Wolodymyr Selenskyj: Der konstruierte „Präsident“
Wolodymyr Selenskyj existiert zweimal. In der öffentlichen Wahrnehmung ist er der gewählte Präsident der Ukrainer. Außerhalb der öffentlichen Wahrnehmung ist er jedoch nach wie vor ein Schauspieler, der als sympathischer Hauptdarsteller in der sehr populären Fernsehserie „Diener des Volkes“ absichtsvoll in die öffentliche Wahrnehmung gedrückt wurde, um ihn später die Rolle des Präsidenten im tatsächlichen Präsidentenamt weiterspielen zu lassen. Der Mann ist eine Erfindung westlicher Geostrategen und wurde von westlichen Geheimdiensten planvoll „aufgebaut“.
von Max Erdinger
Der ehemalige UN-Waffeninspekteur und Ex-Marine-Intelligence-Officer Scott Ritter zeichnet in der sehr sehenswerten Dokumentation „Agent Zelensky – Part 1“ den Werdegang Wolodymyr Selenskyjs nach. Der erste Teil dieser Dokumentation ist gerade frisch erschienen und bestätigt, was ich selbst schon lange behaupte: Man sieht Selenskyj und denkt „Präsident“. Tatsächlich aber ist der Mann ein Schauspieler, dessen Fernsehrolle als „Diener des Volkes“ planvoll angelegt worden war, um ihn erst populär zu machen und diese Popularität dann dazu zu nutzen, ihn später als fiktiven Präsidenten an die Spitze einer realen ukrainischen Regierung zu setzen. In Wirklichkeit hat „Präsident Selenskyj“ aber keine eigenständige präsidiale Macht. Er ist ein reiner Befehlsempfänger amerikanischer und britischer Geostrategen. Gelenkt wird er von westlichen Geheimdiensten, wesentlich vom britischen MI6. Er spielt die Rolle seines Lebens, die bestbezahlte, die es in der Geschichte des Films je gegeben haben dürfte.
Vorbemerkung
Der Schauspieler Selenskyj in seiner Rolle als „tatsächlicher ukrainischer Präsident“ ist zwar eine zur Zeit besonders häufig gezeigte Figur im westlichen Nachrichtenfilm, letztlich aber nur eine von vielen Spielfiguren. Der ganze Nachrichtenfilm wäre vermutlich am besten mit „Das geostrategische Schachspiel“ betitelt. Die Ukrainer sind in diesem Spiel die Bauern und es gibt viele Bauernopfer. Das Schachbrett nennt sich „kollektiver Wertewesten“ – und alles, was der Nachrichtenkonsument auf dem Schachbrett zu sehen bekommt, ist eine Mischung aus Fiktion und Realität, weil auch dem Zuschauer eine Rolle zugedacht ist, in der er sich für einen wahlberechtigten und informierten Demokraten halten soll, ohne zu merken, daß er selbst nur eine Rolle spielt. Klingt verwirrend? Es lohnt sich, etwas mehr Abstand zu nehmen und die Begleitumstände zu beobachten, unter denen der Nachrichtenfilm vor Publikum abgespielt wird.
