Katrin Göring-Eckart (Foto:Imago/Wölk)

Katrin Göring-Eckardt erzählt blühenden Blödsinn – und keiner widerspricht

Selbst in einem politischen System, das massenhaft inkompetente Totalversager in höchste Ämter spült, bildet die grüne Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt noch einmal einen besonders auffälligen Tiefpunkt an Unkenntnis und Unvermögen. Obwohl man sich eigentlich daran gewöhnt hat, weil sie die deutsche Politik seit einer gefühlten Ewigkeit heimsucht, macht einen der schiere Unsinn den sie in den letzten Tagen zum Thema Atomkraft abgesondert hat, doch fassungslos. Bei “Anne Will” sagte sie am Sonntag, der Atomausstieg sei gut für den Klimaschutz, weil die Atomkraft „in den Netzen natürlich immer wieder zu Verstopfungen führe“.

Was die ehemalige Küchenhilfe hier vom Stapel lässt, ist blanker Unsinn. Selbst die  ihrem Parteifreund Robert Habeck unterstehende Bundesnetzagentur erklärte: „Es ist ein Mythos, dass konventionell erzeugter Strom die Netze verstopft.“ Abgesehen davon, dass das Stromnetz überhaupt nicht verstopft werden kann, wird Strom aus Wind- und Sonnenenergie ohnehin bereits vorrangig eingespeist. Allerdings sind die Grünen geradezu besessen von Verstopfung: Der schleswig-holsteinische Umweltminister Jan Philipp Albrecht gab ebenfalls zum Besten, Atomstrom verstopfe „unsere Netze“. Und 2018 behauptete Annalena Baerbock dasselbe über Kohlestrom.

Nicht die geringste Ahnung

Bei einem ihrer zahllosen Auftritte bei “Anne Will” hatte Göring-Eckardt bereits letzten Sommer in die Welt gesetzt, bei wirklichen Notsituationen, etwa wenn Krankenhäuser wegen mangelhafter Stromversorgung nicht mehr arbeiten könnten, müsse die Politik über einen begrenzen Weiterbetrieb der Atommeiler reden. Damit zeigte sie bereits, dass sie nicht die geringste Ahnung von der Thematik hat – da ihr sonst bekannt gewesen sein müsste, dass man Kernkraftwerke nicht einfach per Knopfdruck ein- und ausschalten kann.

Jetzt am Sonntag behauptete sie nun , die französischen Atomkraftwerke hätten „im Wesentlichen“ stillgestanden und zwar deshalb „weil die Klimakrise dazu geführt hat, dass überhaupt kein Kühlwasser mehr da war“. Auch das ist blanker Stuss: Tatsächlich waren die französischen Kraftwerke letztes Jahr vorübergehend abgeschaltet worden, weil sich die überfällige Wartung wegen Corona, Streiks des Personals und der notwendigen Behebung von Korrosionsproblemen verzögerte. Erst durch diese Verkettung von Umständen kamen die zeitweiligen Engpässe zustande – nicht wegen der von Göring-Eckardt herbeifabulierten Klimakrise.

Von Verstopfung bis Niedrigwasser

Zudem ist es völlig normal, dass es hin und wieder Niedrigwasser gibt und eine bestimmte Anzahl von Kraftwerken abgeschaltet werden muss. Hätte sich dies nicht mit der Wartungsverzögerung überschnitten, hätte es überhaupt keine Versorgungsengpässe gegeben. Dass man die Meiler vorsorglich vom Netz nimmt, wenn keine Wartung durchgeführt werden kann, ist kein Beweis für deren Risikobehaftung, sondern umgekehrt für die Verlässlichkeit der Technik und der Sicherheitsprotokolle. Auch deshalb will Frankreich bis 2050 weitere 14 Atomkraftwerke bauen.

