Zweifellos ist der CSU-Vorsitzende und bayrische Ministerpräsident Söder eine besonders widerwärtige Personalie in den Blockparteien.
Von Wolfgang Hübner
Es ist und bleibt unvergessen, welch üble, menschenfeindliche Rolle Söder in den dunklen Corona-Zeiten gespielt hat. Und es sagt alles über den schäbigen Charakter dieses Politikers, wie er jüngst sofort auf die linke Medienkampagne gegen seinen gar nicht heimlichen CDU-Rivalen Merz aufgesprungen ist, doch mit Merz, so von ihm in einem heutigen Interview mit welt.de behauptet, angeblich „hervorragend zusammenarbeitet“. Söder schert es bekanntlich nicht im Geringsten, öffentlich Lügen zu verbreiten. Und leider ist festzustellen: Bislang ist er damit immer ganz gut durchgekommen.
In dem erwähnten Interview scheut er sich auch nicht, seinen großen Vorgänger Franz Josef Strauß für eigene Zwecke zu instrumentalisieren. Der, so Söder, hätte nämlich bestimmt die AfD als „fünfte Kolonne Moskaus“ gebrandmarkt. Damit macht der Strauß-Nachfolger auf dem CSU-Thron klar, wie er die verhasste Alternative in Misskredit zu bringen sucht, nämlich als Agent einer fremden, feindlichen Macht. Das ist eine erstaunlich primitive Methode, die Wähler in Bayern angesichts der bevorstehenden Landtagswahl vor einer Stimme für die AfD zu warnen. Ob Söder damit Wirkung erreicht, ist mehr als ungewiss. Aber das Gift dieser Abschreckpropaganda ist unter den Leuten, allein darauf kommt es Söder und seinen CSU-Spießgesellen an.
Zwar muss Söder nicht um sein Amt fürchten, doch hat die CSU in den letzten Wochen Umfrageverluste hinnehmen müssen. Dagegen sind die AfD-Werte auch in Bayern gestiegen. Bleibt die CDU unter 40 Prozent, wird das als Misserfolg Söders gelten und seinen Kanzlerambitionen schaden. Zwar hat er in den Freien Wählern einen sicheren, jedoch immer selbstbewussteren Koalitionspartner, dessen Führungsfigur Aiwanger seinem Respekt vor Söder auf der „Anti-Heizhammer“-Kundgebung in Erding provokativ abgelegt hat. Der CSU-Vorsitzende sinnt bestimmt schon auf Rache, doch vorerst braucht er Aiwanger so sehr wie dieser Söder braucht. Aber aufs Pöbeln und Hetzen versteht sich Söder um Längen besser als Aiwanger!