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Ukraine: Aufbauen und wieder zerstören?

In der Ukraine herrscht ja Krieg, ist überall zu lesen. Millionen Menschen sind auf der Flucht, die meisten landen im deutschen Sozialsystem. Merkwürdig nur, dass mitten in Putins Angriffskrieg, der das Land ja angeblich in eine Wüste verwandelt, jetzt schon an Wiederaufbau gedacht wird:

Angesichts der Karlspreisverleihung an den ukrainischen Präsidenten und die ukrainische Bevölkerung hat sich der Präsident der Europäischen Investitionsbank (EIB), Werner Hoyer, für einen sofortigen Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur ausgesprochen. “Der Wiederaufbau muss jetzt starten, damit stärken wir die Widerstandskraft der Ukrainer”, sagte Hoyer der “Rheinischen Post” (Samstag). Das Wichtigste sei, schnell zu handeln.

“Je später die Reparatur der Infrastruktur beginnt, desto höher wird die Rechnung sein”, erklärte Hoyer. Auch die EIB werde bereits während des Krieges weitere Infrastrukturprojekte finanzieren. Die Ukraine funktioniere zu 70 Prozent.

“Produktion, Steuereinnahmen, Korruptionsbekämpfung – all das ist auf gutem Weg”, unterstrich der EIB-Präsident. Die Ukraine werde oft unterschätzt, und die Europäer müssten sich von der Vorstellung verabschieden, dass mit der Ukraine ein Entwicklungsland in die EU komme. “Ja, da müssen noch administrative Schwächen bearbeitet werden, aber die Ukraine ist ein starker Wirtschaftspartner”, so Hoyer.

Lohnen sich die Investitionen jetzt schon wirklich, wo Putin doch alles wieder zerstören könnte. Oder worum geht es in Wirklichkeit?

Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat eine Gemeinschaftsfirma mit dem ukrainischen Staatskonzern Ukroboronprom gegründet und wird damit zum zentralen Ausrüster der Ukraine vor Ort. “Die Verträge sind unterzeichnet”, sagte Vorstandschef Armin Papperger dem “Handelsblatt”. Die Zusammenarbeit umfasse die Wartung und Reparatur von gepanzerten Fahrzeugen in der Ukraine, parallel dazu werde der Bau von Panzern vorbereitet.

“Die Ukraine profitiert von einem umfassenden Technologietransfer sowie einer kurzfristigen Zulieferung von militärischer Ausrüstung aus Deutschland”, sagte Papperger der Zeitung. An der neuen Firma wird Rheinmetall mit 51 Prozent die Mehrheit halten und auch die unternehmerische Führung übernehmen. Der Chef von Ukroboronprom, Yuriy Husyev, erklärte: “Wir sind Rheinmetall für die Bereitschaft dankbar, uns im Kampf gegen Russland zu unterstützen.”

Die Zusammenarbeit bei Panzern ist nur der erste Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden Kooperation. In den kommenden Tagen sollen die Verträge für zwei weitere Gemeinschaftsfirmen unterzeichnet werden – für die Bereiche Munition und Luftverteidigung. Damit würde Rheinmetall zum wichtigsten Partner der ukrainischen Rüstungsindustrie und folglich zu einem Schlüssellieferanten für das Land werden, das sich seit Februar 2022 gegen einen Angriff Russlands wehren muss.

Na, das klingt doch schon verdammt nach Wiederaufbau (Ironie off). (Mit Material von dts)

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