Gebärdensprache oder was? (Foto: PeopleImages.com - Yuri A/Shutterstock)

“Gendersprache ist toxisch und strukturell rassistisch“

Warum das Benutzen der Gendersprache eine besonders widerwärtige und diskriminierende Form von strukturellem Rassismus darstellt

Von Peter Keuner

Die meisten Medienschaffenden der bunten Replik bemühen sich, treu und brav, das von ihnen für völlig blöde gehaltene Volk, diese in ihren erlauchten Augen Ansammlung von flächendeckendem Bildungsprekariat, das danach dürstet, die Worte der Weisheit und intellektueller Brillanz eben dieser Medienschaffenden dankbar aufzunehmen, seit geraumer Zeit auch von dem strukturell rassistischem Unfug,  der sogenannten Gendersprache,  zu überzeugen und in dessen Sprachgebrauch durch repetitio ad infinitum einzuprügeln. Dazu wurde die lange vorherrschende Praxis, die grammatisch männliche Form zu nehmen und damit alle Personen – welchen Geschlechts auch immer – anzureden, als erstes abgeschafft. Eine Zeit sprach man dann zwar sorgfältig von z. B. Studentinnen und Studenten, setzte das aber eben nicht konsequent und geschlechtergerecht um. Sonst wäre ja eine Mammutsatzfolge wie diese das tägliche Brot in der deutschen Sprache geworden:

“Bei der letzten Klimakleberinnen- und Klimakleber Demonstration mussten die Demonstrantinnen und Demonstranten vor den milionkels Bullen und militanten Kühen fliehen. Sie liefen also als die heutigen Vertreterinnen und Vertreter des Volkes der Dichterinnen und Dichter und Denkerinnen und Denker über den Bürgerinnen- und Bürgersteig und flohen in eine Kellerbar. Dort trafen sie auf eine Gruppe Säuferinnen und Säufer, die dort ihren Jägerin- und Jäger- -meisterin- und -meister tranken. Auch waren eine Menge Faschistinnen und Faschisten dort versammelt, ganz zu schweigen von der Gruppe der Metallerinnen und Metaller.“

Viel Lärm um nichts! Wenig Aussage und viel – sehr viel! – heiße Luft

Das ist den Umerziehungsfetischistinnen und Umerziehungsfetischisten nicht entgangen. Also versuchten sie, sich der sprachlichen “Geschlechtergerechtigkeit“ auf anderem Wege zu nähern. An den staatlich getragenen Hochschulen sprossen in den letzten zwei Jahrzehnten – gepimpert mit dem Steuergeld aus dem allgemeinen Steueraufkommen – Lehrstühle für “Geschlechtergerechtigkeit“, also selbsternannten  “Gender Studies“, wie schwarzer Schimmelpilz in einer feuchten Wohnung an den Unis hervor. Und alle diese wunderbaren Menschen, die diese wunderbaren Fächer “studieren“, drängen irgendwann auf den Arbeitsmarkt. Früher konnte man ja noch ordentlich vom Taxifahren oder der Prostitution leben – aber heute? Da ist es dann besser, wenn man sich sein eigenes Einsatzfeld selbst schafft und Probleme löst, die ohne diese Personengruppe gar nicht existieren würden. Man könnte es – und das ist eigentlich ein unpassender Vergleich, denn diese religiöse Bewegung hat tatsächlich einige interessante Gesichtspunkte; ich benutze den Ausdruck hier nur, weil er wunderbar despektierlich das ausdrückt, was ich ausdrücken möchte – mit vollem Recht auch “Voodoo-Wissenschaft“ und “Voodoo-Geschlechtergerechtigkeitsproblemlösungen“ nennen.

Und weil viele potentielle Taxifahrer und Prostituierte (jeweils allerlei Geschlechts) in diesen “Voodoo-Studiengängen“ herumwuseln, entsteht auch eine Menge Komplett-Unfug! Das könnte man ja alles noch ertragen, denn man muss diesen Scheiß ja nicht mitmachen – aber die jüngste Entwicklung in dem Narrativ der Medienschaffenden ist nun einmal – und DAS in eigener Logik! – zutiefst strukturell rassistisch und geradezu toxisch: Denn neuerdings wird eine Partizipialkonstruktion von den selbsternannten Schöpfergöttinnen und Schöpfergöttern der Sprache gefordert. So werden aus “Wählern“ dann “Wählende“. Dabei vergessen die Geistesgranaten, die sinnvoller ein Taxi führen oder sich der Prostitution hingäben, dass die Partizipialkonstruktion nur Dinge betrifft, die GERADE stattfinden. “Autofahrende“ sind also nur diejenigen, die GERADE IN DIESEM AUGENBLICK Auto fahren. Zu Hause Sitzende, die aber ein Auto besitzen, sind weiterhin Autofahrer, aber keine Autofahrenden. Noch komplizierter wird es bei dem, was diese Neo-Wokisten neuerdings von sich gegeben haben: Aus “Müttern“ wurden “Gebärende“. Und da kommen wir zu des Pudels Kern: Jetzt bleiben diese Partizipialkonstruktionen ja nicht in der Gegenwart stehen. Die deutsche Grammatik ist halt die nächste Hürde (– und beileibe nicht die letzte 😉 Muhahaha!), die man nehmen muss, wenn man diese Sprache beschädigen will.

Wie sieht eigentlich das Perfekt von Gebärende aus? Richtig! Geboren Habende – Und das Futur 1? Gebären Werdende – Aber jetzt wird es lustig: Denn wenn es ein Futur 1 gibt, dann gibt es logischerweise auch ein Futur 2: Geboren Hattende. usw.

Und jetzt kommt der Rassismus ins Spiel: Die deutsche Grammatik ist erheblich schwerer zu verändern als durch ledigliches Einfügen von Neologismen oder Lehnworten aus amerikanischen Universitäten im hippen Milieu der Grüntees und Lastenfahrräder. In der eigenen Logik der Neo-Wokisten (bekanntlich marschierten die Alt-Wokisten unter dem Erweckungsruf “Deutschland! Erwache!“ 1933 durch das Brandenburger Tor) macht man durch die Ersetzung z.B. des Nomens “Mutter“ durch eine zeitlich flektierbare Partizipialkonstruktion “Gebärende“ die deutsche Sprache ganz besonders für Geflüchtete extrem schwieriger als sie schon ist. Wann heisst es jetzt “Geboren Habende“, wann “Gebärende“ wann “Geboren Hattende“  usw…Und da wir ja wissen, dass in den Augen der Neo-Wokies die Mathematik eine “rassistische Wissenschaft“ sei, weil POC an amerikanischen Universitäten dort unter dem Durchschnitt landen, so ist es halt auch rassistisch, die Gendersprache einzuführen. Und wer dies organisiert erledigt, also z.B. Verlage, Sender und Universitäten, der macht sich sogar des strukturellen Rassismus schuldig.

Ich distanziere mich von diesem ekelhaften und leider immer noch offen zu Tage tretenden Rassismus in dieser Gesellschaft….

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