Deutschland & „kriegstüchtig“: Was Boris Pistorius nicht gesagt haben wollte

Der Buntes-Verteidigungsminister, Herr Boris Pistorius, sagte im ZDF, „wir“ müssten kriegstüchtig werden. Prompt tun wieder alle so, als verstünden sie kein Deutsch. Es ist zum Brüllen. Der Bayerische Rundfunk fragt, was der Herr Buntes-Verteidigungsminister wohl gemeint haben könnte damit. Die Deutschstunde.

von Max Erdinger

Boris Pistorius im ZDF bei „Berlin direkt“: „Wir müssen uns wieder an den Gedanken gewöhnen, dass die Gefahr eines Krieges in Europa drohen könnte. Und das heißt: Wir müssen kriegstüchtig werden, wir müssen wehrhaft sein und die Bundeswehr und die Gesellschaft dafür aufstellen.“

Beim Bayerischen Rundfunk brach daraufhin offenbar die große Ratlosigkeit aus. Hat Pistorius chinesisch gesprochen? War’s Suaheli? Wie spricht man diese seltsame Anordnung von Buchstaben aus dem lieben Alphabet überhaupt aus? Kriegstüchtig: „Krixtüktük“? Müssen wir krixtüktük werden? Was heißt das? Da müssen wir nachhakün und noch mal frügen. Wenn wir wissen, was Boris Pistorius mit krixtüktük gemeint hat, dann erzählen wir es hernach unseren Lesern. Aber erst dann. Die sind uns nämlich recht dankbar dafür. Wie lautet also die Schlagzeile? – Die hier ist gut: “ Was meint der Verteidigungsminister mit ‚kriegstüchtig werden‘ „? Ganz im Vertrauen, liebe Leser: Ich habe den Verdacht, daß das ein Evergreen in der Presse werden könnte, zum Beispiel in Frauenzeitschriften wie „Das goldene Blatt“ oder „Die Aktuelle“: Was meint der Fernsehkoch mit „Schwarzwälder Kirschtorte“? Eine Schwarzwälder Kirschtorte wird es wohl nicht sein. Aber eigentlich ist es genial für alle Redaktionen und bei jedem Thema. Was hat jemand gemeint, der auf Deutsch etwas gesagt hat? Weil: Was einer auf Deutsch sagt, meint er garantiert nicht. Etwas zu verstehen ist für die einfachen Leute. Der Intellektuelle hingegen beherrscht die Kunst der Textinterpretation.

Aber jetzt schweifen „wir“ mal nicht ab. Schließlich müssen „wir“ krixtüktük werden. Der Herr Buntes-Verteidigungsminister Pistorius wollte gesügt haben: „Müssen in der Lage sein, einen Abwehrkrieg zu führen“. Das ist also das ganze Geheimnis hinter krixtüktük. Und dieses Geheimnis birgt auch etwas, nämlich die Brsnz … Brnznsns … zefix … Brisanz.

Der Bayerische Rundumpfunk: „Das birgt durchaus Brisanz, manche werfen dem Verteidigungsminister Panikmache vor. Der erklärt sich am Dienstag noch einmal im Interview mit dem Deutschlandfunk: “ ‚Es geht nicht um Alarmismus.‘ Der russische Angriffskrieg in der Ukraine stelle die Deutschen vor eine neue Realität. Es gebe eine Kriegsgefahr in Europa durch einen Aggressor. Und darauf seien die Menschen mental nicht eingestellt. ‚Wir müssen in der Lage sein, einen Abwehrkrieg führen zu können, damit wir es am Ende nicht müssen‘, sagt Pistorius.“ – Ach so, mental krixtüktük bloß. Damit wir krixtüktük nicht wirklich brauchen. Kein Problem. Mental sind wir Deutschen sowieso schon totaltüktük. Energiewende, Inflation, Deindustrialisierung, Sanktionen, E-Auto, Gender, Vielgeschlechtlichkeit, Windrad, Kernkraft, Covid, Verbots- & Maßnahmenstaat mit Lauterbach und den grünen Nobelpreisverdächtigen – wenn wir Deutschen nicht total mentaltüktük sind, wer dann?

Was heißt hürnverbrünnt?

