann passiert’s eben wieder: Das außenpolitische Malheur.

Wie’s wohl laufen wird

  • „Glüß Gott, ihl lieben Chinesen und Chines*innen …“
  • „Ich glaube, die will sich bei uns einschleimen … „
  • „Sacht ma: Habt Ihl schoma was vonne lote Linie gehölt?“
  • „Was will sie? – Keine Ahnung. Sprechen lernen, vielleicht. – Sach ma ‚rrrrealistische Rrreportage‘, Miss Tschörrrrmänie.“
  • „Ha-ha-ha, da fall ich nicht dlauf lein. Chinesen können gal kein ‚L‘ splechen! Das weiß ich ganz genau!“
  • „Oh doch! Rrrhabarrrberrr-rrrhabarrrberrr-rhabarrrberrr. Und Führrrerrrr, auch.“
  • „Von euch patliachalischen Männels lasse ich mich nicht täuschen! Ich bin Feministin!“
  • „Was ist sie? – Femsibimsi-Dingbums, irgend so etwas.“
  • „Und als Feministin sage ich euch: Hölt auf mit die Lussen zu kuscheln, weil …“
  • „Rrrussen!“
  • „Lllussen!“
  • „Naa-hein! Rrrussen!“
  • „Lllussen-lllussen-lllussen! Schluß mit Lllussen fül euch! Weil wil sonst unsele Abhängigkeit von eule Plodukte leduzielen welden, wenn ihl nicht mit eulem Lllussen-Gekuschel aufhölt!“
  • „Hörrrt, hörrrt, Genossen Kommunisten! Sie will ihrrre Abhängigkeit von uns rrreduzieren …. ha-ha-ha-ha. Lustiges Frrräulein , dieses tschörrrmän Femsibimsi-Dingsbums.“
  • „Jaa-ha! Und unsele Entwicklungshilfe fül euch welden wil ebenfalls stleichen!
  • „Peanuts, Miss Tschörrrmänie! Könnt ihrrr strrreichen! Uns doch egal! Wegen 470 Mio. Eurrro im Jahrrr läßt sich bei uns keinerrr missionarrrisch belehrrrren von euch bigotten Femsibimsis im Rrrektum derrr Amerrrikanerrr!“
  • „Doo-hoch! Weil wil sonst mit unsele Bundeswehl zu euch nach Peking kommen. Wil haben Tielpanzahs wo mit ihle Lohle in die Luft schießen können und ihl habt bloß nolmale Panazahs! Und wil sind in del NATO – und ihl nicht, ätschi-bätschi …“
  • „Rrruf mal beim Hausmeister an, Genosse Kommunist. Seine Frrrau soll die Miss Femsibimsi-Dingbums aus Tschörrrmänie zum Flughafen zurrrückfahrrren. Ist ja nicht zum aushalten, das imperrrtinente Weib mit seinen rrrassistischen Vorrrurrrteilen.“

Ungefähr so wird’s wohl kommen. Nächste Woche wissen wir mehr. Ich rate dazu, sich einstweilen Popcorn zu besorgen. Daß ausgerechnet Baerbock die vonderleyensche Scharte wird auswetzen können, halte ich für ausgeschlossen. Besser wäre, sie bliebe zuhause. Schließlich bezahlen wir sie ja nicht dafür, es sich auch noch mit China zu verscherzen. Russland reicht schon.