Wer ist Scott Ritter? – Der ehemalige UN-Waffeninspekteur, vormalige Marine-Intelligence-Officer und Berater von General Norman Schwarzkopf jr. für ballistische Raketen im Golfkrieg 1991, trat 1998 zurück und gilt seit spätestens 1999 als scharfer Kritiker der US-amerikanischen Außenpolitik. Es war Ritter, der dem Narrativ des damaligen US-Präsidenten George Bush entgegentrat, der Irak verfüge über Massenvernichtungswaffen. Mit dieser Behauptung jedoch wurde der US-Krieg gegen den Irak ab 2003 offiziell begründet. Bereits ein Jahr später jedoch bestätigte die „Iraq Survey Group“ Ritters Einschätzung, beauftragt von der damaligen „Koalition der Willigen“. Der Irak verfügte tatsächlich nicht über jene Massenvernichtungswaffen, die als Kriegsgrund vorgebracht worden waren. Scott Ritter als kenntnisreicher Kritiker der US-amerikanischen Außenpolitik war aufgrund seiner zunehmenden Bekanntheit möglichst „außer Gefecht“ zu setzen. Wie geschah das? – Durch ein Eindringen in sein Privatleben, um ihn dauerhaft zu diskreditieren. 2001 tauschte Ritter, so die öffentlich verbreitete Version, sich online mit einem Polizisten über sexuelle Inhalte aus. Der Polizist gab sich als Frau aus, die in einem Rollenspiel eine Minderjährige simulieren wollte. Dafür wurde Ritter 2003 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er beteuerte seine Unschuld und sprach von politisch motivierten Vorwürfen. Im Februar 2009 trat Ritter erneut in Kontakt mit einem Polizisten, der sich auf einem Fake-Profil als 24-Jährige vorgestellt hatte, im direkten Gespräch aber behauptete, erst 15 Jahre alt zu sein. 2011 kam es deshalb erneut zu einer Anklage gegen Ritter, bei der nicht das im Profil angegebene Alter von 24 Jahren maßgeblich war, dessentwegen es überhaupt zu diesem Kontakt gekommen war, sondern das später im Gespräch behauptete Alter von 15 Jahren. Dieses Mal kassierte Scott Ritter eine Haftstrafe und wurde 2014 auf Bewährung aus der Haft entlassen. Danach war er als „seriöser Gesprächspartner“ und „Militärexperte“ erledigt. Ritter behauptet heute noch, er sei in eine Falle gegangen und daß nichts von dem, was öffentlich darüber kolportiert wird, der Wahrheit entspricht. Warum ist diese Information über Scott Ritter wichtig, um zu verstehen, wie der „kollektive Wertewesten“ agiert? – Weil Scott Ritter als „Dissident“ kein Einzelfall in der „Honigfalle“ ist.
Julian Assange wurde wo unter welchem Vorwurf festgenommen? – Vergewaltigung in Schweden. Der australische Gründer von „Wikileaks“ hatte Dokumente veröffentlicht, die Gräueltaten der Amerikaner im Irak belegten. Der Vergewaltigungsvorwurf musste im Jahr darauf fallengelassen werden. Julian Assange ist dennoch seit zehn Jahren inhaftiert, ohne Prozess. Die Echtheit der von ihm geleakten Dokumente bestreitet niemand. Was mit Assange passiert, ist folgendes: Sowohl das Pentagon als auch das amerikanische Justizministerium in Zusammenarbeit mit dem britischen demonstrieren ihre „Macht“ über einen investigativen Journalisten an jeder vielbeschworenen „Menschlichkeit“ vorbei – und an der Rechtsstaatlichkeit vorbei sowieso. Der „kollektive Wertewesten“: Festnahmen unter einem sexuell konnotierten Vorwand, im Fall Assange zehnjährige Haft ohne Prozess.
Donald Trump – angeklagt von einem demokratischen Anwalt in New York, über ein ehemaliges Pornomodell ebenfalls sexuell konnotiert. Gonzalo Lira – US-Bürger mit chilenischen Wurzeln, wohnhaft zuletzt in Charkow, freier Journalist, Regisseur und Autor, der fundiert dem westlichen Kriegsnarrativ widersprach. 2022 vom ukrainischen SBU für vier Wochen „aus dem Verkehr gezogen“, 2023 auf Nimmerwiedersehen erneut durch den SBU ins Gefängnis geworfen, bislang kein Prozesstermin bekannt. Es gibt aktuell nicht einmal ein Lebenszeichen von Gonzalo Lira. Pablo Gonzáles – der spanisch-russische Journalist sitzt seit über einem Jahr in Polen im Gefängnis – ohne Anklage und Prozess.