Die pistoriale Erklärung für den Sinngehalt von krixtüktük kommt mir ein wenig panisch vor. Oder war’s spanisch? Sagt man im Deutschen, es komme einem etwas panisch vor oder sagt man, es komme einem spanisch vor? Und was hat es mit diesen böhmischen Dörfern auf sich? Es ist schwierig, sich auf die zentrale Frage zu konzentrieren. Da denke ich lieber selber drüber nach, was der Verteidigungs-Doppelwumms mit krixtüktük gemeint haben könnte …äh … muß. Wie mache ich das? Methodisch wird wohl das beste sein. Ich werde Fragen formulieren und „zeitnah“ die Antworten finden. Ganz ohne den Bayerischen Rundumpfunk. Der scheint mir „wenig hilfreich“ zu sein.

Also nochmal: Was hat er gesagt, der Herr Buntes-Verteidigungsminister Pistorius von den Sozial-Dümmkrütn, diesen roten Dünkern vor dem Herrn? Was dünkt ihn? Dünkt ihn, bisher sei nicht klar gewesen, wozu es diese Bunteswehr überhaupt braucht? Dünkt ihn, sie sei bisher keinesfalls existent gewesen, um krixtüktük zu sein? Hatten ihm die Buntesverteidungssirenen v.d. Leyen und Lambrecht etwa anvertraut, daß es die Bunteswehr gibt, damit die Schwangeren schöne Panzer haben, in denen sie bequem sitzen können? Ist er draufgekommen, daß sie ihn angeschwindelt haben und daß die schönen Panzer gar nicht für die Schwangeren da sind, sondern für krixtüktük? – So muß es wohl sein. Vor ein paar Monaten hatte der Buntes-Verteidigungsminister auf seinem Weg zur Wahrheitsfindung schon geargwöhnt, daß sie vielleicht nicht für die Schwangeren dasein könnten, sondern für die krixtüktüken Ukrainer. Das war schon fast rüktük. Aber nur fast. Und weil es nur fast rüktük gewesen ist, kann man auch nur hoffen, daß die Panzer der deutschen Schwangeren recht pfleglich behandelt worden sind von den krixtüktüken Ukrainern, daß alle Ölwechsel gemacht wurden, und daß „wir“ sie frisch gewaschen und tipi-topi gepflegt wieder zurückbekommen von den krixtüktüken Ukrainern. Weil wir sie brauchen, um selber krixtüktük zu werden. Also: mental. Bingo. – Und? Wie schaut’s aus? – Malheur, Malheur – die pösen Russen haben fast alle unsere menschlichen Schwangerenpanzer zerstört. Manche gleich nach dem Ölwechsel. Was da wieder das Steuergeld der „die Menschen“ verplempert worden ist! Für das ganze Motorenöl. Man sieht: Der Deutsche hat es nicht leicht, wenn er krixtüktüke Freunde hat und selber krixtüktük werden will. Muß. Soll. Na egal.

Die Russen, habe ich gestern irgendwo gelesen, sollen dem, auf Kosten seiner wertewestlichen Freunde krixtüktüken Selenskyj – zappzarapp! – einfach die Villa auf der Krim geklaut haben. So ist es riktik. Der soll ruhig für die Schäden blechen müssen, die er wegen krixtüktük an den russischen Panzern für die Ungeschwängerten verursacht hat. Wehe, es stimmt, daß der heilige Wolodymyr unsere schönen Schwangerschaftspanzer ebenfalls beschädigt hat, wo wir sie doch so dringend für krixtüktük selber brauchen. So schöne Rohre hatten sie, mit denen man voll gerecht in die ukrainische Luft schießen konnte, unsere Tierpanzah. Wehe, der Selenskyj hat unseren Panzahs der teutschen Krixtüktükkeit auch nur ein Luftschußröhrchen gekrümmt. Dann überfallen wir Italien, beschlagnahmen seine Villa in Forte dei Marmi und versteigern sie. Es wird schon einen Russen geben, der sie haben will. Die Russen haben schließlich noch Geld. Weil wir sie sanktioniert haben. Sanktioniert haben wir sie, damit wir nicht so furchtbar krixtüktük sein müssen. Satz mit „x“: War wohl nix.

