Foto: Sahra Wagenknecht (über dts Nachrichtenagentur)

Wagenknecht vs. Selensky, Makejew vs. Wagenknecht

Die Dame mit dem Hufeisen unter den zarten Füßen und die ukrainische Führung werden in diesem Leben wohl keine Freunde mehr:

Die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht hält den ukrainischen Staatspräsidenten Wolodymyr Selenskyj für keinen würdigen Träger des Aachener Karlspreises für die Einheit Europas. Wagenknecht sagte den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Freitagausgaben), Europa sei nach dem Zweiten Weltkrieg als Projekt des Friedens gegründet worden. “Wer den Karlspreis erhält, sollte alles dafür tun, den Krieg in der Ukraine durch Verhandlungen und einen Kompromissfrieden zu beenden.”

Wagenknecht ergänzte, es wäre ihrer Ansicht nach gut, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) “Selenskyj überzeugen könnte, einen solchen Weg von seiner Seite zu ermöglichen”. Selenskyj und das ukrainische Volk erhalten in diesem Jahr den Internationalen Karlspreis zu Aachen. Zur Begründung heißt es, dass die Ukrainer unter der Führung ihres Präsidenten nicht nur die Souveränität des Landes und das Leben seiner Bürger verteidigten, sondern auch Europa und die europäischen Werte.

Der Preis wird am 14. Mai in Aachen verliehen. Ob Selenskyj ihn persönlich entgegennehmen wird, ist unklar. Der Preis ist eh nicht mehr heiß, sondern unterliegt der politischen Willkür. Aber die Ukraine lässt sich derartige Kritik natürlich nicht gefallen:

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksij Makejew, hat die Forderung der Linkenpolitikerin Sahra Wagenknecht und von AfD-Politikern nach einem Waffenstillstand und Verhandlungen mit Russland abgelehnt. “Ich frage mich, was diese Menschen erreichen wollen. Ich habe noch keinen einzigen Vorschlag gesehen, wie sie sich Verhandlungen vorstellen. Ich habe auch nicht mitbekommen, dass diese Menschen vor der russischen Botschaft gegen Putins Krieg demonstriert hätten”, sagte Makejew dem “Spiegel”. Menschen, die solche Forderungen erheben würden, frage er immer, was sie tun würden, wenn in ihrem Haus ein Teil der Zimmer besetzt würde, dort fast täglich Vergewaltigungen stattfinden und Kinder verschwinden würden. Für die Ukrainer sei das “kein Krieg im Fernsehen”, jeder sei betroffen, auf die eine oder andere Art und Weise.

“Viele Deutsche, zum Glück die Mehrheit, spüren unsere Not, darüber bin ich froh”, erklärte Makejew, der seit Oktober Botschafter der Ukraine in Deutschland ist und auf dem Posten Andrij Melnyk nachfolgte. Makejew zeigte sich dankbar dafür, dass in Umfragen weiterhin eine Mehrheit der Deutschen die Waffenlieferungen an sein Land unterstützten. Seit einem halben Jahr arbeite er daran, “dass diese wichtige Unterstützung erhalten bleibt”, erklärte er.

Er erneuerte die Forderung seines Landes nach weiteren Waffen, auch nach Kampfjets aus westlicher Bauart. Die Ukraine benötige “vor allem F-16-Flugzeuge”. Es gehe schließlich um den Schutz ziviler Objekte und die Unterstützung für die Gegenoffensive.

“Und Flugzeuge, auch westlicher Bauart, spielen dabei eine essenzielle Rolle”, sagte Makejew. Auf die Frage, ob sein Land auch Kampfjets der Bundeswehr wolle, sagte der Botschafter: “Meine diplomatische Arbeit besteht darin, auch bei den Kampfjets weiterhin Überzeugungsarbeit zu leisten. Aber wir haben noch nicht nach den deutschen Kampfjets gefragt.”

Wird noch kommen, versprochen. Denn der Krieg muss unter allen Umständen verlängert werden. (Mit Material von dts)

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