Ätschibätsch: Wer sich auf Habeck & Co. verlässt, ist verlassen (Foto:Wikicommons)

EU diskutiert Verbot klimaschädlicher F-Gase für Wärmepumpen

Mit dem Verbot neuer Öl- und Gasheizungen ab dem Jahr 2024 sollen die Eigentümer von Immobilien nach dem Wunsch von Wirtschaftsminister Robert Habeck auf Wärmepumpen umgestiegen. Das neue Gebäudeenergiegesetz wird den Boom bei Wärmepumpen weiter anheizen, denn den meisten bleibt bei der Modernisierung ihrer alten Heizanlage gar keine andere Wahl mehr. Doch ganz so umweltfreundlich, wie die Politik diese Technik darstellt, ist sie dann doch nicht, denn viele der derzeit eingesetzten Wärmepumpen nutzen fluorierte Treibhausgase (F-Gase), die sogar noch weitaus klimaschädlicher als CO₂ sind (Merkur: 29.04.23).

Drohendes Verbot für klimaschädliche F-Gase in Wärmepumpen

Die EU diskutiert derzeit über ein Verbot dieser Gase, da sie negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Allerdings hätte ein solches Verbot auch Auswirkungen auf den angestrebten Klimaschutz. Das EU-Parlament befindet sich derzeit in Verhandlungen mit den Mitgliedsländern über die zukünftigen Regelungen.

Wie Corinna Kodim, Energie-Expertin vom Verband Haus & Grund erklärt, arbeiten die meisten Wärmepumpen derzeit mit diesen klimaschädlichen F-Gasen. Wenn ein Verbot dieser Gase in Kraft tritt, wäre dies nicht mehr möglich. Es gibt zwar Wärmepumpen-Modelle, die mit dem Kältemittel Propan arbeiten, aber diese haben den Nachteil, dass Propan brennbar ist und der Einbau in Innenräumen dadurch schwieriger wird. Ein Verbot der F-Gase hätte die Auswirkung, dass die Wärmepumpen aufgrund der Feuergefahr ausschließlich im Freien stehen dürfen. Dies kann in Städten aufgrund des begrenzten Platzes ein Problem darstellen.

Mögliche EU-Regulierung bedroht Heizungswende und Wärmepumpen-Industrie

Branchenexperten kritisieren die potenzielle EU-Regulierung. Der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung (BTGA), der Fachverband Gebäude-Klima (FGK) und der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte (RLT) haben bereits im Sommer 2022 zu den Plänen der EU-Kommission Stellung bezogen (Blackout-News: 19.07.22). Laut ihrer Erklärung gefährdet ein Verbot der entsprechenden Gase die schnelle und umfassende Einführung von Wärmepumpen in den nächsten Jahren.

Robert Habecks Pläne für die Heizungswende könnten durch die mögliche EU-Regulierung stark beeinträchtigt werden. Der Entwurf des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) konkretisiert die Anforderungen an den Betrieb von Wärmepumpen und schafft Vorgaben für die Kältemittelwahl. Diese sind strenger als die des zukünftigen Unionsrechts. Haushaltswärmepumpen dürfen dem Paragraphen 71p zufolge nur noch natürliche Kältemittel wie Propan oder CO₂ verwenden, die klima- und umweltfreundlich sind. Es soll jedoch auch Ausnahmen geben, wenn Sicherheitsanforderungen die Verwendung von brennbaren Kältemitteln wie Propan nicht erlauben. Allerdings fehlt in dem Gesetzentwurf jeder Hinweis darauf, in welchen Fällen diese Ausnahmen gelten würden und welche Alternativen dann noch zulässig wären.