Der meistgesehene Politmoderator der USA, Tucker Carlson, wurde bei „Fox-News“ gefeuert, just nachdem „BlackRock“ größere Anteile von „Fox-News“ übernommen hatte. Mit der mehrfachen Zahl an Zuschauern, die er bei „Fox-News“ hatte, geht Carlson inzwischen bei „Twitter“ online mit seiner Sendung „Tucker On Twitter“. Normalerweise dauern diese hochinformativen Sendungen um die 15 Minuten. Die jüngste Episode 9 allerdings dauert über zwei Stunden. Carlson war nach Rumänien gereist, um den seit sieben Jahren dort lebenden US-Bürger Andrew Tate zu interviewen. Ein hochinteressantes Interview. Wikipedia über Tate: Tate erlangte Bekanntheit insbesondere auf der Internet-Plattform TikTok, auf der er insgesamt über elf Milliarden Aufrufe für seine Kurzvideos generierte. Auf Twitter hat er nach Betreiberangaben mehr als sechs Millionen Follower, außerdem war er auf YouTube, Twitch und Instagram aktiv. Wegen seiner frauenverachtenden Aussagen wurde er 2022 auf diesen Plattformen gesperrt, auf Twitter nach der Übernahme durch Elon Musk Ende 2022 allerdings wieder freigeschaltet. – Andrew Tate steht nach einer dreimonatigen Untersuchungshaft in Rumänien unter Hausarrest. Vorwurf – nicht Anklage: Er soll über die „Lover Boy“-Masche junge Mädchen dazu überredet haben, TikTok-Videos von sich ins Netz zu stellen, um über die erreichten Klickzahlen abzukassieren. Als ob er das noch nötig gehabt hätte. Der Mann war vorher schon schwerreich. Es gibt keine offizielle Anklage gegen Tate. Seine unterstellte Frauenfeindlichkeit ist allerdings nichts anderes als fundamentale Feminismusgegnerschaft. Eine zentrale These Andrew Tates: Um totalitäre, quasidiktatorische Gesellschaften hinter der Fassade von Demokratie & Freiheit zu errichten, müsse der sozialisierenden Funktion von Männern in den Familien zuerst ein Ende gesetzt werden, und sei es dadurch, daß man Männern generell – und hier wiederum den weißen ganz besonders – grundlegende , geschlechtsspezifische „Mängel“ andichtet respektive „richtige Männlichkeit“ ausgerechnet von Feministen herbeidefinieren läßt. Ein tatsächlicher „richtiger Mann“ sei nämlich in der Lage, deutlich „Nein!“ zu sagen und dieses „Nein!“ u.U. auch mit seinem Leben zu verteidigen. Die Schleifung „patriarchaler Strukturen“ diene mitnichten „den Frauen“, sondern der Beseitigung des Widerstandes gegen den totalen Staat und dessen Gewaltmonopol. Wer sich die Ereignisse der Silvesternacht auf der Kölner Domplatte 2015 in Erinnerung ruft, erkennt klar, was Frauen vom staatlichen Gewaltmonopol haben, wenn sie von feministisch gänzlich unbeleckten Gestalten als Freiwild begriffen werden: Nichts.
Andrew Tate ist Sohn des fünfmaligen Schachmeisters der amerikanischen Streitkräfte, Emory Tate. Er trat in die Fußstapfen seines Vaters und nahm bereits als Kind an Schachturnieren für Erwachsene teil. Schließlich wechselte er in die Welt des professionellen Kickboxens und gewann auch in den sozialen Medien eine Fangemeinde. Heute, heißt es über ihn, sei er vor allem für seine „rechten Kommentare“ bekannt. Natürlich. Alles, was nicht ins aufwendig installierte Gegenwarts-Narrativ paßt, ist „rechts“. Und was kann schon ein männlicher Kickboxer in der Birne haben? – Eben. Nichts. Mehr als ein feministisch-zeitgeistiges Glaubensbekenntnis ist das trotzdem nicht.
Scott Ritter, Julian Assange, Donald Trump und Andrew Tate: Viermal sexuell konnotierte Vorwürfe, mit denen „zufälligerweise“ medienkräftige Dissidenten kaltgestellt werden sollen. Gerade Carlsons Tate-Interview in Rumänien ist deswegen so interessant, weil man Tates Äußerungen abgleichen kann mit dem, was öffentlich über ihn kolportiert wird. Der Mann ist kein Dummer. Absolut nicht. Und so geht das weiter, z.B. mit dem weltberühmten kanadischen Psychotherapeuten Prof. Jordan B. Peterson, einem vielgehörten Advokaten der Männlichkeit und erbittertem Feminismusgegner – nicht zufällig Justin Trudeaus Intimfeind. Was seitens der kanadischen Regierung via Justiz alles unternommen wird, um Jordan B. Peterson den Mund zu verbieten, geht auf keine Kuhhaut mehr. Das alles aber, wie gesagt, nur als Vorbemerkung zum Rahmen, innerhalb welchem „kollektiver Wertewesten“ außerhalb des Nachrichtenfilms stattfindet. Scott Ritter ist nicht deswegen nicht ernst zu nehmen, weil er zweimal in eine Honigfalle derjenigen getappt ist, die schwer daran interessiert sind, daß er ungehört bleibt. Was übrigens schwer in die Hose ging. Scott Ritter ist heute, zusammen mit Colonel Douglas Macgregor, der Star unter den westlichen Kritikern der US-amerikanischen Geopolitik und wird weltweit gehört.