Übrigens: Während der haarsträubenden Ergüsse Göring-Eckardts saß der beim ZDF mittlerweile für fast alles zuständige Physikprofessor Harald Lesch  wortlos daneben, obwohl er angesichts dieses hanebüchenen Geschwätzes eigentlich die Hände über dem Kopf hätte zusammenschlagen müssen. Aber dieses Stillschweigen ist wohl der Preis für eine Stellung als wissenschaftlicher Hofnarr des Mainstreams. Diese hat sich Lesch, der den wahnwitzigen Atomausstieg ebenso vehement unterstützt, wie zuvor die Corona-Beschränkungen und Impfungen und auch sonst nahezu alles mitträgt, was offiziell vorgegeben wird, wahrhaft redlich verdient.

Wenn der Wind weht…

Noch eine weitere Selbstoffenbarung der Studienabbrecherin und Hobby-Atomexpertin Göring-Eckardt sorgte unter Experten für Fassungslosigkeit: Sie behauptete, der Umstand, dass die Windräder manchmal still stünden, obwohl doch der Wind „wie wild“ wehe, hänge ebenfalls mit der “Verstopfung” der Netze mit Atomstrom zusammen. In Wahrheit handelt es sich dabei – wenn keine Wartungsrückstände oder Defekte ursächlich sind –  zumeist um eine Vermeidung von Überproduktionen – denn die grüne Energiepolitik, die von Angela Merkel ausgeführt wurde, hat dazu geführt, dass Deutschland seit Jahren immer wieder Strom ins Ausland verschenken muss, während deutsche Stromkunden stetig neue Höchstpreise bezahlen müssen.

Wenn aber mehr Strom erzeugt, als verbraucht wird oder die Netze überlastet sind, wird regelmäßig Strom ans europäische Ausland abgegeben. 2021 erhielten die Energieversorger die Rekordsumme von rund 807 Millionen Euro (!) für Strom, der nicht ins Netz eingespeist werden konnte. 2020 waren es 761 Millionen Euro, 2018 lag die Summe bei 635 Millionen Euro.

Unwissen oder mangelnder Durchblick

Göring-Eckart weiß offenbar von alledem natürlich nichts – oder sie versteht die Zusammenhänge nicht. Für letzteres spricht auch ihre groteske Fehleinschätzung von vergangener Woche, als sie prophezeite, Strom werde nach dem Atomausstieg “billiger”: Nur wenige Tage später kündigte der Stromgigant E.on eine Preiserhöhung von nicht weniger als 45 Prozent ab dem 1. Juni an.

Die vorstehenden Fälle geben dabei nur die Halb- und Unwahrheiten wieder , den “KGE” innerhalb einer Woche verzapfte. Der Dauerzustand vollkommener Ahnungslosigkeit hält bei ihr indes schon viel länger an: So sagte sie 2017 in einer Rede: „Wir wollen, dass in diesen vier Jahren jede Biene und jeder Schmetterling und jeder Vogel in diesem Land weiß: Wir werden uns weiter für sie einsetzen!“ Mit diesem Bild auf Kita-Niveau ist ihr geistiger Horizont hinlänglich zusammengefasst. Göring-Eckardt hat, außer der erwähnten kurzen Tätigkeit als Küchenhilfe, keinerlei Arbeitserfahrung und nichts weiter als ein abgebrochenes Theologiestudium vorzuweisen.

Verkörperung des politischen Systemfehlers

Ihr ganzes berufliches Leben hat sie in dem vom deutschen Steuerzahler zwangsweise und üppig besoldeten Apparaten der Evangelischen Kirche und der Politik verbracht. Obwohl sie offenkundig nicht die allergeringsten fachlichen Kenntnisse in irgendeinem Bereich hat, gibt es kein Thema, zu dem sie in den langen Jahren ihrer medialen Omnipräsenz nicht ihre völlig unfundierten Einlassungen abgelassen hätte. Noch stärker als etwa Habeck oder Baerbock ist sie die womöglich extremste Verkörperung dessen, was am deutschen Parteienstaat heutzutage alles nicht stimmt.

Den Preis dafür, dass eine solche Universaldilettantin sich jahrzehntelang von einem überflüssigen Posten zum nächsten hangeln und dabei auch noch ihre idiotisch-fanatische Ideologie umsetzen kann, zahlen die Bürger dieses Landes mit dem Verlust ihres Wohlstandes und ihrer Identität. (DM)

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