Wo ist der Verfassungsschutz, wenn man ihn mal braucht? Ziel der Letzten Generation – Revolution und Umsturz

Wo sind Verfassungsschutz und Staatsanwälte, wenn man sie wirklich mal braucht: Die „Letzte Generation“ ist straff durchorganisiert, verfügt über extrem viel Geld und plant offenbar nicht weniger als – den Umsturz. Und das nicht nur in Deutschland, sondern gleich für das gesamte westliche System. 

In Bayern kommen Ermittler und Staatsanwaltschaft bei ihrem Vorhaben die Letzte Generation als kriminelle Vereinigung einzustufen nicht voran. Die Ende Mai in sieben Bundesländern durchgeführten Razzien um mehr über System, Strukturen und Drahtzieher der „Klimaretter“ zu erfahren brachten nicht die erwünschten Aufklärung. Die Ermittler tappen weiter „im Dunkeln“, berichtet die Welt und hilft ihnen mit einer eigenen Recherche auf die Sprünge. Demnach sammeln Strategen der Organisation nicht nur akribisch persönliche Daten ihrer Anhänger, führen Buch über „Aktionen und Erfolge“, sie vernetzen sich auch ins Ausland mit dem Ziel den Umsturz herbeizuführen und verfügen über jede Menge Geld.

Nach eigenen Angaben sammelte die „Letzte Generation“ allein im vergangenen Jahr über 900.000 Euro Spenden. Obendrauf  komme finanzielle Unterstützung von der US-Stiftung Climate Emergency Fund in „unbekannter Höhe“. In ihr hat sich das amerikanische Gutmenschentum versammelt: Philanthropen, Filmemacher und wohlhabende Aktivisten überwiesen 2021 laut aktuellen Steuerdokumenten rund eine halbe Million Dollar an Empfänger in Europa. 2022 seien es nach eigenen Angeben weltweit schon mehr als fünf Millionen gewesen, berichtet die Welt.

Intern ist die „Letzte Generation“ straff durchorganisiert: Der in Deutschland agierende „Führungszirkel“ der selbsternannten Weltretter bestehe demnach aus sechs Personen und bietet sein „Erfolgsmodell“ wie eine Art Protest-Franchise auch in anderen Ländern an und ist inzwischen  mit den Mitstreitern im Ausland gut vernetzt. Das Ziel liegt laut Welt klar auf dem Tisch: „Der Umsturz“. In internen Strategiegruppen der Klimaaktivisten sei von einer „Revolution“ die Rede. „Wir erwarten, dass revolutionäre Veränderung (…) durch den erfolgreichen Widerstand gegen eine nationale Regierung beginnen und sich dann ausbreiten wird“, heißt es in einem Grundsatzpapier. „Die Revolution“ werde „eher dadurch verbreitet, dass wir uns mit anderen international vernetzen, heißt es weiter. Das Netzwerk, das die „Letzte Generation“ mit aufgebaut hat, trage den Namen A22.

Hinter der Abkürzung stecken elf im April 2022 in verschiedenen Ländern gegründete Klimagruppen, die nach dem gleichen Schema agieren. Bei A22 handele sich um eine streng abgestimmte internationale Organisation. Ihr wichtigster Vordenker sei der Aktivist Roger Hallam, ehemaliger Mitgründer der britischen Gruppe „Extinction Rebellion“, der in Deutschland besonders durch seine Verharmlosung des Holocausts auffällig geworden sei.

Offen erzählte Hallam zuletzt in einem Podcast: „Man könnte sagen, ich bin die Quelle.“ Er habe eine Strategie entwickelt, die als „Vorlage“ fungiere: „Dann haben wir diese praktisch überall in die westliche Welt verkauft, sind zu Gruppen gegangen und haben gesagt: Ihr solltet das versuchen. Weil es funktioniert“, teilt Hallam mit. Genutzt wird die „Vorlage“ auch von der „Letzten Generation“ Hallam`s  Bedingungen formuliert: Wer Teil des A22-Netzwerkes sein will, benötige eine klare Kommandostruktur. Sechs bis acht Personen müssten als Führungskreis für die Gruppe verantwortlich sein, die die Kontrolle haben: „Es gibt keine Unschärfe, es gibt keinen strukturalistischen Unsinn“, so Hallam.

Die Deutschland terrorisierende „Letzte Generation“ habe ein Kernteam aus drei Entscheidern. Laut einem aktuellen öffentlich zugänglichen Organigramm handelt es sich dabei um die Mitgründer Henning Jeschke, Lea Bonasera und Melanie Guttmann. Dem erweiterten Führungszirkel würden drei weitere Aktivisten angehören.

Bei den „Klimarettern“ weiß man, wie wichtig Kohle ist: Sogenannte Aktivisten erhalten Gehälter, damit die Vereinigung „erfolgreich arbeiten“ kann. Andernfalls würden nur „alte Leute, die es sich leisten können“, ihre Arbeitszeit in ein solches Projekt investieren. Dafür biete das A22-Netzwerk eine Anschubfinanzierung. Später stünden die Gruppen auf eigenen Beinen.

Damit sie Spenden besser verwalten können, haben Mitglieder eine gemeinnützige GmbH gegründet. Um Gehälter zahlen zu können, arbeitet die „Letzte Generation“ wiederum mit dem Berliner Verein „Wandelbündnis“ zusammen, wie Recherchen der Welt Anfang dieses Jahres zeigten.

Und läufts mal nicht so gut für einen ihrer Ableger, geht die Klimaretter-Welt noch lange nicht unter: Die  gesammelten Informationen und Kontaktdaten, die „im Zentrum“ mit den internationalen Verbündeten geteilt werden, könne das A22-Netzwerk nutzen, um die Anhänger für ein neues Projekt zu rekrutieren. (MS)