Die CIA in Europa
Sowohl in Rumänien als auch in der Ukraine ist die CIA mit ganzen Gebäudekomplexen und hunderten von „Mitarbeitern“ sehr stark vertreten. In der Ukraine gilt das ebenso für den britischen MI6. Dieser Tage kam heraus, daß die CIA auf Zuruf des ukrainischen Geheimdienstes SBU die Nutzerkonten solcher Amerikaner bei Twitter, Facebook, YouTube und Instagram sperren ließ, die der ukrainischen Kriegspropaganda widersprachen, selbst dann, wenn sie ihren Widerspruch gut begründen konnten. Kein amerikanischer Politiker hat sich öffentlich vernehmbar für die Freilassung des US-amerikanischen Journalisten Gonzalo Lira aus ukrainischer Haft eingesetzt. Zum Teil residieren CIA und SBU in der Ukraine Tür an Tür in ein- und demselben Gebäude. Und das beste: Scott Ritter zeichnet in seiner Dokumentation „Agent Zelensky Part 1“ nach, mit welchen Methoden seitens US-amerikanischer Neocons und amerikanischer sowie britischer Geheimdienste seit dem Staatsstreich 2014 eine ukrainische Gesellschaft, in der unter dem gewählten Präsidenten Janukowytsch – einem aus „westlicher Sicht“ ukrainischen „Betriebsunfall“ analog zum „Betriebsunfall“ Trump in den USA – sogar über eine doppelte Staatsbürgerschaft der Ukrainer diskutiert wurde, die sowohl einen ukrainischen als auch einen russischen Paß hätten haben können, eine Vielzahl ultranationalistischer „Bewegungen“ wie z.B. das Azow-Regiment oder der Rechte Sektor in politisch relevante Entscheidungs- und Propagandapositionen gebracht wurden, um in einem den Russen gegenüber durchaus entspannten und gelassenen Volk eine regelrechte Russophobie zu schüren mit dem Ziel, die Ukraine in einen NATO-Aufmarschplatz gegen Russland zu verwandeln.
Zu sehen sind u.a. drei Filmausschnitte mit Selenskyj, z.T. aus seiner Zeit vor dem Wechsel als „Diener des Volkes“ vom Fernsehstudio ins Präsidentenamt. Einmal ist er im Wahlkampf zu sehen, wo er von einem dringend zu erreichenden Ende des seit 2014 andauernden Kriegs der ukrainischen Armee gegen die ethnischen Russen im Donbass redet. In einem weiteren Video aus dem Dezember 2019 ist er neben Macron, Merkel und Putin anläßlich eines Treffens des „Normandie-Forums“ zu sehen, bei dem es auch um die endliche Umsetzung des Minsker Abkommens von 2014 ging. Während Putin ernsthaft die Einzelheiten des Abkommens und die Dringlichkeit seiner endlichen Umsetzung erläutert, rechts neben sich Merkel und Macron, hat Selenskyj am anderen Ende des Tisches sichtlich Mühe, nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Der dritte Videoausschnitt zeigt Selenskyj bereits während des laufenden Krieges auf einer fußläufigen „Inspektionstour“ in Begleitung „ukrainischer Spezialkräfte“. Die ukrainische Flagge ist verkehrt herum auf die Ärmel ihrer Uniform aufgenäht und es sind Gesprächsfetzen mit englischem Akzent zu vernehmen.
