Foto: Von Serhii Bobyk/Shutterstock

Medikamentenmangel hält an – trotz kurzfristiger Entspannung

Dieses Drama ist selbst verursacht. Es sind die Folgen der Globalisierung, die vor allen Deutschland von anderen Ländern abhängig macht:

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) sieht zumindest kurzfristig jetzt mal eine Entspannung bei knappen Medikamenten. Er habe vom Großhandel die Rückmeldung, dass dieser in der Lage sei, die knappen Medikamente auf den Weltmärkten zu besorgen, sagte Laumann bei einer Veranstaltung der “Rheinischen Post” am Mittwochabend. “Ich glaube, dass wir die Engpässe damit ein bisschen in den Griff bekommen.”

Er warnte jedoch davor, dass der Antibiotikamangel weltweit vorherrsche. Man müsse wieder mehr Pharmaproduktion nach Europa holen, forderte der CDU-Politiker. Dem pflichtete der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, bei: “Früher war Deutschland mal die Apotheke Europas, jetzt hängen wir hinten dran.”

Er kritisierte, dass drei Werke in Indien für die weltweite Produktion von Diabetesmedikamenten zuständig seien. “Globalisierung, so schön sich das auch anhört, bedeutet auch: Wenn es klemmt, klemmt es überall.” Dass derzeit Antibiotikasäfte für Kinder nicht zu bekommen seien, bezeichnete Gassen als einen Offenbarungseid und forderte eine Rückverlagerung nach Europa.

Laumann warnte jedoch vor überzogenen Erwartungen. “Ehe wir in nennenswertem Umfang wieder hier produzieren können, sind wir alle fünf Jahre älter”, sagte der Minister.

Wer in diesen Tagen in einen Supermarkt geht und für teures Geld Radieschen und Salatgurken aus Afghanistan und Weintrauben aus Indien kaufen muss, weiß, was Globalisierung bedeutet: Nichts Gutes für den Geldbeutel, viel Schlechtes für die deutschen Bauern und Kunden. (Mit Material von dts)

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