Jedenfalls geht es gottseidank nicht um Alarmismus, sagt der Buntes-Verteidigungsminister. Wenn er hätte Alarmismus verbreiten wollen, der Herr Pistorius, hätte er statt des kryptischen „krixtüktük“ wahrscheinlich „verteidigungsfähig“ gesagt. In dem Fall wäre es verständlich gewesen, daß Panik ausbricht. Bei „krixtüktük“ hingegen können alle ganz entspannt bleiben. „Krixtüktük“ heißt nämlich praktisch … äh … nix! „Verteidigungsfähig“ wollte er im Zusammenhang mit „werden“ bloß nicht sagen. Wegen der Risikominimierung. Das Risiko wäre nämlich gewesen, daß jemand fragt, ob wir denn nicht vorher schon verteidigungsfähig gewesen seien, und warum wir dann, wenn wir sowieso schon nicht verteidigungsfähig gewesen wären und es erst noch hätten werden müssen, unsere schönen Schwangerenpanzer mit den Luftschußrohren an die krixtüktüken Ukrainer geschickt haben, die sie dann von arg … agrar … aggressiven Russen ruinieren haben lassen, anstatt treu und dankbar darauf aufzupassen. Ehrlich: Heulen könnte ich, wenn ich an unsere frisch gewaschenen Schwangerenpanzah mit den Tiernamen denke, wie sie mit glänzenden Luftschußrohren in der Sonne stehen und recht krixtüktük funkeln. Und wie dringend wir sie selber gebrauchen könnten. Wo doch diese gräßlichen Russen so furchtbar krixtüktük sind.

Vorschlag zur Güte

Wir werden nicht krikstüktük, sondern verteidigungsfähig. Und zwar so richtig verteidigungsfähig. Weil wir gar keine Lust auf einen Krik haben. Nicht die geringste. Was uns u.a. auch von den Amis unterscheidet. Und weil wir nicht die geringste Lust auf einen Krik haben, dessentwegen wir tüktük werden müssten, steigen wir aus der Nato aus, zeigen den Amis den Stinkefinger und machen ein freundliches Gesicht in Richtung Russland. Schließlich wäre es nicht mehr unser Land, wenn wir uns bei den Amis dafür entschuldigen müssten, ein freundliches Gesicht gemacht zu haben. Das weiß sogar die alte Frau Merkel. Wir schreiben einen Brief an Wladimir Putin. In Schönschrift. „Sehr geehrter Herr Präsident der Russischen Föderation, lieber Wladimir Putin! Es tut uns aufrichtig leid, lieber Deutschlandfreund, daß wir unsere Freundschaft verraten haben. Du weißt ja, wir waren nicht so richtig souveränitätstüktük. Ab jetzt wollen wir es aber werden, lieber Freund. Wir wissen schließlich alle beide, daß die Amis nicht ganz loyalitätstüktük sind. Von der israelischen Regierung ganz zu schweigen. Die ist nicht ganz denktüktük und liefert ihr Land nach ukrainischem Vorbild gleich als nächstes dem Militärisch-Industriellen Komplex aus. Mit uns geht das aber nicht. Druschba, BRICS und so weiter. Mit den allerbesten Grüßen und ein paar Beruhigungspillen für den lieben Herrn Medvedev. Deine Deutschtüktüken. P.S.: Wenn Du diskret ein paar nukleartüktüke Hyperschall-Raketen bei uns stationieren willst, mit denen wir die Amis – gemeinsam! – in Schach halten können, ihr Russen von Wladiwostok aus und wir von Deutschland aus, während wir ihnen – gemeinsam! – den Stinkefinger zeigen und bis wir deutschen Russenfreunde selber verteidigungstüchtig sind, dann wäre das vielleicht gar nicht schlecht. Dem egozentrischen und bigotten Lügnerpack & Mordgesindel auf der anderen Seite des Atlantiks, diesen miserablen Okkupanten, gehört die Luft rausgelassen. Aber so richtig. Bis sie vakuumtüktük sind. P.P.S.: Wenn du weißt, wie wir unsere „Regierung“ mit dem roten Pistolius und die Versager der Union loswerden könnten – wir sind ganz Ohr.