Diener des Volkes
Die erste Staffel von „Diener des Volkes“ wurde 2015 in der Ukraine ausgestrahlt. Als Produzent wurde Wolodymyr Selenskyj im Abspann genannt. Das war falsch. Dennoch begann damals die Formung der ukrainischen Vorstellung, es sei hier ein künftiger Präsident zu sehen. Die Filmfigur wandelte sich in der Wahrnehmung allmählich zu einer realen Politfigur. Bis zu seiner Wahl 2019 stellte sich Selenskyj jedoch nicht einer einzigen politischen Diskussion mit seinen Rivalen in den Medien. Gesendet wurden lediglich Interviews mit ihm oder sogenannte Personality-Reportagen. Die dritte und letzte Staffel von „Diener des Volkes“ kam am 29.3.2019 heraus, gerade einmal vier Tage vor der ersten Runde der Präsidentschaftswahlen. Das war die beste Wahlkampagne in der Geschichte der Menschheit, so Scott Ritter sarkastisch. Selenskyj gewann die Wahlen bei bescheidener Wahlbeteiligung haushoch gegen den Amtsinhaber Poroschenko, den „Schokoladen-Oligarchen“, dessen Privatvermögen in seiner Amtszeit seit 2014 von etwa 250 Millionen US-Dollar auf über 1,3 Milliarden angewachsen war. Am 21. April 2019 war es geschafft: Der „Diener des Volkes“ zog vom Fernsehstudio in den Präsidentenpalast um und spielte seine Rolle dort weiter, allerdings ganz anders, als man nach der Fernsehserie hätte erwarten dürfen. Die Idee dazu war übrigens eindeutig amerikanisch. Bevor Barack Obama ins Weiße Haus einzog, gab es in den USA einen Hollywood-Streifen, in welchem ein schwarzer Nobody US-Präsident wurde. Die Idee war offensichtlich als ausbaufähig betrachtet worden und resultierte dann in der ukrainischen Fernsehserie „Diener des Volkes“.
Michael Springmann, ehemaliger Angehöriger des State Departments erklärt in Ritters Doku: Das Ganze war eine Inszenierung der NATO und amerikanischer Geheimdienste. Es sei darum gegangen, im ukrainischen Präsidentenamt jemanden zu installieren, der aufs Wort gehorcht, anstatt Eigeninitiative zu entwickeln. Selenskyj in einem Interview im Dezember 2018, fünf Monate vor seiner Wahl, über seinen Förderer, den Medien-Oligarchen Igor Kolomojskyj. Eine reine aufs Filmgeschäft bezogene Partnerschaft sei das, so Selenskyj damals, höchstens fünf oder sechs Familien seien involviert. Er sei vollkommen unabhängig von jedermann. Derjenige, der ihn kontrollieren könne, sei noch nicht geboren worden.
Tatsächlich war Selenskyjs Förderer Kolomojskyj im Jahr 2014 zum ungekrönten König der Ukraine aufgestiegen. Er war Eigentümer des Energiekonzern Ukrnafta, Gouverneur von Dnipropetrovsk, Eigentümer der „Privatbank“, größer als jede der Staatsbanken – und spielte damals auch jenseits des Atlantiks eine wichtige Rolle – in einem negativen Sinn. Kolomojskyj war der führende Oligarch in der Ukraine der Jahre 2014/2015. In den USA rechnete man damit, Kolomojsky würde selbst nach dem ukrainischen Präsidentenamt greifen. Nachdem der damalige Präsident Poroschenko sowohl Kolomojskyjs Energiekonzern „Ukrnafta“ als auch dessen „Privatbank“ in nationalen Besitz überführte, entbrannte der Krieg zwischen den beiden. Kolomojsky konnte tatsächlich Geldwäsche, Korruption, Bilanzfäschung und dergleichen nachgewiesen werden. Die US-Justiz ermittelt heute noch gegen ihn. Aber Selenskyj war im Dezember 2018 tatsächlich schon längst nicht mehr abhängig von Kolomojskyj. Durch die Jagd auf Selenskyjs ursprünglichen Förderer konnte Poroschenko den „Diener des Volkes“ schon nicht mehr als Beifang bekommen. Selenskyj wurde damals bereits von ganz anderen „gefüttert“.
