Berlin – Kommt das etwa überraschend? An Berliner Schulen sind im vergangenen Jahr mehr Gewaltvorfälle registriert worden. Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, geht aus einer Statistik der Polizei hervor, dass die Zahl der Rohheitsdelikte an Schulen im Jahr 2022 verglichen mit 2019 um mehr als 25 Prozent zunahm. Während 2019, dem letzten Jahr vor den Lockdown-Einschränkungen im Schulbetrieb, 1.755 solcher Vorfälle an Schulen polizeilich dokumentiert wurden, waren es im vergangenen Jahr 2.344.
Wie in den Vorjahren handelt es sich bei der überwiegenden Mehrheit um Fälle von Körperverletzung (1.820) und Nötigung, Bedrohung oder Freiheitsberaubung (460). Während sich die Fallzahlen in sechs der zwölf Berliner Bezirke nicht nennenswert verändert haben, sind in den übrigen Bezirken teilweise deutliche Entwicklungen zu erkennen. Zugenommen hat die dokumentierte Gewalt an Schulen vor allem in Charlottenburg-Wilmersdorf (plus 223 Prozent) und Friedrichshain-Kreuzberg (plus 355 Prozent).
Auch im Vergleich der absoluten Zahlen schneiden die beiden Bezirke besorgniserregend ab. In Friedrichshain-Kreuzberg ereigneten sich die meisten Gewaltvorfälle (351), obwohl der Bezirk landesweit die geringste Zahl an Schülern (25.000) hat. Auch Charlottenburg-Wilmersdorf verfügt mit knapp 28.000 über vergleichsweise wenige Schüler, doch dort wurden die drittmeisten Gewaltvorfälle (304) registriert.
In Neukölln hingegen sind die Fälle um 35 Prozent zurückgegangen, in Mitte sogar um 60 Prozent. Deutlich gestiegen sind die Zahlen dagegen in Spandau (plus 80 Prozent) und Lichtenberg (plus 150 Prozent). Der Anstieg der Gewalt steht dabei im Kontrast zu den vergangenen zehn Jahren.
Zwischen 2013 und 2019 bewegten sich die Zahlen auf Landes- und Bezirksebene auf relativ konstanten Niveau.
Dazu müsste man auch die Zahlen der „Völkerwanderungen“ innerhalb Berlins haben. Und wie hoch der Migrantenanteil an den betroffenen Schulen ist, wäre auch noch interessant. Aber bestimmte Zusammenhänge sind ja nur Zufall. (Mit Material von dts)