Als Bahnchef muss man natürlich auf jeden Zug springen, der gerade vorbeirauscht und von daher konnte man mit dieser Aussage auch rechnen, auch wenn diese selten dämlich ist:
Bahnchef Richard Lutz hat die Proteste gegen Rechts ausdrücklich begrüßt und auch selbst schon an einer entsprechenden Demonstration teilgenommen. „Das Erstarken der extremen Rechten treibt uns alle mit Sorge um“, sagte Lutz der „Bild am Sonntag“.
„Das ist eine Gefahr für die Demokratie. Das spaltet und vergiftet die Gesellschaft. Ich glaube, jetzt ist der Moment, in dem man aufstehen muss. Das ist eine Verantwortung – von der Wirtschaft und von jedem einzelnen Bürger und jeder Bürgerin in diesem Land.“
Auf die Frage, ob die Wirtschaft deutlichere Signale gegen Rechtsextremismus setzen müsse, antwortete Lutz: „Ja, muss sie. Und das machen wir bei der Bahn.“ Es gebe wenige Unternehmen, die so in der Mitte der Gesellschaft stehen wie die Deutsche Bahn.
„Und wir stehen aus Überzeugung für kulturelle Vielfalt, für Offenheit, für Respekt und Toleranz.“ Er selbst habe mit seiner Frau und Freuden an Demonstrationen in Berlin teilgenommen. Auch bei Demonstrationen nach dem Angriff der Hamas am 7. Oktober war der Bahnchef dabei.
„Der Schutz des Existenzrechts von Israel gehört zur Staatsräson. Und wir als Deutsche Bahn, die wir mit der Deutschen Reichsbahn Teil dieser industriell organisierten Mördermaschine der Nazis waren, haben eine besondere Verantwortung, dafür einzutreten.“
Offenheit und Toleranz – das sind dann wohl auch die Gründe, warum immer weniger Bürger gerne mit der Bahn fahren, warum in Bahnhöfen und in überfüllten Zügen, die Gewalt Einzug erhalten hat und immer mehr Sicherheitspersonal benötigt wird.
Von den vielen Verspätungen und Ausfällen mal abgesehen. Die Bahn ist zum Markenzeichen einer untergehenden Nation geworden. Das ist das eigentliche Trauerspiel. Aber vielleicht denkt der Bahnchef einfach, die Fahrgäste, die sich auf den Bahnhöfen herumquetschen, wären alles Demonstranten.
Worum es dem Bahnchef in Wirklichkeit geht und warum er bei der Regierung so „herumschleimt“, erfahren wir hier:
Trotz vieler Probleme bei der Bahn verteidigt der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz die Boni aus dem Jahr 2022 für sich und seine Vorstandskollegen.
„Mir ist bewusst, dass man diese Diskussion um Managergehälter und sogenannte Boni nur schwerlich gewinnen kann“, sagte er der „Bild am Sonntag“. Er wolle aber ein, zwei Fakten nennen: „Mein Gehalt und auch das Gehalt meiner Vorstandskollegen wird nicht von uns festgelegt. Sowohl die Höhe als auch die Struktur werden vom Aufsichtsrat beschlossen.“
Und der Aufsichtsrat entscheidet natürlich immer GEGEN den Vorstand. (Selten so gelacht). (Mit Material von dts)