Im Herbst 2021 wurden die Pandora-Papers veröffentlicht, eine Sammlung von 12 Millionen vertraulicher Dokumente, die Offshore-Geschäfte von 35 Staatschefs und zahlreicher Finanzkonzerne offenlegte, Selenskyj dick mit dabei. Zwischen 2012 und 2016 hatte Kolomojskyj 41 Millionen Dollar auf Selenskyjs Offshore-Konten transferiert. Anfang des Jahres 2019 bereits hatte Selenskyj niemanden mehr gebraucht, der ihm einen Wahlkampf finanziert. Wie eng Kolomojsky entgegen Selenskyjs Behauptung vom September 2018, sie seien nur über das Filmgeschäft als Partner zu betrachten, tatsächlich mit Selenskyj verbunden gewesen war, zeigte sich nach der Wahl Selenskyjs. In der Ukraine wurde nicht länger mehr gegen Kolomojskyj ermittelt. Eine Inhaftierung musste er nicht mehr befürchten – und kehrte dann auch in die Ukraine zurück.
Allein das Immobilienvermögen des ukrainischen „Diener des Volkes“ hat einen Wert von mehreren hundert Millionen US-Dollar. Eine Villa in Miami, eine an der Versiliaküste in Italien, Appartments in Bitumi/Georgien, eine Residenz in London, eine auf der Krim, eine Villa für seine Eltern in Israel – mit Einnahmen aus dem Filmgeschäft war das alles nie und nimmer zu finanzieren. Mit den „Zuwendungen“ Kolomojskyjs allerdings ebenfalls nicht. Selenskyj war bei den Mächtigen des „kollektiven Wertewestens“ bereits bestens vernetzt und wurde gepampert, bevor er als „Diener des Volkes“ zum vermeintlichen „Diener seines Volkes“ wurde. Und wer gedacht hatte, schlimmer als unter Poroschenko könne es mit der Korruption in der Ukraine nicht werden, sieht sich seit Selenskyj eines Besseren belehrt. Die Ukraine wurde 2015 als das korrupteste Land Europas bezeichnet, – und 2023 wird sie noch immer als das korrupteste Land Europas bezeichnet. Der „Kampf gegen die Korruption“, der unter Selenskyj dort angeblich stattfindet, ist eine einzige leere Phrase. Bis zum Anfang des Jahres 2022 hat auch niemand im westlichen Medien-Mainstream bestritten, daß der ukrainische „Diener des Volkes“ eine einzige korrupte Enttäuschung ist, der nicht eine der in ihn gesetzten Erwartungen erfüllt, sondern seine Ankündigungen in Serie bricht.
Das änderte sich schlagartig mit dem Beginn der russischen SMO am 24.02.2022, was für sich genommen schon extrem verräterisch ist, wenn man sich das transatlantische Mediennetzwerk des „kollektiven Wertewestens“ vergegenwärtigt. Das untenstehende Schaubild stammt aus der „verbotenen Folge“ der ZDF-Serie „Die Anstalt“ und wurde 2014 angefertigt.
Wacht endlich auf!
Wir leben in einer Zeit, in der Fiktion und Wahrheit mit zunehmender Regelmäßigkeit und nach unterschiedlichen Kriterien anteilsmäßig zu „Narrativen“ verrührt – und dann propagandistisch verbreitet werden. Medial findet der Ukrainekrieg auf einer pseudomoralischen Ebene statt. Dabei sind die Rollen wie im Kindermärchen verteilt auf „die Guten“ (Selenskyj, Ukraine, Wertewesten, Demokratie, Freiheit, westliche Werte – und bla-bla) und die Bösen (Russen, Putin, imperialistisch, aggressiv, böse, Angreifer – und bla-bla). Das ist deswegen so, weil in den westlichen Pseudodemokratien über Moralfragen viel Meinung und viel Streit generiert werden