Die Wahrscheinlichkeit, dass Papptrinkhalme giftig sind, ist groß. Papier-Strohhalme enthalten häufig Schadstoffe. Das zeigen gleich mehrere Untersuchungen. Außerdem können sie den Geschmack des Getränks beeinträchtigen.
Mit der Frage, ob Papptrinkhalme Schadstoffe freisetzen, beschäftigten sich auch das Chemische Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUA Stuttgart) und das Kantonale Untersuchungslabor St. Gallen. Dort wurden 13 bzw. 15 verschiedene Papiertrinkhalme aus Supermärkten oder dem Gastronomiehandel auf Geschmack und Schadstoffe getestet. Das Schweizer Ergebnis: Die Hälfte der Trinkhalme veränderte den Geschmack des Getränks. Acht davon gaben Chlorpropanole über dem Richtwert der BfR (Bundesinstitut für Risikobewertung)-Empfehlung an die Flüssigkeit ab. Chlorpropanole können in Papier und Pappe enthalten sein, in denen zur Nassverfestigung Epichlorhydrin basierte Harze eingesetzt wurden. Chlorpropanole können krebserregend wirken. Insgesamt wurden mehr als 80 Prozent der in der Schweiz untersuchten Papptrinkhalme wegen Geschmacksbeeinträchtigung und/oder Freisetzung von Chlorpropanolen oder Druckfarbenbestandteilen beanstandet.
Infolge dieser eindeutigen Ergebnisse rät die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen nun dazu, statt Papierstrohhalme auf Alternativen aus Glas oder Metall umzusteigen. Und für die Weltmeerretter unter uns gibt’s dann noch den Tipp, ganz auf Trinkhalme zu verzichten, denn, so die tägliche Belehrung: Einwegprodukte sind nicht ressourcenschonend – auch nicht, wenn sie aus Papier sind.
(SB)