Die Zulassung der Klimafanatiker der “Letzten Generation” durch den Bundeswahlausschuss für die Europawahl am 9. Juni bedeutet einen Meilenstein der politischen Degeneration und Deformation. Erstmals wird eine durch gesetzwidrige, man könnte auch sagen: terroristische Aktionen bekannt gewordene und von einem fanatisch-sektiererischen Ungeist getragene Organisation als legitime Partei geadelt – obwohl sie dezidiert ja gerade nicht für Protest, Veränderungs- und Gestaltungswillen mit legitimen demokratisch-rechtstaatlichen Methoden, sondern für außer- und übergesetzliche Machenschaften zur gewaltsamen Durchsetzung eigener Ziele.
Nicht einmal, dass das das Münchner Landgericht sie noch im November als explizit kriminelle Vereinigung eingestuft hatte, konnte an der Einschätzung etwas ändern. „Parlament aufmischen – Stimme der Letzten Generation“, lautet nun das Wahlkampfmotto. Anstatt auf gewöhnlichen Stimmenfang zu gehen, will die Endzeitsekte jedoch weiterhin auf „Widerstand“ setzen, so die Drohung. Geplant seien unter anderem Störaktionen und ein „kreativer Umgang mit Wahlplakaten”. „Wir wollen nicht ins Europaparlament, weil wir jetzt auf einmal brav geworden sind. Sondern wir wollen das Parlament aufmischen und dort laut werden, wo falsche Versprechungen gemacht und lebensgefährliche Märchen erzählt werden“, faselte Theodor Schnaar, der auf Platz zwei der Kandidatenliste steht.
Straff linksradikale Kaderorganisation
Bei Europawahlen können nicht nur Parteien, sondern auch politische Vereinigungen antreten. Die Letzte Generation wittert hier offenbar nicht nur die Möglichkeit, sich auf europäischer Ebene Aufmerksamkeit zu verschaffen, sondern ihren führenden Mitgliedern auch Gehälter von über 10.000 Euro auf Steuerzahlerkosten zu sichern. In diesen Genuss wird jedoch nur die selbsternannte Führungsspitze kommen. Denn von demokratischen Verhältnissen kann bei der straff organisierten linksradikalen Kaderorganisation keine Rede sein. Sämtliche Entscheidungen wurden und werden seit eh und je vom dreiköpfigen Kernteam getroffen, das um eine ebenfalls aus drei Mitgliedern bestehende Kerngruppe erweitert wurde. Ein Austausch durch Wahlen findet nicht statt. Das Fußvolk der Letzten Generation ist lediglich gut genug, sich auf Straßen zu kleben, sich von der Polizei wegtragen zu lassen und Akte des Vandalismus auszuführen.
Die Führungsspitze hält sich vornehm im Hintergrund, meidet die Drecksarbeit und beschränkt sich auf das Absondern wortreicher Verlautbarungen über den angeblich drohenden Weltuntergang und die Unverzichtbarkeit der Letzten Generation, um diesen zu verhindern. Folglich wurden auch die Kandidaten für die Europawahl von einem winzigen Kreis ausgekungelt, wie auch die Entscheidung, überhaupt anzutreten. Erst danach wurde die vor vollendete Tatsachen gestellte Bewegung aufgefordert, die erforderlichen 4.000 Unterschriften und Spenden zu sammeln. In alter bolschewistischer Tradition herrscht bei den selbsternannten Klimarettern eine strikte Hierarchie, bei der die Spitze strengsten Gehorsam einfordert. Bislang wurde dagegen noch nicht aufbegehrt. Der Zweck heiligt also auch hier die Mittel und die Partei hat immer Recht, auch wenn sie sich nicht als solche bezeichnet. (TPL)