kann – Stichwort: lebendige Demokratie. Die wiederum hat jeder gern und ist froh, daß er in einer solchen formidablen Demokratie leben darf. Der größte Schwachkopf wähnt sich im Rahmen seiner eigenkonstruierten Realität – jenem vermeintlich guten, demokratischen Recht in der Gesellschaft der gleichberechtigten „die Menschen“ – schließlich im Besitz der besseren Moral. Die wiederum befähigt ihn seiner Ansicht nach zum Urteil. Nichts kann der Mensch leichter haben, als eine Moral zum Nulltarif, deren Besitz er nur noch zu behaupten braucht, ohne jemals einen Besitznachweis vorlegen zu müssen. Die dreistesten aller stinkend faulen Inhaber einer behaupteten Moral befinden sich übrigens bei den Grünen und in der EKD. Da es der Billigheimer unter den desinformierten Moral-Inhabern darüber hinaus gern bequem hat, präsentiert man ihm „die Realität“ also möglichst simpel gestrickt, als leicht verdauliche Kost sozusagen. Die eindeutige Benennung eines Guten und eines Bösen, die er nur noch zu übernehmen braucht, um sich auf der „richtigen Seite“ zu wähnen, ist extrem bequem. Das ist aber nur die mediale Ebene, die Propagandaebene des Krieges in der Medien- & Massendemokratie. Sie dient der Verblödung der Wählermassen, die möglichst nicht merken sollen, wie die eigentliche Demokratie stetig unterhöhlt wird durch den Einsatz zielführender „Narrative“, die allerdings einer ganz anderen Agenda dienen, als der, den vermeintlichen Demokraten zur realitätskompatiblen Entscheidungsfindung zu führen. In den heutigen „Westwert“-Demokratien legen die Herrschenden keinen Wert mehr auf entscheidungsfähige Massendemokraten, sondern sie legen Wert auf gehorsame Nachplapperer von zielgerichtet installierten Narrativen. Wer selber denkt, wird zum Gesellschaftsfeind erklärt. Er äußert schließlich „unmoralische“ Ansichten.
Abseits der medialen Ebene geht es im Ukrainekrieg noch nicht einmal um einen Krieg zwischen Russland und der Ukraine, sondern das ist ein geopolitischer Fundamentalkrieg um Fortbestand oder Niedergang einer unipolaren Weltordnung unter Führung der USA. Da stehen inzwischen auch Abermilliarden an realiter fehlgeleiteten „Investitionen“ auf dem Spiel, das meiste davon westliches Steuergeld. Dafür wird die Ukraine zerstört und die Ukrainer werden zu Hunderttausenden in den Fleischwolf geworfen, verraten und verkauft von ihrem hochkorrupten „Diener des Volkes“, der wiederum funktionierender Teil eines seit langem verfolgten Plans ist. Es läuft allerdings nicht so, wie geplant. Überhaupt nicht. Das ist jetzt ein riesiges Problem für die westlichen „Eliten“. Sie wissen nicht mehr, wie sie sich aus der selbst gegrabenen Grube herausarbeiten könnten, ohne daß sie von den Massen in dem Moment „geköpft“ werden würden, in dem sie ihre Rüben aus der Grube herausstrecken. Deshalb wird versucht, das falsche Spiel unbedingt fortzusetzen. Wunder gibt es immer wieder. Vielleicht gibt es ja eines. Wahrscheinlich gibt es aber keines. Sehr wahrscheinlich wird Russland diesen Krieg für sich entscheiden, und sehr wahrscheinlich werden die BRICS-Staaten demnächst eine Weltreservewährung herausbringen, die den US-Dollar ablöst – und was dann?
Für die westlichen „Eliten“ geht es inzwischen um alles. Und ich wüsste nicht, was sie angesichts ihrer bereits unter Beweis gestellten, lügenhaften Verworfenheit davon abhalten sollte, den „kollektiven Wertewesten“ – „bis zum letzten Atemzuge kämpfend“ – mit in den Abgrund zu reißen, wenn „Abgrund“ für sie selbst schon unvermeidlich geworden wäre. Was ist denn ein Steinmeier, der 2008 noch den Vertrag von Oslo zur weltweiten Ächtung von Streumunition als „Meilenstein der Menschheitsgeschichte“ bezeichnete, dann, wenn er ihrem Einsatz im Jahr 2023 mit der Bemerkung lakonisch zustimmt, daß die Ukraine sich schließlich „verteidigen“ müsse? Die Ukraine hätte sich besser beizeiten gegen den heutigen Bundespräsidenten verteidigt! Gegen Merkel, Biden, gegen Johnson, Graham, McCain, Nuland, Kagan, Applebaum und das ganze Krebsgeschwür der Zivilisation, das sich in den USA „Neocons“ schimpft. Das sind die wahren Killer der Ukrainer, niemand sonst! Spott & Hohn über jeden, der sich Wladimir Putin allein wegen des Beginns der SMO am 24.02.22 als Angreifer auf die Nase binden läßt, und nur, weil es das ist, was er entlang seine eigenen „Informiertheit“ auch „selber sehen“ kann, weswegen es dann natürlich auch „wahr“ ist. Friedrich der Große, Macchiavelli und Montesquieu: „Angreifer ist, wer seinen Gegner zwingt, zu den Waffen zu greifen“. Wer nicht verstehen kann, wie wahr und richtig das ist, der fällt vermutlich auch auf den Schnack von der Verworfenheit des „Hassredners“ herein, anstatt sich demjenigen zuzuwenden, der den Hass ausgesät hat, in welchem nun unter Schmerzen die Seele des „Hassredners“ verglüht. Der würde wahrscheinlich auch jedem kleinen und schwachen Rotzlöffel zur Seite stehen, der von einem eigentlich geduldigen, gutmütigen Großen und Kräftigen dafür maulschelliert wird, daß ihn der kleine Rotzlöffel vorher mit einer nicht enden wollenden Serie fieser Gemeinheiten gepiesackt hat. Und nur, weil er eben klein & schwach ist. Opferideologie im Quadrat. Feministisch induzierte Hirnverpunzung, in deren Folge das Wort „Fairness“ nur noch ein verständnisloses „Hä?“ hervorruft. Wer die hinterhältigsten, hemmungslosesten und unglaublichsten Fouls sehen will, ist gut beraten, sich Frauenfußball anzuschauen.
Es gibt übrigens auch in der AfD – gottlob nur ein paar Wenige – , die das selten dämliche, feministisch-hühnermäßige Narrativ vom „russischen Angriffskrieg“ mitblöken. Für mich haben diese Figuren allein deshalb schon ein derartig mangelhaftes Urteilsvermögen unter Beweis gestellt – und zwar nur im günstigsten Fall, im ungünstigsten eine ausgesprochene Lügenbereitschaft -, daß ich ihnen die prinzipielle Befähigung, Politik entlang der Realität zu gestalten, ganz grundsätzlich abspreche. Bei diesen alternativen „Laberonkels- & Tanten“ schwillt mir wirklich der Kamm. Die sind genau gar keine Politikalternative. Und Konservative sind sie erstrecht keine, weil der Konservative einer wäre, der bewahren will, was immer gilt. Immer gilt, daß an der Wahrheit (langfristig) kein Weg vorbeiführt. Und wahr ist, daß diesen gottverdammten Ukrainekrieg der gottverdammte „Wertewesten“ angezettelt hat, sowie, daß Selenskyj, Melnyk und Konsorten schlimmer sind als Fußpilz, Augenkrebs und Mittelohrvergiftung zusammengenommen. Ich muß jetzt hier aufhören, sonst rede ich mich noch in Rage.
Andacht, bitte: Die beste Version der russischen Nationalhymne zuerst – und die anrührendste als nächstes. Sie wurde aufgenommen im Jahr 2015 auf der Krim. Nachdem sich die Bewohner der Krim demokratisch für ihre Zugehörigkeit zu Russland entschieden hatten. Sehr bewegend. Niemandem wurde seit langer Zeit ein derartig schreiendes Unrecht angetan wie Ukrainern und Russen. Mögen sie wieder zueinander finden, anstatt sich noch länger von einem grundverlogenen, hirnverpunzten, dreckigen und hinterhältigen „Wertewesten“ und dessen korrupten Führungsfiguren in ihrer unersättlicher Gier nach Macht & Geld aufeinander hetzen zu lassen. Der wahre Konservative sucht die Wahrheit, nicht das „Narrativ“ – und wenn er lange genug sucht, dann hat er auch gute Chancen, sie zu finden. Meinereiner sucht die Wahrheit zur Ukraine seit inzwischen über neun Jahren – und nicht erst seit dem 24. Februar vergangenen Jahres. Es ist ohne ein gründliches Studium der Geschichte seit 1990 nicht möglich, sich ein zutreffendes Bild von Schuld und Unschuld im Ukrainekrieg zu machen. Clint Eastwood als „Dirty Harry“: „Meinungen sind wie Arschlöcher. Jeder hat eines.“